Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
Vom Netzwerk:
Bösewicht aus einem alten Western.
    In der einen Hand hielt er immer noch den Revolver, während er ihm mit der anderen eine kleine Plastikflasche hinhielt, die mit Wasser gefüllt war.
    „Trinken Sie einen Schluck“, sagte Andy, „dann geht es Ihnen bestimmt wieder besser.“
    Teddy ergriff die Flasche, öffnete sie und führte sie sich an die Lippen. Obwohl das Wasser nicht kalt war, fühlte es sich herrlich an, sich den ekligen Geschmack von Galle von der Zunge zu spülen.
    „ Tut mir leid“, sagte Andy, „ich hätte Sie vielleicht warnen sollen. Dann wären Sie bestimmt etwas gefasster gewesen.“
    „Schon gut“, sagte Teddy. Dann richtete er sich auf und stemmte sich anschließend mit seiner gesunden Hand zurück auf die Beine. Sie waren zwar wackelig, dachte Teddy, aber er glaubte, dass er inzwischen aus dem Gröbsten raus war. Er wandte sich zu Andy, um ihm die Wasserflasche zurückzugeben.
    „Auf keinen Fall“, sagte Andy, „die können Sie behalten, Mann. Sie haben gekotzt wie ein Elch. Ich werde sicher nicht mehr aus dieser Flasche trinken.“
    „Schon gut, Junge“, sagte Teddy und ließ die Flasche in seiner Jackentasche verschwinden, „und nun lass mich sehen, wo dieser verdammte Gestank herkommt.“
     

23.
     
     
    Claire konnte es spüren – sie war ihrem Ziel nahe.
    Jede Faser ihres Körpers schien es zu verkünden. Ihre Hände verkrampf ten sich um das Lenkrad und ein Schauer jagte fortwährend durch ihre Glieder. Und so, als wäre diese Anspannung allein nicht schon genug gewesen, hatte inzwischen auch das Baby in ihrem Bauch begonnen, unentwegt zu treten. Je näher sie der Stadt kam, umso kräftiger wurden die Tritte und Claire kam es beinahe so vor, als würde es sich pausenlos drehen und winden, so als könnte es die Zusammenkunft mit seinem Vater kaum noch erwarten. Es war beinahe so, als sei auch das ungeborene Kind durch unsichtbare Bande mit George verbunden.
    Blutsbande.. .das ist es!
    Claires Gedanken drifteten immer wieder auf diese dunklen Pfade ab. Pfade, auf denen ihnen die Vernunft nicht folgen konnte. Sie hatte große Mühe damit, sich wieder auf den Plan zu konzentrieren, der im Laufe der letzten Monate gleichermaßen in ihrem Inneren gereift war wie das Kind. Immer wieder musste sie sich daher selbst ermahnen, sich am Riemen zu reißen und nicht vollends in die eigenen Ängste abzugleiten.
    Reiß dich zusammen, verdammt noch mal!
    Doch genau das war gar nicht so leicht. Denn obwohl seit den Vorfällen des letzten Herbstes inzwischen Monate vergangen waren, so hatten sie dennoch nichts von ihren Schrecken verloren. Noch immer war es die blanke Angst, die Claires Gedanken und auch Taten dominierte. Die Welt bestand für sie nur noch aus Schatten, in denen unsichtbare Gefahren lauerten. Sie ging gehetzt durch das Leben und jede Kleinigkeit sorgte dafür, dass ihre Instinkte eine Bedrohung witterten. In ihrer Welt wimmelte es inzwischen nur so vor Agenten der Organisation, die den Auftrag hatten, sie zu töten. Jede unerwartete Geste, jeder Wagen, der hinter ihr herfuhr und jede noch so winzige Kleinigkeit sorgten dafür, dass sich ihr Herz vor Angst verkrampfte. Sie war eine Gejagte, die niemandem vertrauen konnte außer sich selbst.
    Claire versuchte , dagegen anzukämpfen, so gut sie konnte und es gelang ihr fast immer, die Oberhand über ihre Ängste zu behalten. Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass es keine abstrakte Bedrohung war, der sie sich jeden Tag aufs Neue stellen musste. Sie wusste, dass sie ständig auf der Hut sein musste. Immerhin war sie mit einem Mal in eine Welt geworfen worden, die von Schatten und blankem Wahnsinn durchzogen war. Wahnsinn, der beständig an ihrem Verstand zerrte und versuchte, ihn in die Knie zu zwingen. Und was das Schlimmste war: Sie war schon seit Monaten allein mit diesen Ängsten und Sorgen.
    Es gab keine starke Schulter, an der sie sich hätte ausweinen können. Niemanden, der ihre ein paar Worte des Trostes zugeflüstert hätte. Vielmehr bestand ihr einziger Trost darin, zu wissen, dass es Amanda gut ging und dass sie auf dem Weg der Besserung war. Dieses Wissen allein sorgte bereits dafür, dass ein beträchtlicher Teil ihrer Anspannung verflog.
    Trotzdem fragte sie sich in letzter Zeit immer öfter, was nach all dem kommen würde. Was würde passieren, wenn es ihr gelang , George zu finden und ihn zu...
    ... töten?
    Würde sie nach New York zurückkehren und ihr altes Leben wieder fortsetzen? Würde sie jemals wieder

Weitere Kostenlose Bücher