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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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rein gehst du ohne mich, okay? Und wenn du nach dem Rechten gesehen hast, überlegen wir, wie ich Johann dazu bringe, mich zu finden.“

Rausch der Zeit
     
    Vergangenheit – Heuert, Anno 1293
     
    „ W arum lässt Johann die Höhle bewachen?“, kam Brigitte ohne Umschweife auf die offene Frage von vorhin zurück, noch ehe sie die abgestorbene Eiche erreicht hatten.
    Nun gut, sie würde es ja doch erfahren. „Weil er den Mann, auf den ich warte, abfangen will“, antwortete Mila düster.
    „Echt? Warum?“
    War der ja wohl naheliegende Grund dermaßen abwegig? Mila antwortete nicht – und dies war Brigitte offenbar Antwort genug.
    „Was, ehrlich?“
    Sie fand es offensichtlich sehr abwegig. Mila beschleunigte ihre Schritte.
    Brigitte ebenfalls. „Johann und du, ihr seid echt noch zusammengekommen?“ Ihr Tonfall war eindeutig verschnupft. Sie war eifersüchtig. „Du wolltest ihn doch nicht.“ Das anklagend. „Wie hat er dich rumgekriegt? Sag schon.“
    „Was?“
    „Er war schon damals scharf auf dich, hast du das nicht gewusst? Ich hätte nur nicht gedacht, dass du ... Du warst so ... wenig auf Sex aus. Während Johann ...“ Sie brach ab. Grinste schief. „Na ja, das Gegenteil eben. Ich fand jedenfalls, ihr beide passt nicht zusammen.“
    „Tun wir auch nicht“, versicherte Mila ihr schnell. „Das mit Johann ist vorbei. Schon lange.“
    „Wenn du auf diesen anderen Mann hoffst – klar.“ Brigitte nickte selbstbewusst. „Dann wird Johann sicherlich froh sein, wenn ich ihn ein bisschen ablenke.“
    Oh. So gesehen war ihr Auftauchen vielleicht doch eine günstige Entwicklung. Mila nickte mit.
    „Und jetzt erzähl endlich. Wer ist es? Aus welcher Zeit stammt er? Und war er sehr krank, als er zurückflackerte?“
    Da musste Mila erst einmal nachhaken. „Du warst noch gar nicht richtig krank, als du verschwandest. Hast du gar kein Flederfieber bekommen?“
    „Doch, doch. Es ist ganz plötzlich gekommen, mitten in der Nacht. Hohes Fieber – und dann lag ich plötzlich in der Höhle. Allein und total verwirrt – aber körperlich gesund.“
    „Gesund? Also stimmt es, dass das Flederfieber weggeht, wenn man wieder in seine eigene Zeit zurückkehrt?“ Das hatte Frank auch berichtet. Und es hatte ihnen so viel Hoffnung gegeben. Dass er das Flederfieber überwunden hätte und gesund bleiben würde. Dann jedoch war die Krankheit noch viel schneller und heftiger über ihn hereingebrochen als beim ersten Mal ...
    „Ich habe vorsorglich Penicillin genommen und mich gegen Tollwut impfen lassen. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Einfluss gehabt hat, ich war die ganze Zeit über völlig beschwerdefrei, von Anfang an.“ Brigitte machte einen kleinen Sprung, die Hände nach oben reckend. „Es kann also nicht so schlimm sein mit der Krankheit. Deshalb habe ich auch den Plan gefasst, euch noch einmal zu besuchen. – Aber jetzt will ich endlich deine Geschichte hören, los!“, wandte sie dann ihre volle Aufmerksamkeit Mila zu. „Und fang mit dir und Johann an, ich will alles wissen.“
    Also schön, würde Mila eben erzählen. Sie begann damit, dass Johann Brigitte vermisst hatte. In deren Augen erwachte ein Strahlen. Was sich ein bisschen eintrübte, als Mila kurz zusammenfasste, wie es mit ihr und Johann losgegangen war. Und als sie dann zu ihrer Schwangerschaft kam und danach zu Ilyas Geburt – packte Brigitte sie heftig am Arm und starrte sie verständnislos an. „Moment – wie kann das sein? Seit ich von euch weg bin, ist gerade mal ein halbes Jahr vergangen.“
    „Oh – nein, es sind fast drei.“ Mila löste mit sanftem Nachdruck Brigittes Hände von ihr. „Aber das haben Frank und ich auch schon festgestellt. Dass die Zeiten unterschiedlich schnell verlaufen. Also bei Frank war es seltsamerweise umgekehrt. Bei ihm ist viel mehr Zeit vergangen als hier. Es scheint folglich immer anders zu sein ...“
    „Wahnsinn.“ Brigitte hatte sich beruhigt und folgte Mila, die sich wieder auf den Weg machte. „Ich habe mich schon gewundert, dass die Natur hier so weit ist, bei uns ist es gerade März.“ Sie verstummte, schien die Erkenntnis nochmals auf sich wirken zu lassen. Ehe sie in helles Lachen ausbrach. „Das ist sogar ganz praktisch, weißt du?“ Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde noch verschmitzter. „Mich hat nämlich ein bisschen gestört, dass Johann jünger war als ich. Nun sind wir also gleichaltrig. Witzig, oder?“
    Das war wahrhaftig witzig. Mila nickte.
    „Und dass in diesen paar

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