Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
Vom Netzwerk:
können es dem Drachen ebenso wenig wegnehmen wie wir. Aber gemeinsam schaffen wir es vielleicht. Vielleicht sollten wir uns zusammentun und erst dann untereinander ausfechten, welche Gruppe das Kästchen bekommt.«
    »Zusammentun?« Werzaz fuhr auf. »Niemals! Ich verhandle nicht mit Leuchmadans Feinden.«
    »Nein, Goblin, dich schickt bestimmt niemand zu Verhandlungen«, bestätigte Daugrula ihm trocken. »Leuchmadan hat die Goblins zum Kampf auserwählt. Für andere Zwecke ... nutzt er andere Getreue.«
    »Ich weiß nicht«, meldete Darnamur sich zu Wort. »Ich bin dafür, wir schleichen rüber, solange sie vom Angriff des Drachen geschwächt sind, und schneiden ihnen allen die Kehle durch. Dann haben wir ein Problem weniger.«
    »Und dann?«, fragte Daugrula.
    »Wir töten unsere Feinde«, sagte Werzaz. »Und wenn dieser blutige Schuppenwurm zu stark für uns ist, kehren wir zu Leuchmadan zurück. Der weiß schon, wie man dem gierigen Vieh die Flügel stutzt.«
    »Womöglich wäre das besser«, bestätigte Wito. »Jeder weiß, dass Drachen ihren Hort hüten. Wenn Grautaz das Herz und das Kästchen hat, fällt es so schnell keinem anderen in die Hände. Wir wissen dann, wo es liegt, und Leuchmadan kann einen Trupp aussenden, der dafür gerüstet ist.«
    »Es ist Grautaz, der große Unkwitt«, widersprach Daugrula. »Diese Kreatur ist nicht dumm. Er muss damit rechnen, dass Leuchmadan sein Eigentum zurückfordert - und er hat nicht einmal den Versuch unternommen, die Zeugen für seinen Raub zu beseitigen. Also hat er Pläne, wie er Leuchmadans Zugriff entgehen kann. Und Leuchmadans Herz und die Schatulle mit der ganzen Lebenskraft der Grauen Lande in den Klauen des Unkwitt - ich darf gar nicht daran denken. Ich fürchte, das Kästchen ist hier an einem gefährlicheren Ort als unter den Elfen und den Menschen.«
    »Pah.« Werzaz spuckte aus und wollte aufspringen, doch Darnamur hängte sich an seinen Kragen. Der Goblin riss den Gnom grob herunter, aber es hielt ihn lang genug auf, dass er seine Beherrschung wiederfand und seine Deckung nicht aufgab.
    »Aber ein Bündnis mit Spitzohren und Blasshäuten und Speckbärten - was bringt uns das? Der Drache hat sie schon einmal besiegt!«
    »Er hat auch uns besiegt und unseren stärksten Krieger bezwungen«, rief Daugrula dem Goblin ins Gedächtnis. »Aber dort drüben sehe ich den Spitzhut und zwei weitere große Gestalten. Gemeinsam können sie die Lücke schließen, die Baskons Verlust bei uns hinterlassen hat. Ich will nicht gegen den Drachen antreten. Aber wenn wir es tun müssen, brauchen wir jede Hilfe, die wir schnell bekommen können.«
    »Hrmph.« Werzaz wandte sich brüsk ab. »Dann geh und verhandle mit dem Gelichter. Nachtalben sind bekannt für Ränke und Heuchelei, also passt das wohl.«
    »Vielen Dank für deine Billigung«, erwiderte Daugrula. »Aber ich fürchte, die Gestalten dort teilen womöglich deine freundliche Einschätzung. Sie werden mit der Waffe auf mich losgehen, bevor ich ihnen meinen Vorschlag unterbreiten kann.«
    »Ich gehe«, sagte Wito entschlossen.
    Werzaz und Daugrula und auch Darnamur schauten ihn überrascht an. Werzaz lachte. »Kann ich mir vorstellen, dass die Scheißer lieber mit einem Gnom verhandeln«, stellte er fest. »Den können sie gleich zertreten und müssen nicht mal eine Waffe ziehen.«
    »Ich begleite dich«, sagte Darnamur.
    Wito schüttelte den Kopf. »Es reicht, wenn einer sich in Gefahr begibt.« Er spähte über die Lichtung.
    »Ich bin nicht in Gefahr«, widersprach ihm Darnamur. »Ich halte mich verkleinert in deiner Nähe und beobachte. Vielleicht kann ich dir notfalls helfen, ansonsten werde ich zumindest Bericht erstatten, wenn etwas schief läuft.«
    »Gnome sind Kundschafter, keine Gesandten«, sagte Daugrula zweifelnd.
    »Sie sind als Gesandte ebenso gut geeignet wie alle anderen Völker Leuchmadans«, entgegnete Wito. »Ich komme zumindest in ihre Nähe, ohne gleich erschossen zu werden.«
 
    Wito und Darnamur stapften durch die graue Landschaft. Die Asche klebte wie pappiger Schnee an ihren Stiefeln und türmte sich um sie her zu Wellen und Verwehungen auf, über die beide Gnome sich hinwegkämpfen mussten.
    »Warum gehen wir nicht außen rum?«, sagte Darnamur missmutig. »Hier auf der Schneise haben wir keine Deckung und müssen die ganze Zeit in kleiner Gestalt bleiben. Da kostet uns der Weg eine Stunde.«
    »Wenn Daugrula auf dem toten Boden nichts spüren kann, dann kann der Elf das vermutlich auch

Weitere Kostenlose Bücher