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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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der
Firma aufzuhalten. Er war im Moment in seinem eigenen Haus, und
Harriman war bei ihm.
    Robertson ertappte sich bei einem Gefühl von
unbegründeter Scheu vor Harriman. An den wissenschaftlichen
Fähigkeiten dieses Mannes hatte nie jemand gezweifelt, doch
dieser hatte es im Handumdrehen fertiggebracht, die US Robots vor dem Ruin zu bewahren. Irgendwie hatte Harriman aber nicht das
Zeug dazu. Trotzdem…
    »Sind Sie eigentlich abergläubisch, Harriman?«
fragte er.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Glauben Sie daran, daß jemand, der schon längst
tot ist, etwas zurückläßt?«
    Harriman leckte sich über die Lippen. Er hätte sich die
Frage eigentlich sparen können, stellte sie aber doch.
»Meinen Sie Susan Calvin?«
    »Ja, Susan Calvin«, sagte Robertson zögernd.
»Wir stellen mittlerweile Würmer und Vögel und
Käfer her. Was würde sie wohl dazu sagen? Ich für
meine Person fühle mich irgendwie entehrt.«
    Harriman konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen.
»Roboter sind Roboter, Sir«, sagte er. »Wurm oder
Mensch, der Robot arbeitet zum Wohl des Menschen, und das ist das
einzige, was zählt.«
    »Nein«, sagte Robertson gereizt. »Das stimmt nicht.
Ich kann das einfach nicht glauben.«
    »Es ist aber so, Mr. Robertson«, sagte Harriman ernst.
»Wir erschaffen eine Welt, Sie und ich, die endlich damit
anfängt, den positronischen Robot schlechthin für
selbstverständlich zu halten. Der Durchschnittsmensch
fürchtet sich vor einem Robot, der wie ein Mensch aussieht und
der intelligent genug ist, ihn zu ersetzen, aber er fürchtet
sich nicht vor einem Robot, der wie ein Vogel aussieht – und
nichts anderes tut, als Insekten zu fressen – und das zum Wohle
des Menschen. Wenn diese Furcht vor gewissen Robotern abgebaut ist,
wird eines Tages auch die Furcht vor allen Robotern abgebaut sein.
Der Mensch wird so an Robo-Vögel, Robo-Würmer und
Robo-Bienen gewöhnt sein, daß ihm ein Robo-Mensch
lediglich als eine logische Erweiterung des Robo-Programms
vorkommt.«
    Robertson sah den Wissenschaftler mit kaltem Blick an. Die
Hände auf dem Rücken verschränkt, ging er mit
schnellen, nervösen Schritten im Raum auf und ab.
    »War das von Anfang an Ihr Plan?« fragte er
schließlich.
    »Ja«, sagte Harriman. »Selbst wenn wir jetzt all
unsere humanoiden Roboter verschrotten, können wir ein paar von
den höchstentwickelten Versuchsmodellen intakt lassen, neue
entwerfen, die noch höher entwickelt sind, und somit für
den Tag gerüstet sein, der kommen wird.«
    »Man hat uns die Auflage gemacht, Harriman, daß wir
keine weiteren humanoiden Roboter bauen dürfen.«
    »Tun wir auch nicht. In dem Abkommen ist aber mit keinem Wort
die Rede davon, daß wir keinen von den bereits in unserer Firma
gebauten Roboter behalten dürfen. Bloß das Gelände
der US Robots dürfen sie nicht verlassen. Nichts besagt,
daß wir auf dem Reißbrett kein Positronengehirn entwerfen
dürfen. Und ein Testmodell zu bauen, hat man uns auch nicht
verboten.«
    »Und wie wollen Sie gegebenenfalls den Bau eines Testmodells
begründen? Man wird uns unter Garantie hinter die Schliche
kommen.«
    »Wenn das der Fall ist, können wir immer noch sagen,
daß wir Methoden zu entwickeln versuchen, mit deren Hilfe wir
komplexere Mikrogehirne für die geplanten Robo-Tiere bauen
wollen. Damit lügen wir nicht einmal.«
    »Ich werde ein wenig Spazierengehen«, sagte Robertson.
»Ich muß darüber nachdenken. Nein, Sie bleiben hier.
Ich möchte ungestört nachdenken.«
     
    Harriman war allein. Er war bester Laune. Es würde klappen.
Nachdem es ihnen erklärt worden war, hatten sich die
betreffenden Regierungsstellen geradezu auf das Programm
gestürzt.
    Wie war es möglich, daß keiner vor ihm auf diese Idee
gekommen war? Nicht einmal die große Susan Calvin hatte den
genialen Gedanken gehabt, ein Positronengehirn in eine Lebensform zu
stecken, die nicht die des Menschen war.
    Im Moment machte der Mensch einen Rückzieher, einen zeitlich
begrenzten Rückzieher. Er nahm Abstand vom humanoiden Robot, um
zu gegebener Zeit wieder nach ihm zu greifen. Und die Zeit war dann
gegeben, wenn die Angst vor dem Roboter schlechthin abgebaut war.
Dieser neue Roboter der Zukunft, mit einem Positronengehirn
ausgestattet, das dem des Menschen gleichzusetzen war, würde
– dank den Drei Grundregeln – einzig und allein im Dienste
des Menschen stehen und von einer roboterkontrollierten Ökologie
unterstützt werden. Dann stand der menschlichen Rasse Tür
und Tor

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