Gefaehrliches Verlangen
der Regen erwischt hatte.«
»Du meinst, als ich dich das zweite Mal getroffen habe? Das Mal, an dem ich dich angeniest habe?«, fragte Mia misstrauisch und immer noch etwas beschämt bei der Erinnerung daran.
Er nickte. »Du warst das süßeste Ding, das ich seit langem gesehen hatte, diese tropfnassen Locken und diese großen blauen Augen ... und ich konnte mich kaum beherrschen, dich nicht gleich auf der Stelle zu küssen.«
Mia warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Wirklich? Ich dachte ich sähe furchtbar aus, wie eine abgesoffene Ratte.«
Er lachte. »Mehr wie ein abgesoffenes Kätzchen, wenn du unbedingt tierische Vergleiche anstellen möchtest. Oder wie ein Fregu — das ist ein niedliches, flauschiges Säugetier, das wir auf Krina haben.«
»Habt ihr welche von ihnen hier?«, fragte Mia und war plötzlich ganz aufgeregt bei der Aussicht, außerirdische Tiere zu sehen. »In Lenkarda meine ich—«
Korum schüttelte seinen Kopf. »Nein, die Fregu sind überhaupt nicht domestiziert worden und wir entfernen keine wilden Tiere aus ihrem gewohnten Lebensraum. Generell zähmen wir keine Tiere.«
»Also habt ihr überhaupt keine Haustiere?«, fragte Mia überrascht.
In diesem Moment näherte sich eine weitere Welle und Korum hob sie höher, damit sie diesmal ihren Kopf oberhalb des Wassers behalten konnte. »Keine Haustiere«, bestätigte er als die Welle vorbei war. »Das gibt es einzig und allein bei den Menschen.«
»Wirklich? Das hätte ich niemals gedacht. Meine Eltern haben einen Hund«, gestand Mia. »Einen kleinen Chihuahua. Er ist sehr niedlich.«
»Ich weiß«, sagte Korum. »Ich habe Aufzeichnungen gesehen.«
Aus irgendeinem Grund schockierte Mia das nicht. »Natürlich hast du das«, sagte sie seufzend. Sie wusste, dass sie wütend sein sollte, dass er so in die Privatsphäre ihrer Familie eingedrungen war, aber stattdessen ergab sie sich komischerweise ihrem Schicksal. Ihr Liebhaber hatte offensichtlich überhaupt keinen Sinn für angemessene Grenzen und Mia war in diesem Moment einfach zu zufrieden, um das mit einem weiteren Streit zu verderben. Trotzdem konnte sie es sich nicht verkneifen zu fragen, »Gibt es eigentlich irgendetwas, das du über mich oder meine Familie noch nicht weißt?«
»Wahrscheinlich nicht mehr viel«, gab er ohne Umschweife zu. »Deine Familie fasziniert mich.«
Ihre Familie? »Warum?«, fragte Mia überrascht? »Wir sind doch nur eine durchschnittliche amerikanische Familie—«
»Weil du mich faszinierst«, antwortete ihr Korum und sah sie mit einem unleserlichen, bernsteinfarbenen Blick an. »Und ich möchte besser verstehen, wer du bist und woher du kommst.«
Mia starrte ihn an. »Ich verstehe«, murmelte sie, auch wenn sie das nicht tat, nicht wirklich zumindest. Warum jemand wie er — ein brillanter Krinar mit so einem hohen Ansehen in seiner Gesellschaft — an einem normalen menschlichen Mädchen interessiert war, ging über ihr Verständnis.
Plötzlich grinste er und die seltsame Anspannung verflog. »Warum zeigst du mir nicht, was für eine gute Schwimmerin du bist?« schlug er spielerisch vor und ließ sie los.
Mia grinste zurück und fühlte sich fast unerträglich glücklich. »Schau zu und lerne«, sagte sie großspurig zu ihm und schwamm mit starken und gleichmäßigen Bewegungen weiter in den Ozean hinaus, da sie mit Sicherheit wusste, dass sie mit Korum im tiefem Wasser viel sicherer war, als mit einem Lebensretter in einem Kinderschwimmbecken.
* * *
Der Krinar beobachtete, wie sein Feind im Wasser mit seinem Charl fröhlich herum tollte.
Zuerst hatte er nicht verstanden, was Korum an diesem Mädchen so anziehend fand; sie hatte auf ihn wie ein typischer Mensch gewirkt. Ein hübscher, kleiner Mensch, aber wirklich nichts Besonderes. Als er sie jedoch immer weiter beobachtet hatte, waren ihm langsam die feine Zartheit ihrer Gesichtszüge und die Weichheit ihrer blassen Haut aufgefallen. Ihr Körper war klein und zerbrechlich, aber er hatte perfekte Rundungen an genau den richtigen Stellen und sie strahlte eine unschuldige Sinnlichkeit aus, wenn sie sich bewegte oder mit der Art, wie sie beim Sprechen ihren Kopf hielt.
Entsetzt merkte der Krinar, dass er seine Finger in ihrem dicken, lockigen Haar vergraben und ihren Geruch einatmen wollte, um dann ihren Hals zu lecken und den warmen Blutfluss in ihren Venen durch die dünne Haut zu spüren. Das war das Beste am Sex mit menschlichen Frauen — zu wissen, dass nur einen kleinen Biss
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