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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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musste er sie jetzt dazu bringen, sich ihm zu öffnen, was sie für einige kostbare Minuten verletzlich machte. »Wir sind hier ganz allein, Zhett. Warum nicht endlich die Maske fallen lassen? Ich weiß, dass du dich in mich verguckt hast.« Er duzte sie jetzt.
    »Bist du sicher, dass es nicht umgekehrt ist?« Das Gespräch schien Zhett Unbehagen zu bereiten. Rasch griff sie nach einer weiteren Kiste und wandte sich dem Frachter zu.
    Er beobachtete, wie sie über die Rampe ging. »Wenn es dir gefällt, hier bei mir zu sein… Warum hast du es dann mit der Arbeit so eilig? Du arbeitest noch härter als die Kompis.«
    Zhett stellte die Kiste ab und drehte sich zu ihm um. Ihr Gesicht zeigte ganz deutlich eine Mischung aus Gefühlen. Hatte sie von einer solchen Situation geträumt? Bei Fitzpatrick war das der Fall, obwohl er es nicht gern zugab. »Ach? Hast du etwas anderes im Sinn?« Ihre Stimme klang jetzt verführerisch und verspielt, aber es gab auch einen Unterton von Ungewissheit in ihr. Fitzpatrick vermutete, dass sie gern redete, aber nicht daran gewöhnt war, bei ihren Avancen den Worten auch Taten folgen zu lassen.
    Er trat vor sie und versuchte, schneidig und attraktiv zu wirken, mit dem Ergebnis, dass er sich sehr unbeholfen fühlte. »Wir könnten den Rest den Kompis überlassen, und wir beide…« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Dieser Felsen ist nicht gerade mein Lieblingsort für ein Picknick.« Er deutete zur Rückwand und verabscheute, was er um der TVF-Loyalität willen tun musste. Das Schicksal seiner Kameraden hing von ihm ab. »Ich habe dort einen Lagerraum gesehen. Dort wären wir ungestört.«
    Zhett lachte, aber es klang ein wenig nervös. »Ungestört? Fürchtest du vielleicht, die Kompis könnten etwas sehen, das sie nicht sehen sollen?« Sie warf ihr langes schwarzes Haar zurück und flirtete noch immer, aber ein wenig unsicher.
    Fitzpatrick rollte mit den Augen. Er musste sie überraschen, ihr einen Schritt voraus bleiben und verhindern, dass sie misstrauisch wurde. »Soll ich etwa glauben, dass die Roamer keine Überwachungseinrichtungen in ihren Hangars haben?«
    »Es gibt keine solche Überwachung, und ich schreibe dir nicht vor, was du glauben sollst.« Mit langen Schritten ging Zhett zum Lagerraum. »Na, worauf wartest du? Wirst du plötzlich schüchtern?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Zhett schaltete das Licht ein und rückte einige Kisten zurecht, damit sie Platz nehmen und reden konnten… oder was auch immer. Fitzpatrick blieb in der Tür stehen und musterte die naive und sehr schöne junge Frau. In Hinsicht auf ihre Basen und Stützpunkte waren die Roamer sehr verschwiegen, fast sogar paranoid, und deshalb überraschte es ihn, dass Zhett ihm einfach so glaubte. Sie schien ihm tatsächlich zu vertrauen.
    Er zögerte und schöpfte Mut. »Obwohl ich es eigentlich besser wissen sollte… Du bedeutest mir etwas. Vergiss das nicht.«
    »Du verhältst dich seltsam, Fitz.«
    Er verabscheute, was er tun musste, doch er meinte, was er sagte – und dafür hasste er sich. Es sollte nicht auf diese Weise geschehen. Er gab ihr einen ungeschickten Kuss auf die Wange und wich dann schnell zurück. »Nur einen Augenblick. In einem der Behälter habe ich Gebäck gesehen. Es wäre ein guter Anfang für ein Picknick.«
    »Na schön.« Zhett lächelte, drehte sich halb um und zögerte dann. Fitzpatrick überraschte auch sich selbst, indem er sie an den Schultern ergriff und an sich zog. Sie holte Luft und schien etwas sagen zu wollen, aber er küsste sie erneut, diesmal auf den Mund. Zuerst war es ein schneller Kuss – er hatte sie nur ablenken und daran hindern wollen, über die Situation nachzudenken. Zhett blinzelte und sah ihn an, aber dann schloss sie die Augen und gab sich dem Kuss hin. Als er zurückwich, brachte sie kein Wort hervor.
    Mit rotem Gesicht wankte Fitzpatrick zur Tür. »Ich bin gleich wieder da.« Verdammt!
    Als Zhett mit dem Rücken zu den Kisten stand, schloss er die Tür und aktivierte die elektronische Verriegelung. Bestimmt hielt sie nicht lange – vermutlich gab es in dem Lagerraum für den Notfall bestimmte Zweitkontrollen – und deshalb nahm er eine Brechstange und schmetterte sie gegen die Schalttafel. Funken stoben.
    Zhett hämmerte auf der anderen Seite bereits gegen die Tür. Ihre Stimme war gedämpft, als sie ihn verfluchte.
    Im Hangar beendeten die stillen Kompis ihre Arbeit. Sie schienen überhaupt nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Es handelte sich

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