Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
dann ruhig und ordnete ihre erworbene Ware.
„Das Wirtshaus
ist schon ziemlich lange geschlossen. Die Frau des Wirtes ist vor ein paar
Jahren an Fieber erkrankt und gestorben. Kurz darauf gab der Mann sein Geschäft
auf. Keiner weiß wo er ist. Jedenfalls ist niemandem aufgefallen, dass in der
Stadt etwas Ungewöhnliches passiert ist. Also müssen die Ritter hier bei Nacht
und Nebel eingebrochen sein.“
„Das heißt wir
können dieses Gebäude erst einmal für uns nutzen. Nach ein paar Tagen
verschwinden wir ohnehin wieder.“
„Ich würde
sogar vorschlagen wir verschwinden so schnell wie möglich“, warf James ein.
„Wir haben
genug Zeit verloren und wenn ich es recht bedenke, könnte dieses Gebäude ein
hervorragender Platz für Versammlungen Krimineller sein. Ich habe keine Lust
mitten in der Nacht aufzuwachen und ein Dutzend schäbiger Leute um mich herum
zu haben.“
„Hier wird
keiner sein. Wenn jemand es in Betracht gezogen hätte hier Quartier zu beziehen,
hätten die schwarzen Ritter sie verscheucht und so schnell werden sie nicht
wieder kommen.“
„Die Ritter
oder die Räuber?“
Svenja zuckte
die Schultern. „Beide – nehme ich an.“
„Also bleiben
wir hier“, beendete Alex das Thema und ließ sich ebenfalls auf dem Bett nieder.
„Dann sollten wir überlegen, wie wir weiter fortfahren.“
Stille trat
ein. Dann: „Was meint ihr könnte Königin Saphira alles anrichten mit zwei so
wertvollen magischen Schätzen, wie wir sie ihr überlassen haben?“, fragte
Svenja plötzlich und James seufzte nur.
„Gewiss eine
ganze Menge.“
„Ich finde sie
gruselig. Habt ihr gesehen wie sie immer ihr Gesicht betastet hat, als sie
merkte, dass ihre Welt einzustürzen schien? Sie mag sich langweilen, aber sie
ist nicht bereit den Zauber zu brechen. Ich glaube sie genießt ihr ewiges
Leben.“
„Diese Frau
ist mir einfach zu merkwürdig. Du weißt nie was sie in der nächsten Sekunde
sagen wird, ob sie vor dir auf die Knie fällt oder dir den Kopf abschlägt. So
etwas ist doch nicht normal, oder?“
„Bestimmt
nicht. Aber ihre Persönlichkeitsstörung macht mir nicht halb so viel Angst wie
ihre Machtgier. Was ist, wenn sie die Magie dazu benutzt ihr Land auszuweiten?
Ganz Aquesolar beherrscht?!“
„Das wäre ein
Albtraum. Das ganze Land gefangen unter einem Zauber, alle würden sich
bekriegen, keiner könnte sterben und sie würde sich amüsieren! Aber was hatten
wir denn für eine Wahl? Wir können nur hoffen, dass…“ James hielt inne.
„Svenja!? Was bei der Göttin des Mondes…?!“ Er beendete seinen Satz nicht
sondern starrte nur fassungslos auf das Mädchen. Alex, der sich dem Gespräch
bisher enthalten hatte, zog scharf die Luft ein.
„Nun ja“,
sagte sie verlegen, „ich habe die ganze Zeit schon daran denken müssen was
passieren könnte. Und ehrlich gesagt hat es mir Angst gemacht. Außerdem…“
„Du willst es
doch nicht behalten?!“
„Nein“, sagte
sie entschlossen. „Ihr habt gesagt, um das Kraut zu finden, werden wir dahin
gehen müssen, wo ich das Buch gefunden habe, das ist unsere einzige Spur zu dem
Diener. Wir werden das Buch zurückbringen. Soll es in hundert Jahren Unglück
über die Zivilisation bringen, aber noch nicht jetzt.“ Entschlossen schob sie
das dicke, in Leder gebundene Buch wieder in ihre Tasche. Alex lächelte.
„Was grinst du
so?“, fragte sie gereizt, als sie aufblickte.
„Erleichterung“,
erwiderte der Elf knapp.
„Das hast du
also in dem unterirdischen Gang gesucht“, warf James ein und Svenja nickte.
„Besonders
schwer war es nicht zu finden.“
„Was die
Königin wohl sagt, wenn sie merkt, dass es verschwunden ist?“
„Was soll sie
schon machen? Ich glaube nicht, dass sie auf irgendeine Art und Weise Einfluss
auf die Außenwelt nehmen kann, sonst hätte sie es mit Sicherheit schon getan. Sie
kann ihr Reich nicht verlassen, dann würde sie zu Staub zerfallen – nehme ich
jedenfalls an.“
„Die Frage ist
nicht, was die Königin sagen würde“, warf Alex ein, „sondern was wir jetzt unternehmen.
Wir haben nicht mehr viel Zeit.“
„Wie meinst du
das?“, fragte Svenja erschrocken.
„So wie es
sich anhörte, steht der Krieg unmittelbar bevor. Das ganze Land weiß
mittlerweile von der Aufrüstung Sombras Truppen. Die Städte werden gespalten in
die Anhänger der einen und der anderen Seite. Die die unter Königin Xavias
Herrschaft standen kehren zurück ins Schattenland, um sich der Armee
anzuschließen. Die
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