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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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dem Instinkt eines Kindes hatte sie bereits nach wenigen Tagen erkannt, daß es ein Fehler gewesen wäre, ihre Nanny eifersüchtig zu machen. So bestand sie darauf, daß ihr Mrs. Hill abends nach dem Zubettgehen noch etwas vorlas und nicht Darcey, die das, wie sie ihr einmal verstohlen zuflüsterte, bedeutend besser konnte.
    Die junge Frau hatte schon kurz nach ihrer Ankunft an ihre Freundin geschrieben, obwohl das ein gewisses Risiko für sie bedeutet hatte, aber sie hatte es nicht fertiggebracht, Margaret über ihr Schicksal im unklaren zu lassen. Nun hoffte sie auf eine Antwort und darauf, daß sich Margaret nicht entsetzt von ihr abwandte.
    Seit Tagen hatte es nicht mehr geschneit. Unter den Bäumen zeigten sich die ersten Schneeglöckchen. Frühling lag in der Luft. Darcey genoß die täglichen Spaziergänge, bei denen sie oft von Elizabeth begleitet wurde. Sie hätte stundenlang auf den Klippen stehen und auf das tosende Meer hinunter schauen können. Sie befürchtete nicht mehr, sich selbst zu verraten. Längst hatte sie sich daran gewöhnt, nicht mehr Darcey Marlow, sondern Anabel Curtis zu sein.
    An diesem Nachmittag hatte sie mit Elizabeth einen langen Spaziergang gemacht und ihr erklärt, wie die Blumenzwiebeln in der Erde nur darauf warteten, bei den ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen ihre Triebe durch den Boden zu stecken.
    Als sie zum Haus zurückkamen, entdeckte Elizabeth sofort den jungen Mann, der die Terrassenstufen hinunterstieg. "Onkel Frederic!" rief sie und rannte ihm entgegen. "Onkel Frederic!"
    Darcey hatte Lord Frederic Duncan, den Bruder Lady Violettes, der auf dem Familiensitz rund fünf Kilometer von Denham Manor lebte, bisher noch nicht kennengelernt, weil er auf seinen Besitzungen in Wales gewesen war. Sie beobachtete, wie der junge Mann Elizabeth mit beiden Armen auffing und herumwirbelte. Nie zuvor hatte sie die Kleine so lachen gehört.
    Lord Frederic stellte seine Nichte zu Boden. Mit ihr bei der Hand ging er Darcey entgegen, die stehengeblieben war. Er stutzte. Die junge Frau kam ihm irgendwie bekannt vor. "Sie müssen Miss Curtis sein", sagte er. "Meine Schwester hat bereits Ihr Loblied gesungen."
    Ich kenne ihn, dachte Darcey. Sie war sich ganz sicher, diesen Mann schon einmal gesehen zu haben, allerdings wußte sie nicht, wo es gewesen war. "Lady Denham ist sehr freundlich", erwiderte sie.
    "Auf das Urteil meiner Schwester habe ich mich stets verlassen können, Miss Curtis", sagte er. "Ich freue mich, Sie kennenzulernen."
    "Danke, Lord Duncan", antwortete Darcey. "Man sagte mir, Sie seien in Wales."
    "Vorgestern bin ich zurückgekommen." Er blickte auf Elizabeth hinunter. "Na, was macht dein Unterricht? Kannst du schon schreiben und lesen?"
    "Ein paar Buchstaben habe ich schon gelernt." Elizabeth begann stolz die Buchstaben aufzuzählen, die sie inzwischen kannte. "Und ein bißchen rechnen kann ich auch schon", fügte sie hinzu.
    "Fein, wenn du so fleißig gelernt hast, wird Miss Curtis sicher nichts dagegen haben, wenn du heute nachmittag einmal den Unterricht ausfallen läßt, damit du mit deiner Mummy und mir ein paar Stunden verbringen kannst."
    "Natürlich habe ich nichts dagegen, Lord Duncan", sagte Darcey, während sie noch immer überlegte, woher sie den jungen Mann kannte.
    "Hast du mir etwas mitgebracht, Onkel Frederic?" Die Kleine griff nach der Hand ihres Onkels.
    "Laß dich überraschen, Elizabeth", meinte er. "Ich werde Sie mit nach oben begleiten, Miss Curtis, damit Elizabeth ihren Mantel und ihren Hut ablegen kann."
    Sie nahmen die Treppe, die vom Park direkt in den zweiten Stock führte. Oben wurden sie von Mrs. Hill empfangen, die Elizabeth Mantel und Hut abnahm und ihr die Haare kämmte. Darcey zog sich in das Schulzimmer zurück, um den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten. Sie hörte, wie Lord Duncan mit der Nanny und seiner Nichte scherzte und ertappte sich bei dem Wunsch, den restlichen Nachmittag in seiner Gesellschaft zu verbringen.
    Es wurde sechs, bis Elizabeth in den zweiten Stock zurückkehrte, um dort mit Darcey zu Abend zu essen. Glücklich drückte sie einen Hampelmann an sich, den ihr Lord Duncan aus Wales mitgebracht hatte.
    Eineinhalb Stunden später lag das kleine Mädchen im Bett. Nachdem ihr Darcey eine gute Nacht gewünscht hatte, hatte ihr Mrs. Hill noch ein Märchen vorlesen. Den Hampelmann im Arm schlief Elizabeth ein und sah sich im Traum mit den Blumenelfen durch den Garten fliegen.
    Darcey wollte sich gerade ihren Mantel

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