Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
betreten hatten, noch nicht ein einziges Mal zu Wort
gemeldet hatte. Der Elf stand immer noch da, Gepäck und Umhang geschultert,
sein Blick fixierte Svenja.
„Alex?“,
fragte James vorsichtig erneut.
„Du bist eine
Mimure?!“ James zuckte zusammen. Das hatte er wieder verdrängt und auch sein
Blick wanderte nun zu Svenja und musterte sie. Das erklärte allerdings so Einiges.
„Das hättest
du uns erzählen müssen!“, Alex Stimme war ein reiner Vorwurf.
„Müssen tue
ich rein gar nichts“, erwiderte Svenja schlicht. „Außerdem tut es wohl rein gar
nichts zur Sache oder?“
„Naja…“,
mischte sich James ein. „Nicht direkt, aber es wäre trotzdem interessant zu
wissen gewesen.“
„Jetzt wisst
ihr es ja.“ Sie runzelte die Stirn. „Vielmehr interessiert mich allerdings
woher sie das weiß.“
„Ansehen tut
man es dir jedenfalls nicht.“
„Natürlich
nicht. Einem Elf siehst du ja auch nicht an, dass er ein Elf ist. Die
Fähigkeiten sind prägend nicht das Aussehen.“
„Wir haben
dich so oft gefragt…“
„Wer ich bin?
Sicher. Beinhaltete die Frage was ich bin?“ Sie lächelte. Dass sie eine Mimure
war, war nichts worauf sie sich etwas einbildete. Im Gegenteil sie fand es
grässlich. Mimuren wurden die Nachkommen von Elb und Elf genannt. Es gab nur
wenige von ihnen und sie hatten es nicht unbedingt leicht. Die Tatsache das
Elben und Elfen so verfeindet waren führte dazu, dass Mimuren weder bei dem
einen noch bei dem anderen Volk sehr willkommen waren. Sie galten immer irgendwie
als Außenseiter. Svenja hatte Glück, ihr Äußeres verriet den Elbenanteil in
ihrem Blut nicht. Sie hatte weder die typische spitze Nase, noch die spitzen
Ohren. Elfen waren optisch ohnehin nur schwer von Menschen zu unterscheiden,
doch trotz allem wäre es dem Mädchen nie eingefallen sich dem einen oder dem anderen
Volk anzuschließen.
„Deshalb bist
du so ausdauernd!“, meinte Alex und betrachtete sie mit zusammengekniffenen
Augen. „Elfenblut.“
„Und deshalb
hörst und siehst du besser als viele andere“, ergänze James. „Elbenblut.“
„Und…“, Alex
stockte.
„Deshalb kann
ich Magie verwenden sie aber nicht beherrschen“, murmelte Svenja und senkte dem
Blick. Sie war errötet, es war ihr peinlich.
„Dann ist es
also wahr, dass durch die Mischung des Blutes magische Kräfte freigesetzt
werden, die sich im Laufe der Jahre entwickeln. Da es aber kein natürlicher
Vorgang ist, sprich die Durchmischung des Blutes nicht von der Natur
vorgesehen, weißt du nicht wie man die Magie beherrscht!“
„Ja, das
stimmt.“
„Deshalb
versuchst du aus der Lavanja zu lernen“, stellte James fest. Alex sog scharf
die Luft ein.
„Die Lavanja!“,
keuchte er. „Du musst sie loswerden!“
„Was? Warum?“
„Weil…“ Das
Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Die Dienerin trat erneut ein und verneigte
sich. Das Essen ist fertig, wenn Sie mir bitte folgen würden!“ Sie erhoben sich
und folgten dem Mädchen wieder etliche Gänge entlang, bis sie einen anderen
Raum erreichten, dessen Mitte ebenfalls ein großer gläserner Tisch zierte. Nur
dieser war geradezu überladen mit Köstlichkeiten. Während des Essens wagten sie
es nicht ihr Gespräch fortzusetzen. Vor den Wänden lungerten Diener, die darauf
warteten, ihnen nachfüllen zu können. Das Essen war vorzüglich. Als sie fertig waren
gähnte James. Das Mädchen trat wieder vor. Alex fiel auf, dass sie ihren Blick
die ganze Zeit gesenkt, auf die Schürze gerichtet, hielt.
„Das
Badewasser ist heiß und die Betten sind gerichtet“, murmelte sie mit ihrem
merkwürdigen Dialekt.
„Ich fühle mich
wie im siebten Himmel!“, stöhnte Svenja genüsslich und sie standen auf und
ließen sich Nacheinader in ihre Gemächer für die Nacht führen.
Svenja lag
lange in ihrem Badewasser. Das warme Wasser war wohltuend für ihre schmerzenden
Muskeln. Nachdem sie sich das weiße Leinengewand übergestreift hatte, welches
auf dem Bett gelegen hatte, trat sie ans Fenster. Es war erst Nachmittag doch
sie fühlte sich so müde. Unter ihr war die Stadt noch im vollen Leben, doch sie
konnte sich nicht darauf konzentrieren. Sie wandte sich um. Auch die
Einrichtung des Zimmers ließ sie komplett kalt und wurde nicht eines einzigen
Blickes gewürdigt. Es gab nur noch eines für sie. Nachdem sie sich versichert
hatte, dass die Tür abgeschlossen, die Waffen in greifbarer Nähe und ihr Dolch
unter dem Kopfkissen lagen, ließ sie sich in die weichen Daunen
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