Gefaehrliche Verstrickung
einen.« Phoebe eilte ihm derart ergeben zu Diensten, dass es Celeste schauderte. »Bourbon, nicht wahr?«
»Stimmt, mein Engel.« Er machte es sich auf Celestes weißem, langem Sofa bequem. »Und wen haben wir denn hier?« Er bedachte Adrianne mit einem breiten Grinsen, die stocksteif auf einem Stuhl in der Nähe des Fensters saß.
»Das ist meine Tochter.« Phoebe reichte ihm das Glas und nahm dann neben ihm auf dem Sofa Platz. »Adrianne, komm, sag Mr. Curtis guten Tag. Er ist ein sehr lieber alter Freund von mir.«
Widerstrebend und unbewusst sehr geziert, erhob sich Adrianne aus ihrem Stuhl und ging auf ihn zu. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Curtis.«
Er lachte und ergriff ihre Hand, bevor sie diese noch wegziehen konnte. »Diesen Mr.-Curtis-Quatsch vergessen wir besser gleich, Zuckerpüppchen. Wir sind doch praktisch eine Familie. Sag einfach Onkel Larry zu mir.«
Adriannes Augen wurden schmal. Sie mochte es nicht, wenn er sie anfaßte. Es war anders als bei dem Schuhverkäufer; seine Hände waren heiß und irgendwie habgierig. »Sind Sie der Bruder meiner Mutter?«
Larry ließ sich in die Kissen zurückfallen und grölte dabei, als habe sie einen irrsinnig komischen Witz gerissen. »Sie ist eine Wucht.«
»Addy nimmt alles sehr wörtlich«, erklärte Phoebe mit einem nervösen Seitenblick auf Adrianne.
»Wir werden gut miteinander auskommen.« Er nippte an seinem Drink und musterte Adrianne über den Rand des Glases, wie man einen neuen Wagen oder teuren Anzug betrachtet. Ausbaufähig, entschied er. Noch ein paar Jahre und ein paar Rundungen, dann ließe sich aus der Kleinen schon was machen.
»Adrianne und ich werden noch unsere restlichen Weihnachtseinkäufe erledigen.« Celeste streckte Adrianne auffordernd eine Hand entgegen, die sie sogleich dankbar ergriff. »Wir lassen euch beide nun allein, damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt.«
»Danke Celeste. Viel Spaß, Addy.«
»Zieh dich warm an, Zuckerpüppchen«, meinte Larry zu Adrianne. »Es ist kalt draußen.« Er wartete, bis die Tür hinter den beiden ins Schloss gefallen war, und lehnte sich darin lässig zurück. »Wie ich schon sagte, Liebling, es ist schön, dich wieder hier zu haben. Aber du bist an der falschen Küste.«
»Ich brauchte ein wenig Zeit.« Phoebe knotete ihre Finger ineinander. »Celeste war so wundervoll zu uns. Ich weiß nicht, was ich ohne sie getan hätte.«
»Dafür hat man doch Freunde.« Er tätschelte ihren Schenkel und stellte befriedigt fest, dass sie nichts dagegen hatte, als er seine Hand dort liegenließ. Im allgemeinen bevorzugte er schlankere Frauen, doch ihn interessierte in erster Linie nur der Sex. »Nun sag schon, Baby, wie lange hast du vor zu bleiben?«
»Ich bleibe für immer hier.« Bevor er den letzten Schluck Bourbon noch ganz ausgetrunken hatte, war Phoebe schon aufgesprungen, um ihm nachzuschenken. Diesmal machte sie sich auch einen Drink zurecht. Larrys eine Augenbraue schnellte kurz nach oben. Die Phoebe von früher hatte nie etwas stärkeres als Wein angerührt.
»Was ist mit deinem Scheich?«
»Ich habe die Scheidung eingereicht.« Sie feuchtete ihre Lippen an und blickte sich furchtsam um, als könne jemand sie für diese Aussage bestrafen. »Ich kann nicht mehr mit ihm leben.« Aus Angst, auch ohne ihn nicht leben zu können, nahm sie einen kräftigen Schluck. »Er hat sich so verändert, Larry. Ich mag gar nicht anfangen, dir zu erzählen, wie sehr. Wenn er mich hier findet...«
»Du bist jetzt in den Vereinigten Staaten von Amerika, Liebling.« Er zog sie dich an sich heran und ließ noch einmal seinen Blick über ihren Körper schweifen. Sie war gut in den Dreißigern, schätzte er. Älter als seine sonstigen Gespielinnen. Aber sie war unsicher. Er liebte es, wenn seine Frauen und seine Kunden unsicher waren. »Habe ich mich nicht immer um dich gekümmert?«
»Ja«, sagte sie, mit Tränen der Erleichterung in den Augen. Sie wusste , dass ihr Blick trübe geworden war. Aber das machte nichts, redete sie sich ein, als Larry ihren Rücken streichelte. Er würde sich um sie kümmern. »Ich möchte eine Rolle, Larry. Irgendeine für den Anfang. Ich muss doch an Adrianne denken. Sie braucht so viele neue Sachen. Wir haben doch nichts mitgebracht.«
»Überlaß das alles mir. Zunächst mal fangen wir mit einem Interview an, bevor du an die Westküste gehst. Die Königin ist heimgekehrt, so was in der Art.« Er tätschelte nachlässig ihren Busen und griff dann nach seinem
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