vertieft und sahen wie Katzen aus, die nicht sicher sind, ob das von ihnen vernommene Geräusch von einer Maus oder von einem großen Hund stammt.
«Wir haben eine großartige
, Sir Lionel», teilte Mr. Clapper dem Vorstand mit. «Wir stehen auf sämtlichen Titelseiten.»
«Hätte ich nur nicht diesen darmleidenden Klatschkolumnisten um sein Erscheinen gebeten», rief der Vorstand erbittert aus. «Das war eine Geschichte, wie sie sich erfahrungsgemäß in Blitzesschnelle durch die Fleet Street verbreitet. Es ist ja so, als würden dem ganzen Land zum Frühstück die Streitereien der eigenen Familie vorgesetzt.»
«Die Streitereien einer einzigen großen, tüchtigen und vor allem glücklichen Familie», bemerkte Mr. Clapper, der die Hände über seinem Bauch gefaltet hatte. «Und es ist die hehrste Aufgabe des Verwalters, diese Familie aus dem gesamten Personal seines Spitals zu bilden. Hab ich das nicht immer schon gesagt, Mr. Grout?»
«Ja, Mr. Clapper», bekräftigte der junge Mann respektvoll.
«Keine leichte Aufgabe, kann ich Ihnen versichern. Ein Spital beschäftigt Menschen mit verschiedenartigsten Fähigkeiten, Intelligenzgraden, Erziehungen, Traditionen, verschiedenartiger Ethik, Erscheinung, ja sogar Geschmacksrichtung in bezug auf das Kantinenessen. Ärzte, zum Beispiel, mögen kein Curry. Es bedarf äußerster Geschicklichkeit und großen Taktgefühls, um Konflikte zwischen der einen und anderen Gruppe zu vermeiden. Gelegentlich muß man auf Zusammenstöße gefaßt sein.»
«Gewiß, aber wie gedenken Sie dieser Sache beizukommen?» fragte der Vorstand.
«Wir lassen sie uns durch den Kopf gehen. Nicht wahr, Mr. Grout?»
«Ja, Mr. Clapper.»
«Inzwischen aber stellen uns die Zeitungen als Grenzdebile hin.» Der Vorstand streifte mit einem verächtlichen Blick eines der Revolverblätter, dessen Schlagzeile in Balkenlettern lautete:
OBERIN BRENDA
Den größten Teil der Titelseite nahm ein Foto Brenda Bristols’ ein. Sie neigte sich in ihrem formenbetonenden Nachthemd über den stieläugigen Lord Hopcroft, der, im Bett liegend, ein Glas Wasser aus Brendas Hand entgegennahm. Der darunterstehende Text lautete sinngemäß-in etwa:
«Brenda Bristols und andere verwöhnte Pfleglinge der Privatstation des St. Swithin-Hospitals wurden heute morgen durch einen jähen und grausamen Schock aus dem Schlaf gerissen. Das Dienstpersonal war in Streik getreten. Niemand wird diesen Herrschaften von nun an ihre leckeren Mahlzeiten servieren, ihre luxuriösen Zimmer reinigen oder sie gar unter Jazzklängen in den Operationssaal schieben. Jetzt heißt es: Mensch, behandle dich selbst! Patienten, die gehfähig sind, lernen ihre bettlägerigen Gefährten betreuen. 'Ach, wie mich das glücklich macht!) sagte Brenda, die ihr Talent an leichteren Fällen erprobt. »
Der Vorstand schnob durch die Nase. «Dieses frivole Weibsbild macht das Ganze zu einem Werbeauftritt für ihre Person. Sir Lancelot sollte seine Patienten wirklich besser unter Kontrolle halten. Brenda hätte doch wenigstens einen Schlafrock anziehen können.»
«In der Tat, recht irregulär», klagte Mr. Clapper. «Das alles unterliegt Zirkular HM Abschnitt sechsundfünfzig Paragraph achtundfünfzig Informationen an die Presse betreffs Gesundheitszustand von Patienten.»
Unmittelbar unter Brenda waren Pip und Faith abgebildet; sie standen verlegen vor dem Eingangstor St. Swithins.
«Feuerkopf Gewerkschaftsführer Chipps und seine Gespielin Faith auf Streikposten», las der Vorstand mit ausdrucksloser Miene. «Pip ist ehemaliger Medizinstudent, Faith die Tochter des Vorstands der Medizinischen Schule am St. Swithin, Sir Lionel Lychfield. , sagt Pip. Faith fügt hinzu: »
«Die britische Presse ist von geradezu erschütternder Verantwortungslosigkeit», klagte der Vorstand. «Von einer Stellungnahme des Spitals ist natürlich kein Wort zu lesen.»
«Ich werde eine Pressekonferenz einberufen», entschied Mr. Clapper. «Ein solcher Vorgang entspricht durchaus den offiziellen Statuten - ministerielle Zirkulare RHB Abschnitt zweiundfünfzig Paragraph achtzehn und HNC Abschnitt zweiundfünfzig siebzehn, wenn ich mich recht erinnere. Wir werden hinter großen Tafeln sitzen, auf denen unsere Namen und Funktionen zu lesen