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Geschöpfe der Nacht

Geschöpfe der Nacht

Titel: Geschöpfe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sie wohl nennen, meinst du nicht auch?«
    »Die Millennium-Affen. Klingt nicht schlecht.«
    »Deshalb habe ich die Sache auch nicht gemeldet. Ich werde mich nicht zum Ziel der Presse oder der Fernsehnachrichten machen. Ich werde nicht der Irre sein, der den Yeti gesehen hat, oder Außerirdische in einem Raumschiff, das wie ein Toaster für vier Brotscheiben aussah. Das Leben wäre danach für mich nie mehr wie früher.«
    »Du wärest eine Mißgeburt wie ich.«
    »Genau.«
    Der Eindruck, beobachtet zu werden, verstärkte sich jetzt noch. Fast hätte ich es Orson gleichgetan und leise aus tiefer Kehle geknurrt.
    Der Hund, der noch zwischen Bobby und mir stand, blieb wachsam und ruhig. Er hatte den Kopf gehoben und ein Ohr aufgestellt. Er zitterte nicht mehr, hatte aber eindeutig Respekt vor denen, die uns aus der umgebenden Nacht beobachteten.
    »Nun, da ich dir von Angela erzählt habe, weißt du, daß die Affen irgend etwas mit dem zu tun haben, was in Fort Wyvern vor sich ging«, sagte ich. »Das ist keine überdrehte Zeitungsmeldung mehr. Das ist echt, das ist absolut das Leben, und wir können etwas dagegen tun.«
    »Es findet noch immer statt«, sagte er.
    »Was?«
    »Nach dem, was Angela dir erzählt hat, haben sie Fort Wyvern nicht vollständig dichtgemacht.«
    »Aber es wurde vor anderthalb Jahren aufgegeben. Wäre dort noch Personal stationiert, das irgendwelche Operationen durchführt, wüßten wir davon. Selbst wenn die Leute im Stützpunkt wohnten, kämen sie zum Einkaufen in die Stadt, oder um ins Kino zu gehen.«
    »Du hast gesagt, Angela hätte die Sache als Armageddon bezeichnet. Sie meinte, es sei das Ende der Welt.«
    »Ja. Und?«
    »Wenn man an einem Projekt zur Vernichtung der Welt arbeitet, hat man vielleicht keine Zeit, um in der Stadt ins Kino zu gehen. Auf jeden Fall… wie ich schon sagte, Chris, das ist ein Tsunami. Das ist die Regierung. Wenn du in diesen Gewässern surfst, kommst du auf keinen Fall mit dem Leben davon.«
    Ich ergriff wieder die Lenkstange des Fahrrads und stellte es aufrecht. »Trotz diesen Affen und allem, was du gesehen hast, willst du dich einfach zurücklehnen und abwarten?«
    Er nickte. »Wenn ich nichts unternehme, verschwinden sie vielleicht einfach. Sie sind sowieso nicht jede Nacht hier. Nur ein oder zwei Mal die Woche. Wenn ich einfach abwarte… bekomme ich vielleicht mein früheres Leben wieder zurück.«
    »Ja, aber vielleicht hat Angela nicht nur irgend etwas geraucht. Vielleicht gibt es nicht die geringste Chance, daß es je wieder so sein wird wie früher.«
    »Warum ziehst du dann die langen Unterhosen und das Cape an, wenn die Sache aussichtslos ist?«
    »Für XP-Man«, sagte ich mit spöttischem Ernst, »gibt es keine aussichtslosen Fälle.«
    »Kamikaze.«
    »Ente.«
    »Ekel.«
    »Attrappe«, sagte ich liebevoll und schob das Fahrrad durch den weichen Sand fort vom Haus.
    Orson stieß ein dünnes, protestierendes Jaulen aus, als wir die relative Sicherheit des Hauses hinter uns ließen, versuchte aber nicht, uns zurückzuhalten. Er blieb nah bei mir und schnüffelte in der Nachtluft, als wir landeinwärts gingen.
    Wir waren etwa zehn Meter weit gekommen, als Bobby an uns vorbeilief, wobei er kleine Sandwolken hochtrat, und uns den Weg versperrte. »Weißt du, was für ein Problem du hast?«
    »Daß ich mir die falschen Freunde ausgesucht habe?« sagte ich.
    »Dein Problem ist, daß du der Welt deinen Stempel aufdrükken möchtest. Du willst irgend etwas zurücklassen, was der Nachwelt verkündet: Ich war hier. «
    »Das ist mir völlig egal.«
    »Scheiße.«
    »Achte auf deine Ausdrucksweise. Es ist ein Hund anwesend.«
    »Deshalb schreibst du die Artikel und die Bücher«, sagte er. »Um etwas zu hinterlassen.«
    »Ich schreibe, weil es mir Spaß macht.«
    »Du schimpfst doch immer darüber.«
    »Weil es schwerer ist als alles andere, was ich je getan habe, aber es ist auch sehr lohnend.«
    »Weißt du, wieso es so schwer ist? Weil es unnatürlich ist.«
    »Vielleicht für Leute, die nicht lesen und schreiben können.«
    »Wir sind nicht auf der Welt, um in ihr unsere Spuren zurückzulassen, Bruder. Monumente, Vermächtnisse, Spuren – da bauen wir immer Mist. Wir sind hier, um in der Welt zu schwelgen, um ihre erstaunlichen Wunder auf uns einwirken zu lassen, um den Ritt zu genießen.«
    »Hörst du, Orson, da spricht wieder Bob der Philosoph.«
    »Die Welt ist so perfekt, wie sie nur sein kann, wunderschön von einem Horizont zum anderen. Alle

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