Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
unternehmen, bis Paul in Frieden
gestorben war.
Mit dem Tod von Sirs Urenkel fühlte sich Andrew mehr denn je
einer feindlich gesinnten Welt ausgesetzt und war aus diesem Grund
entschlossener denn je, den Weg weiterzuverfolgen, den er schon vor
langer Zeit eingeschlagen hatte.
Trotzdem war er nicht ganz allein. Der letzte der Martins war zwar
gestorben, aber die Kanzlei Feingold & Martin lebte weiter. Sie
hatte eine lange Tradition, und die behielt sie bei. Andrew, der
Pauls Alleinerbe wurde, war und blieb wohlhabend. Da die Kanzlei
jährlich eine ordentliche Summe abwarf, wurde diese in die
rechtlichen Aspekte der Verbrennungskammer investiert.
Als die Zeit für einen zweiten Besuch bei der US Robots gekommen war, ging Andrew allein hin. Einmal hatte er mit Sir
eine Geschäftsstelle der US Robots aufgesucht und einmal
mit Paul die Firma selbst. Diesmal, beim drittenmal, war er allein
und menschenähnlich.
Die US Robots hatte sich verändert. Die
Produktionsmethoden waren anders, also waren die Produktionshallen
auf eine große Raumstation verlegt worden. Viele
Industrieunternehmen waren diesem Beispiel gefolgt. Eine beachtliche
Anzahl von Robotern war zwangsläufig ins All verlegt worden. Die
Erde selbst wurde immer mehr zu einer riesigen Grünanlage. Die
Bevölkerungsdichte von einer Milliarde blieb relativ konstant.
Auch die Dichte der gehirnlosen Roboter, etwa dreißig Prozent
der Bevölkerungsdichte, änderte sich kaum.
Der Chef der Forschungsabteilung der US Robots war ein
gewisser Alwin Magdescu, ein Mann von dunkler Haut- und Haarfarbe mit
einem kleinen Spitzbart und dem im Moment modischen Band über
der nackten Brust. Andrew war dezent bedeckt, wie es vor ein paar
Dekaden üblich gewesen war.
»Ich kenne Sie natürlich aus Erzählungen«,
sagte Magdescu, »und freue mich, Sie jetzt persönlich
kennenzulernen. Sie sind unser spektakulärstes Produkt, und es
ist wirklich unverständlich, daß der alte Smythe-Robertson
so gegen Sie eingestellt gewesen ist. Wir hätten einen
großen Handel mit Ihnen abschließen
können.«
»Das können Sie immer noch tun«, sagte Andrew.
»Das glaube ich nun wiederum nicht«, sagte Magdescu.
»Die Zeiten sind vorbei. Über ein Jahrhundert lang hatten
wir Roboter auf der Erde, aber das ändert sich jetzt. Sie werden
heutzutage ins All geschickt, und die wenigen, die auf der Erde
bleiben, haben kein Gehirn.«
»Aber ich habe ein Gehirn und bleibe auf der Erde«,
sagte Andrew.
»Das ist richtig, aber an Ihnen scheint nicht viel von einem
Robot übrig zu sein. Was führt Sie heute zu uns?«
»Eine weitere Bitte«, sagte Andrew höflich.
»Ich möchte, daß noch weniger von einem Robot an mir
übrig ist. Da ich fast ausschließlich organisch bin,
hätte ich gerne eine organische Energiequelle. Ich habe hier die
Pläne…«
Magdescu sah sie sich in aller Ruhe an. »Erstaunlich«,
sagte er irgendwann zwischendurch. »Wer hat diese Pläne
entworfen?«
»Ich«, sagte Andrew.
»Aha«, sagte Magdescu. »Ich rate Ihnen davon ab.
Wir müßten Ihren ganzen Körper überholen und
daran herumexperimentieren. Bleiben Sie lieber so, wie Sie
sind.«
Andrews Gesicht war nichts anzusehen, aber seine Stimme war voll
Ungeduld. »Dr. Magdescu«, sagte er. »Sie scheinen
nicht begriffen zu haben, daß Sie keine andere Wahl haben. Sie
müssen meinem Wunsch entsprechen. Wenn die Verbrennungskammer in
meinen Körper eingebaut werden kann, kann eine solche Kammer
auch in den Körper eines Menschen eingebaut werden. Die Tendenz,
menschliches Leben durch Prothesen zu verlängern, zeichnet sich
seit Jahrhunderten ab. Es gibt keine besseren Erfindungen als die,
welche ich gemacht habe und noch machen werde.
Ich habe alle meine Erfindungen über die Kanzlei Feingold
& Martin patentieren lassen und bin durchaus in der Lage, selbst
Verbrennungskammern und andere Prothesen zu produzieren, welche dazu
dienen könnten, Menschen zu schaffen, die mit Roboteigenschaften
ausgestattet sind. Daß Ihre Firma dann den Markt räumen
muß, dürfte Ihnen wohl klar sein.
Falls Sie mich jedoch operieren und sich bereit erklären,
dies auch in Zukunft zu tun, werde ich Ihnen die Patente zur
Verfügung stellen und Ihnen die Kontrolle der Technologie von
Robotern und die Prothetisierung des Menschen überlassen. Das
natürlich erst, wenn die erste Operation überstanden ist
und es sich herausgestellt hat, daß sie erfolgreich
durchgeführt wurde.«
Andrew kam nicht auf die Idee, daß er durch die
Weitere Kostenlose Bücher