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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Hölle vor. Irgendwann erreichten sie eines dieser vielen namenlosen Dörfer, die quer über das ganze Land verstreut im Urwald lagen.
    Doch noch lange bevor sie es erreichten, schlug ihnen der Gestank entgegen. Es war ein süßlicher Gestank, der sich einem bei jedem Atemzug mehr auf die Schleimhäute legte und dafür sorgte, dass man außer ihm nichts mehr wahrnahm. Es war der gleiche Gestank, dachte Teddy, den er wahrgenommen hatte, als Andy das verdammte Portal aufgerissen hatte.
    Daran besteht überhaupt kein Zweifel.
    Viele der Jungs aus seinem Platoon und auch er selbst übergaben sich, noch lange bevor sie das Dorf überhaupt erreicht hatten. Und als sie es schließlich erreichten, fanden sie auch den Grund für den Gestank. Es war der Atem des Todes, der ihnen mit jeder noch so kleinen Windböe aus dem Dorf zugehechelt hatte.
    Leichen säumten ihren Weg, während sie sich langsam zur Dorfmitte vorarbeiteten. Frauen, Kinder, Männer und auch Greise – erschossen, verstümmelt, mit aufgeschlitzten Bäuchen, abgehackten Gliedmaßen , ausgestochenen Augen und zertrümmerten Schädeln. Leichen, die den Eindruck erweckten, sich zu bewegen, weil inzwischen schon so viele Maden auf ihnen herumkrabbelten. Im Schein der untergehenden Sonne sah die gesamte Szenerie vollkommen unwirklich aus – wie eine wirre Anordnung von Figuren in einem absurden Theaterstück.
    Trotzdem ließ Teddy nicht locker: Er wollte herausfinden, was in dem verdammten Dorf vorgefallen war. Wollte wissen, wer zu einem solchen Gemetzel imstande war.
    Als sie den Dorfkern erreichten, fanden sie schließlich auch die Green Berets, die sie die ganze Zeit über gesucht hatten. Es waren insgesamt vier Mann, die sich dort um eine Feuerstelle versammelt hatten, Zigaretten rauchten und lachten, als wären sie in einem Vergnügungspark und nicht auf einem regelrechten Schlachtfeld. Sie hatten sich die Abzeichen von ihren Uniformen gerissen und ihre Körper waren blutverkrustet. Dicke Patronengurte waren um ihre Hüften und Schultern geschlungen – allesamt leer.
    Weil Teddy keine Abzeichen erkennen konnte, die auf die Rangordnung der Männer hindeuteten, fragte er einfach den Erstbesten, was zur Hölle sie angestellt hätten. Er fragte ihn, obwohl er es mit eigenen Augen gesehen hatte. Fragte ihn, weil sich sein Verstand immer noch dagegen sträubte, sich einzugestehen, dass gute amerikanische Jungs zu so einem sinnlosen Blutbad in der Lage waren.
    Der Mann starrte ihn geradewegs an und im gleichen Augenblick kam ihm ein Wortschwall über die Lippen.
    „Wir haben Johnny gerächt, du alter Hurenbock. Ja, das haben wir getan. Private First Class John C. Hammond wurde bis aufs Blut gerächt, Sir. Sie können es seiner armen Mutter ausrichten. Und auch dem alten Lyndon B. Johnson.“
    Teddy hatte den Mann angestarrt und ihm tief in die Augen geblickt. Sein Blick war unruhig und flackerte wie eine Glühbirne, die kurz davor war, durchzubrennen. Doch das war längst nicht alles gewesen.
    Klar, dachte Teddy, den Tausend- Meilen -Blick hatte beinahe jeder der Jungs, dem schon einmal ordentlich die Kugeln um die Ohren gepfiffen waren. Doch der Mann, der vor ihm stand, hatte noch etwas anderes im Blick gehabt. Etwas, das so finster war, als würde man durch ihn hindurch blicken – geradewegs in den tiefsten Schlund der Hölle.
    Jahrelang hatte Teddy die Erinnerung daran verdrängt. Er hatte sie tief in seinem Bewusstsein vergraben, Zäune und Gräben darum errichtet und gehofft, dass er selbst unter die Erde gehen würde, ohne auch nur ein einziges Mal daran denken zu müssen.
    Über vier Jahrzehnte hinweg war sein Plan aufgegangen und h atte dafür gesorgt, dass er bei Verstand geblieben war. Doch in dem Moment, als Andy das Portal aufgerissen hatte und er von dem Gestank aus dem Inneren der Kirche eingehüllt wurde, erwachte die Erinnerung wieder zum Leben.
    Private First Class John C. Hammond wurde bis aufs Blut gerächt, Sir.
    Doch das war nicht alles gewesen, was an diesem Tag passiert war. Noch immer lauerte etwas in seinem Unterbewusstsein und wartete darauf hervorzubrechen. Etwas, das so wahnsinnig war, dass...
    „Geht’s wieder?“, fragte eine Stimme und riss Teddy aus seinen Gedanken. Die Bilder vor seinen Augen verblass ten und die Stimmen aus der Vergangenheit verstummten.
    Private First Class John C. Hammond...
    Teddy blickte auf und sah, dass Andy direkt neben ihm stand. Er hatte sich das T-Shirt über Nase und Mund gezogen und sah aus wie er

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