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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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schmeißen. Er sehnte sich danach, diesen Fall ein für alle Mal hinter sich zu lassen. Gleichzeitig wusste er aber auch, dass das die trotzigen Gedankengänge eines verwöhnten Kindes waren, die ihm in diesem Augenblick durch den Kopf gingen.
    Klar, dachte er, in der Vergangenheit war ihm der Ermittlungserfolg meist zugeflogen. Gleich nach der Akademie hatte er sich bis über den Kopf in Arbeit gestürzt, hatte einen Fall nach dem anderen gelöst und war dadurch die Karriereleiter im Eiltempo emporgeschossen. Jetzt h ingegen, drohte er einzuknicken sobald ein Fall etwas komplizierter wurde.
    Kommt nicht infrage ...
    Peter sah von der Patrone auf. Ginsberg wischte sich gerade die Mundwinkel mit einer Papierserviette ab und erwiderte seinen Blick.
    „Zeit aufzubrechen“, sagte er.
    „Von mir aus kann’s losgehen“, sagte Peter. Gleich darauf schob er die Patrone wieder zurück auf Ginsbergs Seite des Tisches, um sie ihm zurückzugeben. Doch Ginsberg wollte davon nichts wissen:
    „Die können Sie behalten, Pete“, sagte er, „ich habe in Washington eine ganze Kiste mit den Dingern. Betrachten Sie dieses eine Exemplar einfach als kleines Geschenk und als Souvenir an unsere tolle Zusammenarbeit.“
    Für einen Sekundenbruchteil fragte sich Peter, von welcher Zusammenarbeit Ginsberg in diesem Augenblick sprach. Immerhin, dachte er, hatten sie bis zu diesem Zeitpunkt nichts weiter getan, als 150 Meilen durch die Wüste zu fahren und gemeinsam ein verfrühtes Mittagessen einzunehmen. Trotzdem behielt er seine Zweifel für sich, griff eilig nach der Patrone und ließ sie in der Brusttasche seines Hemdes verschwinden.
    Anschließend bezahlten sie und kehrten zum Wagen zurück. Die Sonne brannte inzwischen beinahe senkrecht auf das Land herab und verwandelte die Welt in einen einzigen Glutofen. Einen Glutofen, in dem ein brütend heißer Wind wie eine Feuerwalze über den Parkplatz fegte und alles und jeden bei lebendigem Leibe verbrannte.
    „Was dagegen, wenn ich fahre?“, fragte Peter.
    „Mi coche es su coche, Señor“, sagte Ginsberg und warf Peter den Wagenschlüssel zu.
    Peter nahm sein Pistolenhalfter ab und verstaute es in der Mittelkonsole. Er ahnte, dass sie bestimmt noch mehrere Stunden Fahrt vor sich hatten. Stunden, in denen er gut darauf verzichten konnte, dass ihm der Griff seiner Dienstwaffe die rechte Niere zerquetschte. Bei einem Streifenpolizisten verstieß es gegen die Vorschriften, die Dienstwaffe im Einsatz abzulegen. Deswegen, dachte Peter, hatten die armen Schweine im Alter oft schlimme Nierenkoliken und pissten Blut. Er wusste es nur allzu gut – denn auch seine Karriere hatte in einem Einsatzfahrzeug des New York Police Department begonnen.
    Vor einer gefühlten Million Jahren...
    Anschließend startete er den Motor und verließ den Parkplatz des Barbecue-Restaurants.
    Gleich nachdem sie den Highway erreichten, klappte Ginsberg wieder den Laptop auf und vergewisserte sich, dass dieser noch immer ein Signal empfing. Peter verfolgte jeden seiner Handgriffe gespannt aus den Augenwinkeln. Insgeheim ahnte er, dass es vielleicht eine dumme Idee gewesen war, die Verfolgung gänzlich aufzugeben, nur um sich ein paar scharfe Rippchen und ein Bier zu genehmigen. Womöglich, dachte er, hatten sie das Signal inzwischen verloren und mit ihm auch die vorläufig letzte Chance, Claire Hagen zu ergreifen.
    Peter hielt die Luft an und biss die Zähne aufeinander.
    Endlose Sekunden vergingen, während der Bildschirm des Laptops nichts weiter anzeigte als die grob aufgelöste Karte der Staaten.
    Peters Besorgnis wuchs, während seine Zuversicht schwand.
    Seine Hände verkrampften sich ums Lenkrad und sein Herzschlag beschleunigte. Im Wageninneren war es inzwischen totenstill. Nur das gleichmäßige Brummen war zu hören.
    Verdammt nochmal...
    Weitere Sekunden vergingen.
    Dann endlich leuchtete der rote Punkt auf dem Bildschirm auf und verriet ihnen die vermeintliche Position von Claire Hagen.
    Im gleichen Augenblick ließ Peter seine Anspannung mit einem lauten Seufzer entweichen.
    „Wir haben ein Signal“, sagte Ginsberg, „ich empfange es klar und deutlich. Sie ist immer noch auf dem Highway und bewegt sich in südöstlicher Richtung.“
    Noch bevor Peter etwas erwidern konnte, erklang der schrille Klingelton seines Mobiltelefons in seiner Brusttasche. Er kramte das Gerät heraus und warf einen Blick auf das Display, bevor er abnahm.
    Es war Davis, der gerade anrief.
    Peter brannte darauf, zu erfahren,

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