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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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sagt.«
    Nichols warf einen Blick auf die Uhr und drehte sich dann zu Jonathan um. In seinen Augen lag ein so bedrohlicher Ausdruck, wie Jonathan ihn noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. »Dieser Hurensohn Haq hat einen Vorsprung von mindestens zehn Minuten. Warum zum Teufel haben Sie mich denn nicht früher informiert?«

67.
    »Sie sind spät dran«, sagte der Pilot, während er die Tür zuzog. »Suchen Sie sich einen Sitzplatz, und schnallen Sie sich an. Wir starten gleich.«
    Blinzelnd durchquerte Sultan Haq den höhlenartigen schummrigen Flugzeugrumpf, vorbei an Jeeps, gepanzerten Fahrzeugen und zahllosen Kisten mit militärischer Ausrüstung. Die gesamte Fracht, die an Bord des Starlifters gebracht und fachmännisch für den Flug vertäut worden war, war Eigentum der US-Army.
    Es war eine der größten Rückholaktionen in der Geschichte des US-Militärs.
    Sieben Jahre lang hatte das amerikanische Militär Soldaten und Soldatinnen in den Irak geschickt, um die dort lebenden Menschen von ihrem tyrannischen Diktator zu befreien und dem Land zu einem demokratischen Neustart zu verhelfen. Zusammen mit den Soldaten wurden Unmengen an militärischer Ausrüstung dorthin gebracht. Tagein, tagaus landeten die Frachtmaschinen auf den über das Land verteilten Luftstützpunkten. In den C-141 Starliftern wurden Panzer, Geschütze und gepanzerte Humvees eingeflogen. C-19-Transportmaschinen lieferten Lkws, mobile Küchen und Kevlarwesten. Von großen Frachtschiffen wurden Jeeps, Munition und Verpflegung auf riesigen Paletten in den verschiedensten Häfen im Arabischen Meer gelöscht.
    Doch inzwischen hatte sich die Lage im Irak geändert, und die Amerikaner zogen nach und nach ihre Truppen und die militärische Ausrüstung ab. 3,3 Millionen Waffen und Gerätschaften mussten zurück in die Vereinigten Staaten oder weiter nach Afghanistan verfrachtet werden, wo die Amerikaner noch immer in einen erbitterten Kampf mit den Taliban verwickelt waren. M1-Abrams-Panzer, Bradley-Schützenpanzer, Stryker-Truppentransporter, Howitzer-Kanonen – die Liste war schier endlos. Der Umfang der Ausrüstung war viel zu gewaltig, als dass die Army die Verlagerung alleine hätte bewältigen können. Deshalb sahen sich die Logistiker auch nach anderen Schiffen und Flugzeugen um. Eine der Firmen, die einsprangen, war East Pakistan Airways, deren Besitzer und Geschäftsführer Ashok Balfour Armitraj war.
    Etwa in der Mitte des Flugzeugrumpfs fand Sultan Haq einen Notsitz, auf den er sich erschöpft fallen ließ. Keuchend lehnte er den Kopf gegen die Außenwand der Maschine. Eine Mischung aus Angst und Adrenalin ließ seine Hände zittern, und seine Kleidung war nach dem nervenaufreibenden Kampf und der knappen Flucht schweißnass und klebte ihm am Körper. Ungeduldig zerrte er an seinem Ärmel, um einen Blick auf seine Armbanduhr werfen zu können. Wie sehr er die westliche Kleidung hasste! Inzwischen war es kurz vor sieben. Reflexartig tastete Haq nach der Kiste, die er in einem Transportnetz neben sich verstaut hatte. Die Maschine sollte Punkt 19.00 Uhr abfliegen. Militärtransporter warteten nicht auf verspätete Passagiere oder Fracht.
    Die Turbinen von Pratt and Whitney des Starlifters wurden angeworfen. Ein Zittern lief durch den Rumpf des Starlifters, und die Maschine setzte sich langsam in Bewegung. Nachdem sie ein Stück über die Startbahn gerollt waren, spürte Haq, wie seine Anspannung ein wenig nachließ. Erst jetzt bemerkte er den heftigen Schmerz in seinem Bein. Vorsichtig zog er das Hosenbein hoch und starrte auf den großen Metallsplitter in seiner Wade. Das Blut aus der Wunde hatte sich in seinem Schuh gesammelt. Vor Haqs innerem Auge kam das Bild seines geliebten Bruders Massoud wieder hoch, der mit zerfetztem Gesicht tot auf dem Boden des Hangars lag. Dann erinnerte er sich mit deutlich weniger Zorn und Schmerz an Ashok Balfour Armitraj, dessen Körper von seiner eigenen Munition durchsiebt worden war.
    Unvermittelt stoppte das Flugzeug. Quälende Minuten verstrichen, ohne dass der Starlifter sich wieder in Bewegung gesetzt hätte. Nach fünf Minuten lähmender Ungewissheit blickte sich Haq suchend nach einem Fenster im Flugzeugrumpf um, fand aber keines. Besorgt humpelte er zum Cockpit. »Was ist los? Warum halten wir?«
    Der Pilot warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »Alle Flüge wurden gestoppt. Die Armee will vor dem Start die Maschinen durchsuchen.«
    »Warum?«
    »Das müsste ich wohl Sie fragen.« Der Pilot

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