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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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Hörweite zu sein, waren sie zum
Eyeworth Pond gegangen, bei dem es sich genau genommen nicht um einen Teich,
sondern um einen vor langer Zeit aufgestauten Bach handelte, auf dem friedlich
Enten dümpelten und an dessen Ufern sich Weiden drängten, deren Zweige bis ins
Wasser reichten. In der Nähe gab es einen Parkplatz mit zwei Ebenen, und von
dort aus führte ein Weg in den Wald, wo das Laub von Buchen und Kastanien im
Lauf von Jahrzehnten eine dicke, weiche Schicht gebildet hatte.
    Sie waren bis ans Ufer des
Weihers gegangen. Gordon hatte sich eine Zigarette angezündet und gewartet. Was
auch immer Rob Hastings von ihm wollte, es konnte nur um Jemima gehen, und
Gordon hatte ihm nichts über Jemima zu sagen, was Rob nicht schon wusste.
    »Sie ist ihretwegen
abgehauen«, sagte Rob. »Stimmt's? Wegen der Frau, die jetzt bei dir wohnt. So
war es doch, oder?«
    »Aha, du hast dich also mit
Meredith unterhalten.« Gordon ging der ganze Zirkus allmählich auf die Nerven.
    »Jemima hat mir nichts davon
erzählt«, sagte Rob Hastings, offenbar nicht gewillt, von dem Thema
abzuweichen. »Sie wollte wohl nicht, dass ich von Gina erfuhr und von der
Schande, die das alles über sie gebracht hat.«
    Trotz seines Widerwillens,
über Jemima zu reden, fand Gor don die Theorie zumindest interessant, auch wenn sie
falsch war. »Und was ist deiner Meinung nach dann passiert?«
    »Sie muss euch beide zusammen
gesehen haben. Du hast vielleicht in Ringwood gearbeitet oder vielleicht sogar
in Winchester oder Southampton, wo sie manchmal hingefahren ist, um für ihren
Laden einzukaufen. Wahrscheinlich hat sie irgendwas beobachtet, woraus sie
geschlossen hat, dass zwischen euch was läuft, und dann hat sie dich verlassen.
Aber sie hat es nicht fertiggebracht, mir davon zu erzählen, weil sie zu stolz
ist und weil es so eine Schande für sie war.«
    »Was für eine Schande?«
    »Betrogen zu werden. Dafür hat
sie sich geschämt, vor allem weil ich ihr von Anfang an gesagt hab, dass mit
dir etwas nicht stimmt.«
    Gordon schnippte die Asche von
seiner Zigarette auf den Boden und zertrat sie mit der Fußspitze. »Du konntest
mich also auch nicht ausstehen. Hast es gut verborgen.«
    »Ist doch klar, vor allem
nachdem sie mit dir zusammengezogen war. Ich wollte, dass sie glücklich war,
und wenn du derjenige warst, der sie glücklich machte, wie käme ich dazu, ihr
zu sagen, dass mir irgendwas an dir komisch vorkam?«
    »Und was genau wäre das?«
    »Sag du's mir.«
    Gordon schüttelte den Kopf,
was keine Weigerung bedeutete, sondern zum Ausdruck bringen sollte, dass er es
für zwecklos hielt, Robbie Hastings etwas zu erklären, da dieser ihm ohnehin
kein Wort glauben würde. »Wenn ein Typ wie du - oder irgendein Typ - einen
anderen nicht ausstehen kann, findet er immer einen Grund dafür, Rob. Verstehst
du, was ich meine?«
    »Ehrlich gesagt, nein.«
    »Tja, dann kann ich dir auch
nicht helfen. Jemima hat mich verlassen, Punkt, aus. Falls jemand Drittes bei
der Angelegenheit eine Rolle gespielt haben sollte, muss es auf Jemimas Seite
gewesen sein. Auf meiner war es jedenfalls nicht.«
    »Mit wem warst du vor ihr
zusammen, Gor?«
    »Mit niemandem«, antwortete
Gordon. »Vor ihr hatte ich noch nie eine Frau.«
    »Komm schon, Mann! Du bist...
wie alt?« Rob schien zu überlegen. »Du bist einunddreißig und willst mir
erzählen, du hättest vor meiner Schwester noch nie eine Frau gehabt?«
    »Genau das will ich, denn es
ist die Wahrheit.«
    »Dass du noch Jungfrau warst?
Dass du, als ihr euch kennengelernt habt, ein unbeschriebenes Blatt warst, ein
unberührter Knabe?«
    »Du hast es erfasst.« Er sah
Robbie an, dass er ihm kein Wort glaubte.
    »Bist du schwul, Gor?«, fragte
er. »Oder ein gefallener katholischer Priester oder was?«
    Gordon sah ihn an. »Willst du
das Thema wirklich vertiefen, Rob?«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich glaube, das weißt du
genau.«
    Rob lief hochrot an.
    »Sie hat sich manchmal Gedanken
über dich gemacht, weißt du«, sagte Gordon. »Verständlich, oder? Alles in allem
ist es schon ein bisschen merkwürdig. Ein Typ in deinem Alter, Anfang
vierzig...«
    »Red nicht so über mich!«
    »Und du nicht über mich«,
erwiderte Gordon. Jedes Gespräch über das Thema würde sich im Kreis drehen,
also beendete er es. Was er Robbie Hastings zu sagen hatte, war zweifellos
dasselbe, was der Mann schon von Meredith Powell oder sogar von Jemima gehört
hatte. Aber offenbar war Jemimas Bruder damit nicht zufrieden.
    »Sie

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