Gefaehrliche Verstrickung
hast einen guten Anwalt. Es mag vielleicht ein wenig Zeit und Mühe kosten, aber um eine finanzielle Absicherung für euch beide wird Abdu sich nicht drücken können.«
»Doch, seine Bedingungen sind eindeutig. Wenn ich Geld von ihm verlange, wird er Adrianne holen.« Der Whisky hatte ihre Zunge schwer gemacht. Sie trank noch ein Glas, um sie wieder zu lösen. »Er kann das tun, glaub mir, Celeste. Er will sie gar nicht, und Gott allein weiß, was er ihr antun wird, wenn er ihrer habhaft werden sollte, aber wegnehmen wird er sie mir auf alle Fälle. Und nichts in der Welt stünde dafür, nicht Sonne und Mond, überhaupt nichts.«
Zum zweiten Mal nahm Celeste Phoebe das Glas aus der Hand und stellte es beiseite. »In Ordnung. Ich stimme dir zu, dass Adriannes Wohlergehen an erster Stelle steht. Was willst du also unternehmen?«
»Ich habe bereits etwas unternommen.« Sie war aufgestanden und ging in ihrem langen, weißen Morgenmantel durchs Zimmer. »Ich habe mich betrunken, mich übergeben und dann Larry Curtis angerufen.«
»Deinen ehemaligen Agenten?«
»Genau den.« Schwungvoll drehte sie sich um. Es war wieder Leben in Phoebe gekommen. Sie war zwar immer noch blaß, doch ihre Augen funkelten. »Er ist schon auf dem Weg hierher.«
Ihre Augen, dachte Celeste - sie lodern, wie ein Feuer, das zu schnell brennt. »Darling, bist du sicher, dass du bereit dazu bist?«
»Ich muss bereit sein.«
»Na gut.« Celeste hob abwehrend eine Hand. »Aber Larry Curtis? Man spricht nicht gerade gut von ihm.«
»In Hollywood wird immer viel geredet.«
»Ich weiß, aber... hör zu, er ist ein gutaussehender Typ und sehr clever, doch soweit ich mich erinnere, wolltest du dich von ihm trennen, bevor du dich damals aus dem Geschäft zurückgezogen hast.«
»Das ist Vergangenheit.« Phoebe griff wieder zu ihrem Glas. Sie fühlte sich, als könnte sie die Welt aus den Angeln heben, und gleichzeitig hundeelend. »Larry war damals gut für mich; und er wird wieder gut für mich sein. Ich plane ein Comeback. Ich werde wieder jemand sein.«
Adrianne konnte sich nicht erklären, warum ihr Larry Curtis erster Anblick unangenehm war und warum er sie an ihren Vater erinnerte. Rein äußerlich gab es absolut keine Ähnlichkeit. Curtis war untersetzt und ein gutes Stück kleiner als Phoebe. Sein blondes, gelocktes Haar reichte bis über den Kragen und umrahmte sein viereckiges, sonnengebräuntes Gesicht. Er hatte unentwegt gelächelt und dabei eine Reihe gleichmäßiger, weißer Zähne entblößt.
Adrianne hatte auch sein Kostüm gefallen. Für sie waren westliche Kleidungsstücke immer noch Kostüme. Er hatte ein lavendelfarbenes Hemd mit weiten Ärmeln getragen, dessen obere Knöpfe offenstanden, um die breite Goldkette darunter sehen zu lassen. Zu den kleingemusterten, an den Beinen ausgestellten Hosen trug er einen breiten, schwarzen Gürtel.
Ihre Mutter hatte sich sehr gefreut, ihn zu sehen, und ihn noch an der Tür ganz ungeniert umarmt. Adrianne hatte beschämt zur Seite geblickt, als Larry ganz selbstverständlich Phoebes Hintern tätschelte.
»Willkommen daheim, mein Herzblatt.«
»Oh, Larry, ich freue mich ja so, dich zu sehen.« Sie lachte und versuchte, unbeschwert zu klingen, doch Larry war gerissen genug, die Verzweiflung dahinter zu verspüren. Und sie auszunutzen.
»Schön, dich zu sehen, Baby. Laß dich mal anschauen.« Er hielt sie auf Armlänge von sich entfernt und musterte sie in einer Art und Weise von oben bis unten, die Adrianne die Schamröte ins Gesicht trieb. »Nicht schlecht. Hast ein paar Pfunde verloren, aber schlank ist gerade Mode.« Natürlich bemerkte er die Falten um Augen und Mund, aber ein wenig Make-up hier und dort, dachte er, und ein Weichzeichner würden das schon vertuschen.
Phoebe Spring war eine Goldgrube gewesen, bevor sie Hollywood verließ. Mit ein wenig Mühe und Cleverness würde sie auch wieder eine werden.
»Nun, Celeste.« Den Arm immer noch um Phoebes Schulter gelegt, drehte er sich schwungvoll herum. »Nett haben Sie's hier.«
»Danke.« Celeste hatte nicht vergessen, dass Phoebe ihn als Agenten wollte, vielleicht sogar brauchte. Er war tatsächlich für seine gewieften Schachzüge berühmt. Und hinter den Gerüchten, die sich um ihn rankten, steckte wahrscheinlich nichts weiter als das übliche Gerede. »Wie war Ihr Flug?«
»Butterweich.« Er grinste und ließ dabei seine Finger über Phoebes Arm gleiten. »Aber jetzt könnte ich einen Drink vertragen.«
»Ich bring' dir
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