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Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition)

Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition)

Titel: Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Jacobs
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am Nacken. Er klemmt den Hals des wütenden Schafs zwischen seine Beine und wartet. Das Tier beruhigt sich etwas. Jim zieht mit einer langsamen Handbewegung die Waffe aus der Hosentasche, setzt sie hinter dem Kopf am Nacken des Tieres an und drückt ab. Ein kurzer, trockener Knall ertönt, alle Schafe stieben auseinander, blöken und stoßen am Zaun gegeneinander. Das Lamm zwischen Jims Beinen sinkt zu Boden. Es zuckt und schlägt noch ein paar Minuten mit den Hufen um sich, bis es endlich tot im Stroh liegt. Ein Blutfleck breitet sich unter seinem weiß-gelben Fell aus. Jim geht wieder mit dem Futtereimer herum, doch die Schafe sind misstrauisch und weigern sich, in den Unterstand zu laufen.
    Während ich zusehe, erzählt Paul von einem Mädchen in seinem Dorf, das einen Elch geschossen hatte und danach die Trophäe im Haus aufhängen wollte. Das Haus sei aber für den riesigen Schädel viel zu klein gewesen. »Mit dem Geweih stößt er an die Decke und mit dem Kinn liegt er auf dem Fußboden.« Er kaut sein Elk Jerky und dreht sich immer wieder zu Jim, um festzustellen, ob er mit dem Töten fertig ist. Jim steht noch auf der Weide und hat sich bereits ein zweites dickes Lamm aus der Herde ausgeguckt. Als er direkt vor ihm steht, wartet er, bis es den Kopf hebt und schießt von vorne zwischen die Augen. Sofort plumpst es ins Gras. Es zuckt am ganzen Körper und bleibt schließlich bewegungslos liegen.
    »Endlich«, seufzt Paul.
    Eben noch waren die beiden Lämmer über den frostharten Boden getrabt, nun schleift Jim die Körper an ihren Hinterläufen zum Gatter. Aus dem einen Maul hängt die Zunge, Blut rinnt zwischen den dünnen Lippen herab, es dampft in der eiskalten Morgenluft. Zu zweit hieven sie die Tiere auf Jims Truck, dann fahren wir zur offenen Garage, wo bereits ein Traktor warmläuft. Jim verlädt die beiden Lämmer in die Schaufel des Traktors und fährt zum großen Misthaufen, der in einer Senke hinter den Koppeln liegt. Paul nimmt Eisenketten und Messer aus seinem Jeep und erzählt ein paar Geschichten von Leuten aus der Umgebung. Jim nimmt eines der Lämmer von der Schaufel, legt ihm einen Lederriemen um den Hals, hakt daran eine Eisenkette und eine Waage und befestigt die Kette an der Traktorschaufel. Dann fährt er die Schaufel senkrecht nach oben. Schlaff baumelt der Körper des Tieres an der Kette, sein Bauch hängt so schwer herab, dass man glaubte, es würde gleich am Genick entzweireißen. Jim wiegt beide Tiere auf diese Weise. Dann nimmt er ein Messer und schneidet an den Hinterbeinen zwischen Sehne und Knochen die Haut auf. Durch diesen Schlitz zieht er die Kette, befestigt sie mit zwei Schrauben, die er jeweils durch das Kettenglied schiebt, so dass die Beine gespreizt bleiben, und hebt die Schaufel wieder an. Kopfüber hängen die Lämmer nun und dampfen aus ihren – wie mir scheint – lächelnden Mundwinkeln.
    Töten ist einfach. Schwierig wird es erst beim Häuten, Ausnehmen und Zerteilen.
    Von den Beinen herab wird die Haut gelöst, dann werden Genitalien und Schwanz abgetrennt. Pauls Pullover rutscht bei der Arbeit immer wieder über den Bauchnabel. Er schnieft, führt sein Messer aber geschickt und präzise. Als er die Haut seines Tieres bis über die Hüften gezogen hat, schneidet er den Bauch längs auf. Plötzlich schießt ihm ein brauner Strahl entgegen. »Verdammt!«, er weicht zur Seite. Er hat zu tief gestochen und dabei den Magen erwischt. Er tritt wieder näher und fährt behutsamer fort. Jim und Paul unterhalten sich über ihre Messer. Die schärfsten Klingen kämen aus Schweden, sagt Paul. Jim meint, er habe seines für acht Dollar bei K-Mart gekauft. Paul ist etwas schneller als Jim. Auf einmal geht es bei ihm ruck, zuck. Magen und Milz quellen aus dem Bauch heraus, der Darm und alle weiteren Organe rutschen durch den Schnitt. Ein Saugen und Schmatzen ist es, als die graue, glänzende Masse unaufhaltsam zu Boden gleitet. »Möchtest du die Leber?«, fragt Paul Jim.
    »Ja. Leber und Herz, ich habe einen Beutel mit.«
    Ich bin noch immer über die Menge an Innereien erstaunt, die aus diesem Jungschaf herausrutschen. Paul trennt sie mit einem Schnitt von der Luftröhre und wirft das Ganze hinter sich auf die Erde. Es stinkt nicht, der Bauch ist leer, dampft, und das Fleisch unter der weißen Fettschicht hat ein wunderschönes, frisches Braunrot; fast etwas violett. Paul trennt die Haut weiter ab, bis ich den Kopf des Lamms nicht mehr sehe.
    »Jim«, frage ich, weil mir

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