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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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verkündeten, dass die Skisaison in etwas weniger als einem Monat beginnen konnte. Es fühlte sich gut an, am Leben zu sein, sich zu bewegen. Nachdem sie fünf Tage lang eingesperrt gewesen war, schienen ihr die Farben satter als je zuvor. Jedes Geräusch war wie eine Melodie. Sie drehte das Radio voll auf und sang ein Lied von Billy Joel mit.
    Etwa acht Meilen vor Aspen hielt sie vor einem Stoppschild und stellte die Musik leiser.
    Hinter sich hörte sie das Dröhnen eines Motorrades.
    Emily schaute in den Rückspiegel. Der Fahrer war komplett in schwarzes Leder gekleidet und trug einen schwarzen Helm mit getöntem Visier. Er sah aus wie ein gesichtsloser Außerirdischer.
    Als sie sich in den Verkehr einreihte, blieb er dicht hinter ihr. Sie spürte ein Prickeln im Nacken und dachte an Jordans Warnungen. Schließlich war der Mörder noch auf freiem Fuß.
    Womöglich war sie in größter Gefahr.
    Doch wahrscheinlich folgte ihr der Motorradfahrer nur, weil er genauso wie sie in die Stadt wollte. Sie beschloss, einen kleinen Umweg zu fahren. An der nächsten Kreuzung bog sie rechts ab.
    Der Motorradfahrer folgte ihr. Zufall?
    Emily bog nach links ab, dann wieder nach rechts. Der Gesichtslose blieb hinter ihr.
    Sie hielt nach einer Möglichkeit zu wenden Ausschau, um wieder auf eine befahrenere Straße zu kommen, aber sie befand sich auf einer schmalen Serpentinenstrecke, die sich an teuren Villen mit beeindruckenden Toren vorbei höher und höher den Berg hinaufschlängelte.
    Sie starrte in den Rückspiegel. Der Motorradfahrer hatte das Visier hochgeklappt. Sie konnte sein Gesicht sehen.
    „Oh mein Gott!" Es war Jordan.

10. KAPITEL
    Jordan lenkte die Harley um den geparkten Landrover herum auf die Fahrerseite. Emily starrte zu ihm hoch. Ihre grünen Augen waren vor Erstaunen aufgerissen. „Du bist es", sagte sie atemlos. „Du bist es wirklich."
    „Fahr mir nach", befahl er. „Hier sind wir nicht sicher."
    Er ließ das Motorrad aufheulen und fuhr voraus. Eigentlich hätte er wütend sein sollen, dass sie seine Warnungen ignoriert und sich in eine solche Gefahr begeben hatte, aber er konnte nicht anders, er war glücklich, sie zu sehen. Er hatte sie vermisst, ihr Lachen, ihren Körper, das Gefühl ihres pochenden Herzens an seiner Brust. Er hatte ihr Gesicht vermisst. Je länger er Emily kannte, umso schöner wurde sie für ihn. Dieses hübsche Coloradomädchen mit Jeansjacke, weißem Rollkragenpulli, breitem Gürtel und Wanderstiefeln strotzte nur so vor Vitalität. Eine einzelne Strähne ihres lockigen blonden Haares fand er aufregender als einen Bilderbuch-Sonnenuntergang in den Bergen.
    Er leitete sie aus dem Villen-Viertel heraus, wo vermutlich an jedem Tor eine Videokamera installiert war. Dann fuhr er durch ein Waldgebiet und bog so oft ab, bis er sich sicher sein konnte, dass niemand ihnen folgte.
    In den letzten fünf Tagen war die aktive Suche eingestellt worden. Was blieb, war erhöhte Alarmbereitschaft. Jordan hatte dafür gesorgt, dass man glaubte, er habe die Stadt verlassen, indem er per Computer ein paar gefälschte Kreditkartengeschäfte in Texas getätigt hatte. Die Behörden, einschließlich des FBI, gingen solchen Hinweisen nach.
    Jordan lenkte das Motorrad auf einen Rastplatz mit einem großen Holztisch für Picknicks.
    Kein anderes Auto war zu sehen. Bevor er absteigen konnte, rannte Emily schon auf ihn zu.
    Sie blieb einen Schritt von ihm entfernt stehen und strahlte übers ganze Gesicht. „Sieh dir das an!" rief sie. „Schwarzes Leder und eine Harley."
    „Stimmt." Er schwang sein linkes Bein über das Motorrad. Was wollte sie ihm damit sagen? Hatte er etwas verpasst?
    Vorsichtig berührte sie die Stelle, wo sie ihn genäht hatte. „Ist schon fast verheilt", verkündete sie. „Das habe ich gutgemacht. Du siehst toll aus, Jordan. Wie ein richtig gefährlicher Abenteurer."
    „Ich fühle mich eher wie ein Mann, der zu lange auf seine Frau verzichten musste."
    Er nahm ihre Hand, zog sie in seine Arme und küsste sie auf den Mund. Sie schmeckte süßer als frische Erdbeeren. Ihr geschmeidiger Körper presste sich an ihn und weckte umgehend Erinnerungen an ihre leidenschaftliche Nacht. Er spürte, wie er hart wurde, und schob sie hastig auf Armeslänge von sich.
    Verträumt murmelte sie: „Ich wusste schon immer, dass du ein gut aussehender Kerl bist, aber du hattest diesen seltsamen Computer-Freak-Charme. Sehr süß und intelligent..."
    „Emily, kannst du mir erklären, was du hier

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