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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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auszuführen können.
    Besonders dann, wenn er es hinbekam, ein bestimmtes menschliches Mädchen aus seinen Gedanken zu verbannen.

11. Kapitel
     
    Nachdem sie sich fünf Stunden lang die Aufzeichnungen angesehen hatte, reichte es Mia. Sie verließ das virtuelle Verfahren, stand vom Sofa auf und ging in die Küche, um sich etwas zu Essen zu holen. Sie war wirklich erschöpft davon, so lange aufmerksam zuzuhören und sie hatte keine Ahnung, wie Korum und die anderen Krinar die ganze Zeit so aufmerksam bleiben konnten.
    Wie das letzte Mal bereitete ihr das Haus ein leckeres Essen zu. Risikofreudig hatte Mia diesmal um das beliebteste krinarische Gericht gebeten — vorausgesetzt es sei für Menschen zum Verzehr geeignet. Als die Mahlzeit wenige Minuten später fertig war stöhnte sie schon fast vor Hunger und von dem leckeren Geruch lief ihr das Wasser im Munde zusammen. Das Essen war wieder ein Eintopf mit einem vollmundigen und herzhaften Geschmack, der eine leichte Ähnlichkeit zu Lamm oder Kalb aufwies. Sie konnte sich das nach fünf Jahren ohne diese Köstlichkeiten natürlich auch einfach nur einbilden. Wie das ganze krinarische Essen was sie bis jetzt probiert hatte, war auch dieser Eintopf rein pflanzlich.
    Da es draußen noch hell war, als Mia mit dem Essen fertig war, beschloss sie, sich noch ein wenig aus dem Haus zu wagen. Sie zog sich ein Paar Stiefel und ein einfaches elfenbeinfarbenes Kleid an, bat das Haus sie hinaus zulassen, und lächelte zufrieden, als sich die Wand für sie auflöste, genauso wie sie das sonst für Korum tat. Sie schnappte sich ein Handtuch und die krinarische Version eines Tablets, das Korum ihr gestern gegeben hatte und ging zu den Wasserfällen. Sie freute sich darauf, ein paar Stunden zu lesen und mehr über die frühe Geschichte der Krinar zu erfahren.
    Als sie an ihrem Ziel ankam entdeckte Mia ein schönes Plätzchen im Gras ohne sichtbare Ameisenhügel in der Nähe und breitete ihr Handtuch dort aus. Sie legte sich auf den Bauch und tauchte in das Drama am Ende des ersten goldenen Zeitalters der Krinar ein.
     
     
    »Hallo? Mia?« Der Klang einer unbekannten Stimme, die ihren Namen rief, riss Mia aus ihrer Versunkenheit.
    Überrascht schaute sie von ihrem Buch auf und sah eine junge menschliche Frau, die ein paar Meter von ihr entfernt stand. Sie trug krinarische Kleidung und wirkte mit ihren großen braunen Augen, dem gewellten schwarzen Haar und dem weichen olivfarbenen Teint leicht südländisch.
    »Ja, Hallo«, sagte Mia, stand auf und starrte auf den Neuankömmling. Auf den ersten Blick schien die Frau — eigentlich eher das Mädchen — Anfang zwanzig oder auch ein wenig jünger zu sein, aber sie hatte etwas Majestätisches in ihrer Haltung, das Mia vermuten ließ, dass sie schon älter war. Obwohl ihr Marias lebhafte Ausstrahlung fehlte, war sie mit ihrem herzförmigen Gesicht und ihrem großen, schlanken Körper eine ruhige, fast leuchtende Schönheit. Noch ein Charl, verstand Mia.
    »Ich bin Delia«, sagte das Mädchen und lächelte sie freundlich an. Sie sprach auf Krinarisch. »Maria hat mir erzählt, dass sie dich gestern kennengelernt hat und ich wollte vorbeikommen, um dich in Lenkarda willkommen zu heißen.«
    »Schön dich zu treffen, Delia«, sagte Mia und lächelte ebenfalls. »Woher wusstest du, wo ich bin?«
    »Ich bin zu Korums Haus gegangen aber es schien niemand da zu sein«, erklärte ihr Delia. »Also habe ich mir überlegt, den schönen Weg nach Hause zu nehmen und dann habe ich dich hier lesen sehen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus — ich wollte dich nicht stören ...«
    »Oh nein, überhaupt nicht!« versicherte Mia ihr. »Ich freue mich sehr darüber, dass du vorbeigekommen bist! Nimm Platz.« Sie zeigte auf das eine Ende des Handtuchs und machte es sich selbst auf dem anderen bequem. Delia lächelte und setzte sich mit einer anmutigen Bewegung auf den freien Platz neben sie.
    »Lebst du schon lange in Lenkarda?«, fragte Mia und sah das andere Mädchen neugierig an.
    »Ich bin hier seit die Siedlung gebaut wurde«, sagte Delia. »Man könnte tatsächlich sagen, dass ich einer der Ureinwohner bin.«
    Mia bekam große Augen. Das Mädchen war schon seit fast fünf Jahren ein Charl? Sie musste den Krinar sofort nach dem K-Day getroffen haben. »Das ist ja unglaublich«, sagte sie zu Delia. »Wie gefällt dir das Leben hier?«
    Delia zuckte mit den Schultern. Es ist ein bisschen anders als das, was ich gewohnt bin. Ich ziehe unser altes zu

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