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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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noch ihren Alukoffer, in dem sie normalerweise gebrauchte Handschuhe verstaute, um sie im Institut zu entsorgen. Dieser Tatort würde ihr die Verunreinigung verzeihen. Sie war die Einzige, die ihn vor der Polizei betreten hatte. Es war also keine aufwendige Ermittlungsarbeit notwendig, sie ihr zuzuordnen. Außerdem würde sie es in ihrem Bericht den zuständigen Behörden gegenüber erwähnen.
    Bericht? Welcher Bericht? Ihre Erkenntnisse passten auf die Visitenkarte, die sie der Polizei überreichen würde, sollten sich weitere Fragen nach ihrer Abreise aufwerfen.
    „Du musst mich für eine unfähige Stümperin halten.“
    „Warum sollte ich das?“
    „Weil ich es nicht weiß. Ich verstehe das hier nicht. Alle Erklärungen, die mir einfallen, sind gelinde gesagt verrückt. Wir haben eine Leiche, die riecht, als läge sie hier schon seit langer Zeit. Deren Haut trocken, fest und warm ist. Die eine eigentlich vitale Reaktion auf etwas zeigt, das – und jetzt lach nicht – ihr vielleicht durch diesen Einstich injiziert wurde. Eine Tote, deren Unterbauch abgesackt ist, als wären die inneren Organe zusammengefallen, was mir auch die Abtastung suggeriert. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie löst sich innerlich auf. Und wer immer dafür verantwortlich ist, hat durch diese Wundverschließung dafür gesorgt, dass das, was im Inneren zu Brei wird, nicht verloren geht.“
    „Du hältst nichts davon für möglich?“
    „Nicht, wenn die Dinge, an die ich bisher geglaubt habe, in dieser Welt noch Geltung besitzen.“
    „Ich kann immer noch nicht glauben, dass dieses harmlose Gewitter die Telefonleitungen lahmgelegt hat. Und dass wir uns obendrein mitten in einem riesigen Funkloch befinden“, murmelte Morrighan, während sie die Dinge auf ihrem Bett ausbreitete, die sie mit in den improvisierten Autopsiesaal im Keller nehmen wollte.
    „Ich hatte nicht den Eindruck, dass du Gewitter für harmlos hältst.“ Quinn lehnte lässig an der Wand neben der Tür und wirkte mehr als zufrieden mit der Art, wie sich die Dinge entwickelten.
    Oder eben nicht entwickelten, so abgeschnitten, wie sie von der Außenwelt waren. Blieb zu hoffen, dass der Hotelangestellte, der nötigenfalls das ganze County nach einem funktionierenden Telefonanschluss abklappern wollte, Erfolg haben würde und die Polizei bald einträfe. In der Zwischenzeit gab sie ihr Bestes, dass sich die Beweise nicht zusammen mit der Leiche auflösten.
    „Ich habe mich nur erschreckt, mehr nicht“, versuchte sie, sich herauszureden.
    „So wie letzte Nacht? Oder sollte ich fragen, ob das nur ein Trick war?“
    Sie zog die Verschnürung der Baumwolltasche auf, in der sich das Präparierbesteck befand, ein wenig zu schwungvoll auf und verteilte den Inhalt auf dem Bett. Lediglich die chirurgische Schere mit einer spitzen und einer stumpfen Branche konnte sie vor dem Absturz retten.
    „Ich wüsste gern, warum du dich nur an Dinge erinnerst, die mich blöd dastehen lassen.“
    „Ich kann dich hören.“
    „Dann sollte ich dir eine Gegenfrage stellen. Nämlich, ob es wie ein Trick aussah.“ Sie bemühte sich, nicht zufrieden zu lächeln, während sie eine chirurgische Pinzette mit kleinen Häkchen in die Tasche zurückschob.
    „Du weißt, dass du nicht zu solchen Mitteln greifen musst, um zu bekommen, wonach du dich sehnst.“
    Mist. Verräterische Hitze stieg ihr ins Gesicht. In letzter Sekunde konnte sie den erneuten Absturz der geriffelten, anatomischen Pinzette verhindern. „Ich sehne mich nicht danach, Quinn. Du weißt, dass es ein Fehler wäre.“ Küssen und Flirten war schon hart an der Grenze, aber mit ihm im Bett zu landen, wäre eine Katastrophe. Mit fahrigen Fingern nahm sie die Irisschere vom Bett. Mit ihr könnte sie sehr feine Schnitte an der Leiche ausführen. Sobald sie die Finger wieder besser unter Kontrolle hatte. Im Moment war das Verstauen in dem dafür vorgesehenen Fach ein beinah unlösbares Problem.
    „Nein, das weißt nur du.“ Quinn sah sie nicht an, er studierte das auf dem Bett verteilte Präparierbesteck. „Vielmehr bildest dir ein, es genau zu wissen.“ Er griff nach dem Skalpellhalter, ehe sie ihn wieder in die Baumwolltasche stecken konnte. Drehte ihn interessiert in seinen Fingern. „Fehlt da nicht etwas?“
    Froh über den Themenwechsel hielt Morrighan das Päckchen mit den Skalpellklingen zum Auswechseln hoch.
    „So was ist tatsächlich antik?“
    „Das hier“, sie nahm ihm den Skalpellhalter ab, „ist

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