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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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wirklich alleine gelingen.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab, ging zu einem grauen Hügel, der nur mit viel Phantasie als Matthias' leuchtfarbener Rucksack zu identifizieren war, und ließ sich daneben nieder.
    So blieb Matthias selbst nichts, als sich, immer wieder niesend, durch unglaubliche Mengen kleiner und kleinster Steinchen zu schieben. Glaub bloß nicht, es hätte was zu bedeuten, dass ich hier vor dir im Staub krieche. Ungeachtet seines vor Schmerz brüllenden Beines schnellte Matthias auf die Füße, kaum dass er unter dem Vorsprung hervorgekrochen war. Mit angehaltenem Atem bückte er sich, befühlte die Stelle. Trocken, kein Blut. Der Knochen – schien auch heil geblieben zu sein. Alles andere war eh egal.
    Die ganze Situation – und seine Gesamtverfassung sowieso – hätten es wahrlich verdient, jetzt energischen Schrittes zum Verursacher all des Chaos' hier zu stürmen, und ihn mit stählernen Fäusten zu lehren, dass Pistolen etwas waren, was Seinesgleichen noch jahrhundertelang vorenthalten bleiben würde. Stattdessen stolperte er mehr schlecht als recht über das Geröll auf den in majestätischer Haltung auf einem Felsbrocken sitzenden Junkerschnösel zu, der sich in aller Seelenruhe dem Inhalt Matthias' Rucksacks widmete.
    „Du Idiot! Ich habe dir doch gesagt, dass du deine dämlichen Finger von der Pistole lassen sollst!“
    „Pis-to-le.“ Johann hatte das Ding schon wieder in der Hand, drehte und wendete es voller begeisterter Faszination im Lichte der Taschenlampe, die er sich mittlerweile unter den Arm geklemmt hatte. Vollkommen unbeeindruckt von Matthias' Zurechtweisung. „Das ist eine großartige Waffe. Also wenn man sich zufällig in einem Berg befindet, den man zum Einsturz bringen möchte.“ Er sah auf. „Oder entfaltet sie auch im Freien eine Wirkung?“
    Automatisch griff Matthias danach – war aber nicht schnell genug. Johann hatte sie mit einem eleganten Schulterschwung aus seiner Reichweite befördert. „Keine Sorge, ich werde sie nicht wieder auslösen. Also nicht, ehe ich einen Grund habe.“ Das fand er offenbar witzig.
    Matthias war absolut nicht nach Lachen zumute. „Wie kommen wir hier raus?“, nutzte er den Überraschungseffekt, um sich wenigstens die völlig eingestaubte Taschenlampe zu schnappen, die auf einem Felsbrocken lag. Er drängte sich an Johann vorbei, um die Stelle genauer in Augenschein zu nehmen, wo Decke und Wand eingestürzt waren.
    „Superklasse“, fauchte er nach hinten. „Du hast wirklich ganze Arbeit geleistet. Hier ging es zum Ausgang.“
    Sie würden Tage brauchen, um die Gesteinsmassen aus dem Weg zu räumen. Wenn sie das zu zweit überhaupt schaffen würden. Oh Mann.
    „Wenn dir dieser Anblick schon nicht gefällt, dann dreh dich doch mal um und sieh zu der Nische, wo es zum Hinterausgang abging.“ Johann senkte in typischer Ivenmanier den Kopf, um sich betont desinteressiert der viel wichtigeren Pistole zu widmen.
    Matthias lenkte den Lichtschein in die betreffende Richtung – und schnaubte. „Da sieht es jetzt genauso aus, wie vor ner Stunde oder so. Naja, wenn Johann, der Höhlenvernichter, zur Tat schreitet, bleibt freilich kein Fels dort, wo er eigentlich hingehört, und ich kann in siebenhundert Jahren lange nach dem Hinterausgang suchen. Wie, stellst du dir vor, sollen wir hier jemals wieder rauskommen?“ Er leuchtete zu Johann zurück – und registrierte erst jetzt, womit der das tat. Wischte hastig den ärgsten Dreck ab. „Wo ... wo hast du die gefunden?“ Er starrte die kleine silberne Taschenlampe an, die er vor zwei Monaten verloren hatte, als er von den Fledermäusen ... War sie irgendwie mitgekommen, damals, hierher in die Vergangenheit? Kein Wunder, dass er sie in der Zukunft nicht mehr hatte finden können! Aber warum, zum Teufel, funktionierten die Batterien noch? Sie musste irgendwie ausgegangen sein, vielleicht durch den Aufprall.
    „Wir werden warten“, erreichte ihn da – im Plauderton?
    Irritiert fuhr Matthias' Blick zu Johann zurück. Der hatte es nicht einmal nötig, auf seine letzte Frage zu reagieren, lümmelte sich stattdessen ganz entspannt auf seinem Felsen, ihm lediglich einen langen Blick in der ihm eigenen widerlichen Arroganz zuwerfend. Um dann, ebenso gelassen, mit seinem Hemdsärmel übers verschmierte Gesicht zu fahren.
    Was Matthias einen anerkennenden Ausruf entlockte. „Hübsche Visage.“
    Johanns Nase war deutlich angeschwollen.
    Matthias erinnerte sich vage an einen gut

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