Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
Rücken. Mit festem Griff umklammert er meine Handgelenke, sodass ich ihn nicht mehr berühren kann. Meine Finger sind feucht geworden, mein Herz schlägt so schnell, dass es sich anfühlt wie ein Schmetterling, der hektisch in meiner Brust herumflattert.
Dann presst er seine warmen Lippen auf meine und küsst mich. Ich schließe die Augen und lasse mich auf seinen Kuss ein. Jeder Zungenschlag lässt Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen aufsteigen, die mich kribbelnd daran erinnert, dass wir beide nackt sind. Ich spüre seine Haut dicht an meiner und schiebe ihm mein Becken weiter entgegen, bis ich die sich langsam verhärtende Erektion an meinem Bauch fühlen kann. Ein Zittern läuft über meinen Körper, als sein Kuss härter wird. Unnachgiebig.
Das Spiel kann beginnen. Ein Spiel, dessen Regeln ich nicht kenne. Ich muss mich auf ihn verlassen, darauf vertrauen, dass er weiß, was er tut. Was er mir antut.
„Knie dich aufs Bett“, raunt er und dreht mich an den Hüften um, sodass ich ihn nicht mehr sehen kann. Nur zögerlich gehorchen meine Beine, meine Knie fühlen sich an wie Schaumgummi, so nachgiebig. Irgendwie erreiche ich das Bett und lasse mich beinahe erleichtert auf die Matratze fallen. Ich höre seine Schritte hinter mir, höre, wie er Dinge von der Kommode nimmt.
„Dreh dich auf den Rücken.“
Ich schlucke und schließe die Augen, bevor ich auch diesem Befehl nachkomme. Zitternd lasse ich zu, dass er meine Handgelenke am Kopfteil des Bettes befestigt und mich so wehrlos macht. Die Lederriemen sind weich gepolstert, ich spüre sie kaum, muss aber meine Arme nun ausgestreckt halten. Wie ein Käfer, schießt mir durch den Kopf, als er meine Füße nimmt und diese ebenso spreizt. Mein Kopf schnellt hoch, um ihn zu beobachten.
„Was tust du da?“, frage ich irritiert, denn Fußfesseln hatte ich nicht aus der Kommode geholt. Jason grinst und wischt eine Haarsträhne von seiner Stirn. Er kniet zu meinen Füßen auf dem Bett und schließt gerade den Karabiner am rechten Fußriemen. Seine Bewegung wirkt gekonnt und geübt, und ich frage mich unwillkürlich, wie oft er das schon gemacht hat. Das Video, das er mir gezeigt hat, taucht vor meinem inneren Auge auf und lässt mich erneut erschauern.
Großer Gott, ich weiß ja, was er mit mir vorhat. Warum lasse ich das hier zu? Warum will ich, dass er solche Dinge mit mir anstellt? Bin ich verrückt geworden, oder war ich immer schon so pervers? War das der Grund, warum ich bisher mit normalem Sex nicht viel anfangen konnte? Brauche ich so etwas hier, ohne es zu wissen?
„Bitte ... sei vorsichtig“, flüstere ich noch, als er den linken Fuß festschnallt und ich nun wirklich nackt wie ein aufgespießter Schmetterling vor ihm liege. Seine Augen gleiten mit unverhohlener Neugier über meinen Körper. Mir wird bewusst, dass meine Beine gespreizt sind und er aus seiner Position dazwischen mitten in meinen Schoß sehen kann. Oh mein Gott! Mir wird ein bisschen übel und ich ziehe vorsichtig an den Handfesseln, um zu prüfen, ob ich zur Not herausschlüpfen könnte. Keine Chance.
Wenn er sich nun doch an mir rächen will ... ich bin ihm wie ein dämliches Tier in die Falle gelaufen! Vielleicht hat er die ganze Zeit darauf hingearbeitet? Jetzt liege ich gefesselt vor ihm und kann mich nicht wehren. Die Angst schnürt mir die Kehle zu, ich spüre, dass eine Art Panik in mir aufsteigt.
„Ruhig, Emma. Ich werde dir nicht weh tun. Jedenfalls nicht mehr, als du vertragen kannst.“
Seine Hände streicheln über meine Beine, kitzeln an den Innenseiten meiner Oberschenkel. Mein Magen zieht sich zusammen, aber ich spüre auch etwas anderes, weiter unten. Himmel, ich bin schon wieder erregt. Erregt wie selten zuvor.
Jason steht auf und geht erneut zur Kommode. Ich kann ihn nicht sehen, weil mein Kopf flach auf dem Kissen liegt. Dann ertönt Musik. Eine sehr dunkle Männerstimme, deren Timbre mir sofort in den Bauch fährt, ist zu hören. Geigen und Gitarren vermischen sich zu einer sinnlichen, ruhigen Melodie, die ich nicht kenne und die mir eine Gänsehaut beschert.
Der Duft der Kerze dringt mir in die Nase. Es ist ein süßer, beinahe köstlicher Duft nach Schokolade und Vanille.
„Bevor ich dir die Augen verbinde“, sagt er, und ich schlucke hart. Bitte nicht! Ich will anwesend sein und sehen, was er mit mir vorhat. Die Spannung, mit verbundenen Augen warten zu müssen, kann ich nicht ertragen.
Die Duftkerze schwebt bedrohlich dicht über meinem Körper,
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