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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Neck bringen?«
    Das Blutbad im Dorf war nicht zu übersehen. Greta, Ashimov und Bell standen an der Mole, während zwei von Bells Leuten Magee über die Reling des Fischerboots hievten und in einen Land Rover verfrachteten.
    »Sollen wir Pat Ryan auch gleich mitnehmen, Mr. Bell? Er hat sein halbes Ohr eingebüßt.«
    »Was sollen wir sonst mit ihm machen? Bringt die beiden ins Kloster von Ballykelly. Bei Schwester Teresa sind sie in guten Händen.«
    Die Männer fuhren mit den beiden Verletzten davon. Draußen an der Hafeneinfahrt tauchte die Leiche von Jack Casey auf und wurde von der Strömung aufs Meer hinausgetrieben.
    »Was passiert mit ihm?«, fragte Greta.
    »Das ist mein Bier«, gab Bell knapp zurück. »Alle hier halten den Mund, niemand hat was gesehen. Nichts von alledem ist passiert. Was Casey betrifft, so baut sich da draußen, wo seine Leiche gerade dümpelt, eine Flutwelle von zehn Knoten Geschwindigkeit auf, da die Gezeiten sich ändern. Die wird Casey in Kürze weit hinaus in die irische See befördern. Ein willkommenes Futter für die Fische.«
    »Wirklich? Wie interessant.«
    Sie ließ Ashimov und Bell, die sich weiter unterhielten, zurück und lief zum Pub und den Hügel hinauf zu Belovs Haus. Im großen Salon schenkte sie sich einen Wodka ein, trank ihn vor dem offenen Kamin, in dem ein Feuer brannte, und dachte nach. Dann rief sie Levin an, der im Dorchester Hotel in der Piano Bar saß und ein verspätetes Mittagessen einnahm.
    »Hallo, Greta, meine Lieblingskollegin. So eine Überraschung.«
    »Lassen Sie den Unsinn. Blake Johnson ist in Drumore angekommen und mimt den amerikanischen Touristen. Er ist schon so betagt, dass er in Vietnam gedient hat. Mindestens fünfundfünfzig. Der sollte schon längst zwei Meter unter der Erde liegen.«
    »Wissen Sie, meine Mutter war Engländerin, aber ihre Mutter wiederum Irin. Und immer, wenn es schlechte Nachrichten gab, pflegte meine alte irische Großmutter zu sagen, das sei so sicher, wie eines Tages der Sargdeckel zuklappt.«
    »Nun, der Sargdeckel ist definitiv zu.«
    »Tatsächlich?« Er lachte. »Dann rücken Sie mal raus mit den schlechten Neuigkeiten.«
    Als sie geendet hatte, sagte er: »Dann lässt er also eine Leiche von den Fischen entsorgen, schießt einen anderen Mann zum Krüppel und diesem Ryan, dem Wirt vom Royal George, das halbe Ohr weg?«
    »Das ist noch nicht alles. Ryan sagte, als Blake ihn bedrohte, habe dieser nebenbei bemerkt, dass Bell inzwischen Kellys Posten übernommen habe. Und er erwähnte auch seinen Freund, Sean Dillon.«
    »Ach du meine Güte. Und was ist mit den beiden wandelnden Krüppeln passiert?«
    »Die sind ins Klosterhospital von Ballykelly gebracht worden. Die Schwestern dort sind verschwiegen wie ein Grab.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Ashimov hätte diesen Johnson herumschnüffeln, zu Mittag essen und seines Wegs ziehen lassen sollen.«
    »Hat er aber nicht. Er befindet sich auf einem heiligen Kreuzzug gegen diese Leute, und die Chance, Blake Johnson ins Jenseits zu befördern, konnte er sich einfach nicht entgehen lassen.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Blake bereits Ferguson verständigt hat, und der wiederum wird Dillon und den guten Major Roper fragen, ob ihnen zu dem Namen Bell in Verbindung mit der IRA etwas einfällt.«
    »So ein Mist«, sagte sie.
    »Eine riesengroße Scheiße, so würde ich das nennen, meine Liebe. Aber keine Sorge, das kriege ich schon wieder auf die Reihe. Ich werde Volkov in Moskau anrufen, ihm die Hiobsbotschaft so schonend wie möglich beibringen und zusehen, dass ich Ihren Arsch und auch den meinen retten kann. Aber nur, weil ich Sie mag.«
    Über den letzten Satz dachte Greta kurz nach. Er hatte was, dieser junge Mann, das hatte sie bereits gemerkt und speicherte es ab.
    »Okay, warten wir ab, was passiert.«
    »Was Yuri anbelangt … falls irgendjemand für diese Geschichte den Kopf hinhalten muss, dann bin ich das, nicht Sie. Also schweigen Sie still.«
    »Gut«, sagte sie. »Dann überlasse ich das Ihnen.«
    Sie legte auf, schenkte sich noch einen Wodka ein, und da kam Ashimov in den Salon gestapft. »So eine Scheiße!«, fluchte er.
    »Da stimme ich dir voll und ganz zu, Yuri.«
    Er schenkte sich ebenfalls einen Wodka ein. »Ich hatte ihn schon am Schlafittchen, diesen Blake Johnson, den besten Mann des Präsidenten. Der ultimative Coup.«
    »Es wäre noch viel genialer gewesen, ihn mit leeren Händen weiterziehen zu lassen«,

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