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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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auch wissen
sollen? Nach den üblichen Kriterien hatte das Genbild nichts
gezeigt, was alarmierend gewesen wäre. Es hatte sich bei diesem
Bild jedoch um eine raffinierte Kombination gehandelt, die William
und seine Mitarbeiter im Verlauf von zwanzig Jahren durch Versuche an
autistischen Kindern entworfen hatten – eine Kombination, die in
einem lebenden Menschen noch nie vorgekommen war.
    Kurz vor der Eliminierung!
    Marco, der nüchternste Denker der Gruppe, hatte schon immer
beanstandet, daß die Bewahranstalten zu vorschnell abtrieben
und zu vorschnell eliminierten. Er hatte den Standpunkt vertreten,
daß alle Genkarten zum Zweck der Ausgangsprüfung zur
Entwicklung gelangen und Eliminierungen ohne die Stellungnahme eines
Homologen überhaupt nicht durchgeführt werden sollten.
    »Aber es gibt eben nicht genug Homologen«, hatte William
gesagt.
    »Aber genug Computer gibt es, durch die wir die Genkarten
jagen können«, hatte Marco entgegnet.
    »Um für unseren Zweck zu retten, was zu retten
ist?«
    »Für jeden homologischen Zweck. Hier bei uns oder
woanders. Wenn wir uns richtig verstehen wollen, müssen wir die
Genkarten betrachten, und gerade die abnormen und monströsen
Bilder liefern uns die meiste Information. Unsere autistischen
Experimente haben uns mehr eingebracht als bisher alles
andere.«
    William, der die Bezeichnung ›genetische Physiologie des
Menschen‹ nach wie vor besser fand als den Ausdruck
›Homologie‹, hatte den Kopf geschüttelt.
»Trotzdem müssen wir auf der Hut sein. Sosehr wir auch die
Wichtigkeit unserer Versuche betonen, wir sind von
Sozialbewilligungen abhängig, und diese werden uns nur
widerstrebend gegeben. Wir spielen schließlich mit
Lebewesen.«
    »Aber mit nutzlosen Lebewesen. Solchen, die eliminiert werden
müssen.«
    »Eine schnelle und angenehme Eliminierung, dagegen ist nichts
zu sagen, aber unsere Experimente sind im allgemeinen langwierig und
manchmal gezwungenermaßen unangenehm.«
    »Aber wir helfen ihnen ja hin und wieder.«
    »Und hin und wieder helfen wir ihnen nicht.«
    Ein sinnloses Argument, denn es hatte keine andere
Möglichkeit gegeben. Es hatte für die Homologen nicht
genügend interessante Anomalitäten gegeben, und die
Menschheit hatte nicht dazu gebracht werden können, mehr zu
produzieren. Das Trauma der Katastrophe hatte seine Folgen, und das
war eine davon.
    Das hektische Treiben in allen Wissenschaftszweigen, die sich mit
der Erforschung des Alls beschäftigten, konnte darauf
zurückgeführt werden, daß das Wissen um die
Zerbrechlichkeit des Lebens auf dem Planeten dank der Katastrophe zum
Allgemeinwissen geworden war.
    Wie dem auch sei…
    Etwas wie Randall Nimand hatte es bisher nie gegeben. Zumindest
war William nie einem solchen Fall begegnet. Der allmähliche
Ausbruch autistischer Charakteristiken dieses höchst seltenen
Genbildes bedeutete, daß über Randall mehr bekannt war als
über jeden Patienten vor ihm. Sie hatten im Labor sogar einen
letzten schwachen Schein seiner Gedankenstruktur feststellen
können, bevor er endgültig in die Mauern seiner Haut
zurückgesunken war und man nichts mehr mit ihm hatte anfangen
können.
    Sie hatten sich an den langwierigen Prozeß gemacht, in
dessen Verlauf Randall während immer länger werdenden
Zeitabschnitten künstlichen Reizen ausgesetzt worden war und er
dadurch die inneren Mechanismen seiner Gehirntätigkeit
freigegeben hatte, wodurch man Schlüsse auf die inneren
Mechanismen der Gehirntätigkeit von sogenannt normalen wie auch
von Menschen seiner Kategorie hatte ziehen können.
    Sie hatten so unglaublich viele Versuchsergebnisse
zusammenbekommen, daß William das Gefühl gehabt hatte,
sein Traum von der autistischen Umkehrung sei mehr als ein Traum.
Irgendwie hatte er sich plötzlich gefreut, den Namen Anti-Aut
gewählt zu haben.
    Und mitten in die Euphorie hinein, in die ihn die Arbeit an
Randall versetzt hatte, war dann der Anruf aus Dallas gekommen, und
man hatte Druck auf ihn ausgeübt – ausgerechnet zu dem
Zeitpunkt –, seine Arbeit aufzugeben und ein neues Problem zu
übernehmen.
    Wenn er später daran zurückdachte, konnte er nie genau
sagen, was ihn eigentlich veranlaßt hatte, sich auf einen
Besuch in Dallas einzulassen. Am Schluß begriff er
natürlich, wie glücklich dieser Umstand war – aber was
hatte ihn dazu gebracht, schließlich doch zuzusagen? Hatte er
von Anfang an geahnt, was dabei herauskommen könnte? Ganz
bestimmt nicht.
    War es die unbewußte Erinnerung an das

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