Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
Vom Netzwerk:
sie.
    »Es ist alles sehr schnell
gegangen. Ich denke, dass Sie im Laufe des Tages von ihr hören werden.«
    »Und was halten Sie von dem
Ganzen?«
    Im Hintergrund hörte sie das
Klimpern von Besteck auf Porzellan. Sie stellte sich Lynley im Esszimmer
seiner Stadtvilla vor, die Times und den Guardian neben dem Teller und eine silberne Kaffeekanne in
Reichweite. Der Mann brachte es fertig, sich den Kaffee einzuschenken, ohne
einen einzigen Tropfen zu verschütten, und natürlich klapperte der Löffel auch
nicht beim Umrühren. Wie schafften die Leute das bloß, fragte sie sich.
    »Sie will keine voreiligen
Schlüsse ziehen«, sagte er schließlich. »Anscheinend wurde in Matsumotos
Wohnung die Tatwaffe gefunden. Sie ist bereits im Labor. Und in einem seiner
Bücher steckte eine dieser Postkarten. Sein Bruder glaubt nicht, dass er Jemima
etwas angetan hat, aber ich nehme nicht an, dass sich irgendjemand seiner
Meinung anschließen wird.«
    Barbara fiel auf, dass er ihre
Frage nicht beantwortet hatte. »Und Sie, Sir?«, beharrte sie.
    Sie hörte ihn seufzen.
»Barbara, ich weiß es einfach nicht. Simon hat übrigens ein Foto von dem Stein,
der in ihrer Tasche gefunden wurde. Merkwürdige Sache. Ich möchte wissen, was
dieser Stein zu bedeuten hat.«
    »Ob jemand sie umgebracht hat,
um an den Stein ranzukommen?«
    »Auch das weiß ich nicht. Aber
im Moment gibt es mehr Fragen als Antworten. Das gefällt mir nicht.« Barbara
wartete. Schließlich fuhr er fort: »Ich kann das Bedürfnis verstehen, den Fall
so schnell wie möglich abzuschließen. Aber wenn er falsch angepackt oder
zusammengeschustert wird, nur um ein schnelles Ergebnis zu erzielen, sieht es
nicht gut aus.«
    »Für sie, meinen Sie. Für
Ardery.« Und weil es für sie selbst und ihre eigene Zukunft im Yard wichtig
war, konnte sie sich die Frage nicht verkneifen: »Beschäftigt Sie das, Sir?«
    »Sie scheint ganz in Ordnung
zu sein.«
    Barbara fragte sich, was das
bedeutete, aber sie hakte nicht nach. Es ging sie nichts an, ermahnte sie sich,
auch wenn sie das Gefühl hatte, es würde sie sehr wohl etwas angehen.
    Sie kam auf die Gründe für
ihren Anruf zu sprechen: Chief Superintendent Zachary Whiting, die gefälschten
Empfehlungsschreiben vom Winchester Technical College II und die Tatsache,
dass Whiting von Gordon Jossies Lehre bei Ringo Heath in Itchen Abbas wusste.
»Wir haben kein Wort von irgendeiner Lehre erwähnt, erst recht nicht darüber,
wo Jossie sie absolviert hat. Woher wusste er also davon? Fühlt er jedem
einzelnen Einwohner im ganzen verdammten New Forest auf den Zahn? Ich hab das
Gefühl, dass sich zwischen Whiting und diesem Jossie irgendetwas abspielt, Sir.
Whiting weiß auf jeden Fall mehr, als er ausspuckt.«
    »Woran denken Sie denn?«
    »Irgendetwas Illegales. Dass
Whiting eine Provision von irgendetwas kassiert, was Jossie treibt, wenn er
nicht gerade alten Häusern ein Strohdach verpasst. Er arbeitet schließlich an
Wohnhäusern, dieser Jossie. Er sieht, wie es drinnen aussieht. Manche Leute
haben Wertsachen. Das ist hier nicht gerade das Armenhaus der Nation, Sir.«
    »Einbrüche, die von Jossie
ausgeführt und von Whiting gedeckt werden? Dass er sich Diebesgut einsteckt,
statt den Übeltäter zu verhaften?«
    »Vielleicht ziehen die zwei
auch gemeinsam irgendetwas durch.«
    »Etwas, das Jemima Hastings
entdeckt hat?«
    »Das wäre auf jeden Fall eine
Möglichkeit. Deswegen dachte ich... Könnten Sie den Mann vielleicht mal
überprüfen? Sich ein bisschen umhören? Was er für einen Hintergrund hat und so
weiter. Wer ist dieser Zachary Whiting? Wo hat er seine Ausbildung gemacht? Wo
hat er gearbeitet, bevor er hier gelandet ist?«
    »Ich werde sehen, was ich tun
kann«, sagte Lynley.
     
    Zwar führten nicht alle Wege
zu Gordon Jossie, dachte Barbara, aber sie waren auf jeden Fall dabei, den
Burschen einzukreisen. Es wurde Zeit, dass sie von den Kollegen in London
hörten, was die über den Mann in Erfahrung gebracht hatten - und über alle
anderen Personen, deren Namen sie nach London durchgegeben hatte. Als sie und
Winston sich nach dem Frühstück auf den Tag vorbereiteten, griff Barbara nach
ihrem Handy, um bei Scotland Yard anzurufen. Es klingelte, ehe sie dazu kam,
die Nummer einzugeben. Es war Isabelle Ardery. Sie hatten einen
Tatverdächtigen, sie hatten die Tatwaffe, sie hatten die Schuhe und die
Kleidung des Verdächtigen, auf denen mit Sicherheit Jemimas Blut nachgewiesen
würde, sie hatten festgestellt, dass die beiden

Weitere Kostenlose Bücher