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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Informationen zusammengetragen, wie sich finden ließen. »Natürlich tue ich das.«
»Und die Allianz selbst? Die gewählten Führer der Völker in der Allianz?«
Er sah sie ratlos an. »Was soll mit ihnen sein?«
Rione warf ihm einen wütenden Blick zu, und ihre aufgebrachte Miene bot eine untypische Zurschaustellung ihrer Gefühle. »Wenn ich nur wüsste, ob Sie wirklich so naiv sind oder ob Sie nur so tun! Captain Geary, Sie sind eine lebende Legende. Was glauben Sie, welche Macht in Ihren Händen liegt, wenn Sie mit dieser Flotte zur Allianz zurückkehren? Black Jack Geary, das strahlende Ideal für jeden Allianz-Offizier, der Held der Vergangenheit, der Mann, den jeder junge Mensch in der Allianz anbeten und verehren soll, kehrt von den Toten zurück und präsentiert eine immense Flotte, die er im Alleingang vor der völligen Auslöschung bewahrt hat! Eine Flotte, die nach Ihren Worten besser geschult sein wird als jede andere Streitmacht der Allianz. Was wird dann aus der Allianz werden, Captain? Diese Allianz wird Ihnen aus der Hand fressen, und Sie können mit ihr machen, was Sie wollen. Sie wissen, dass es so ist! Also was werden Sie machen?«
»Ich .« Geary schaute zur Seite, da ihre Worte und die damit verbundenen, intensiven Empfindungen ihm Unbehagen bereiteten. »Ich habe … Ich weiß nicht. So weit habe ich noch gar nicht vorausgedacht . Aber . nein. Nein! Solche Macht will ich nicht haben. Ich will nicht den gewählten Führern der Allianz vorschreiben, was sie tun und lassen sollen. Ich will …« Heimkehren? Seine Heimat war tot und vergessen. Was würde ihm noch zu tun bleiben, wenn diese Mission abgeschlossen war? Auf welches Leben konnte er hoffen? »Ich will .«
»Was, Captain Geary? Was wollen Sie? Was wollen Sie mehr als alles andere?«
Geary fühlte sich geistig und körperlich durch die Anstrengungen der letzten Tage wie ausgebrannt, und in diesem Moment spülte eine eisige Welle über ihn hinweg. »Mehr als einmal, Madam CoPräsidentin, wollte ich nichts lieber, als vor hundert Jahren auf meinem Schiff gestorben zu sein.« Kaum hatte er das ausgesprochen, bereute er bereits, dass er Worte und Gedanken nicht für sich behalten hatte, die außer ihm niemanden etwas angingen. Aber Müdigkeit und Stress hatten seine Abwehr geschwächt und ihn unaufmerksam werden lassen.
Sekundenlang schien er Rione aus der Fassung gebracht zu haben. Eine Weile betrachtete sie Geary schweigend, dann fragte sie: »Könnten Sie der Macht den Rücken kehren, Captain Geary? Wenn wir heimkehren, werden Sie dann der Macht den Rücken kehren, über das Schicksal der Allianz zu entscheiden?«
Er atmete tief durch und ließ sich mit seiner Antwort Zeit. »Um ehrlich zu sein, ich glaube, diese Macht besitze ich längst. Wenn ich diese Flotte mit dem Objekt zurückbringen kann, von dem Sie wissen, dass es sich an Bord der Dauntless befindet, dann stehen die Chancen gut, dass die Allianz die Syndiks zu Verhandlungen zwingen kann, um diesen Krieg ernsthaft zu beenden. Doch wenn mir das nicht gelingt und wir hier draußen untergehen, dann ergibt sich für die Syndiks ein sehr großer militärischer Vorteil. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie diesen Vorteil nicht nutzen werden. Auf die eine oder andere Art entscheidet das, was ich hier zustande bringe, in einem erheblichen Maß über das Schicksal der Allianz.« Geary sah Rione tief in die Augen. »Sie können mir glauben: Wenn ich könnte, würde ich dem Ganzen sofort den Rücken kehren. Aber das kann ich nicht, und ich glaube, das wissen Sie. Niemand sonst hat eine Chance, die Flotte nach Hause zu bringen. Ich habe mir einzureden versucht, dass ich nicht unersetzlich bin, dass es andere Offiziere gibt, die diese Flotte genauso gut heimbringen können. Allerdings weiß ich, das stimmt so nicht.«
Riones Miene war unnachgiebig. »Demokratien und Republiken können nicht mit unverzichtbaren Männern und Frauen existieren, Captain.«
»Das gilt nur so lange, bis ich diese Flotte nach Hause gebracht habe! Sobald wir zurück in der Allianz sind, Madam Co-Präsidentin, werde ich das Kommando an den ersten Admiral übergeben, der mir über den Weg läuft, und dann werde ich mir einen hübschen, ruhigen Planeten suchen, auf dem ich mich für den Rest meines Lebens verstecken kann.« Er stand auf und ging trotz seiner Müdigkeit im Raum auf und ab. »Mehr kann niemand von mir verlangen. Mehr kann auch die Ehre meiner Vorfahren unmöglich von mir verlangen. Ich werde das

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