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Gewitter der Liebe

Gewitter der Liebe

Titel: Gewitter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lee Hawkins
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darauf warten, bis Ross dir einen Heiratsantrag macht.«
    »Du bist sehr hart, Nathan.«
    »Ich sehe die Dinge nur, wie sie sind«, gab er scharf zurück und ballte vor Wut auf Ross seine Hände zu Fäusten. »Ich rechne ihm hoch an, dass er geholfen hat, mein Leben zu retten, und mir Obdach gab, als ich noch so unbeholfen mit meiner Behinderung war. Das gibt ihm jedoch kein Recht, dich so zu behandeln, wie er es tut.«
    Sie sank erschöpft in die Kissen zurück und bat Nathan, ihr den Kleinen zu geben, der anfing, lautstark nach der Brust seiner Mutter zu verlangen.
    Als Ross an diesem Abend erschien, brachte er einen großen Rosenstrauß und ein Duftwasser aus der teuersten Parfümerie der Stadt mit.
    »Wieso ist Nathan heute so brummig?«, fragte er, nachdem er Julia geküsst und seine Geschenke auf die Bettdecke gelegt hatte. »Wenn es ihm nicht passt, dass du sein Schlafzimmer blockierst, bringe ich dich noch heute heim.«
    Sie versenkte ihr Gesicht in die betörend duftenden Blumen und murmelte einen Dank, dann sagte sie: »Es hat nichts damit zu tun, das kann ich dir versichern.« Sie vermutete, dass Nathan nicht gut auf Ross zu sprechen war und dies nicht länger verbergen konnte. »Dr. Stevens sagt, dass ich erst in einigen Tagen das Bett verlassen darf, und Nathan hat nichts dagegen, so lange im Gästezimmer zu übernachten. Willst du nicht deinen Sohn begrüßen?«
    Verstohlen spähte Ross ins Babykörbchen, in dem der Junge selig schlief. »Er hat Ähnlichkeit mit mir. Findest du nicht auch?«
    Das stimmte zwar keineswegs, doch Julia nickte erfreut. Endlich zeigte Ross etwas Interesse an seinem Sprössling. Bei der Gelegenheit erkundigte sie sich, welcher Name wohl zu dem Kleinen passen würde.
    Doch wieder hob Ross die Schultern. »Das überlasse ich dir. Gefällt dir ein Name besonders gut?«
    Sie hatte lange nachgedacht und nickte. »Ich würde ihn gern Joseph nach meinem Vater nennen, wenn es dir recht ist.«
    »Meinetwegen, der Name ist ganz hübsch. Aber wundere dich nicht, wenn ihn alle nur Joe nennen werden.« Er stand von der Bettkante auf. »Du solltest jetzt etwas ruhen, Liebes.«
    »Ich bin nicht müde. Willst du denn schon wieder gehen?«
    »Ich muss leider«, beteuerte er mit entschuldigender Miene. »Die Männer und ich planen eine neue Route, die in die Berge führt. Dort sind die Flüsse noch nahezu unberührt, und wir haben die Chance, unsere Taschen mit Gold zu füllen.«
    »Hat das nicht noch ein paar Monate Zeit?«
    »Wo denkst du hin?« Er tat entsetzt. »Jeder Tag ist kostbar. In wenigen Wochen geht es los, und wenn ich dann mit prall gefüllten Lederbeuteln zurückkomme, wirst du froh darüber sein.« Er warf ihr eine Kusshand zu, zwinkerte ihr zu und verließ das Schlafzimmer, nachdem er ihr versprochen hatte, am nächsten Tag wiederzukommen.
    Julia stellte die Rosen in die Vase, in der sich bereits ein Blumenstrauß von Mrs Garland befand, und pustete die Kerze aus. Doch schlafen konnte sie nicht, sie war zu aufgewühlt. Ross würde sie also bald wieder verlassen – auch wenn sie damit gerechnet hatte, so schmerzte der Gedanke, dass sie dann wieder wochenlang allein war.
    Als sie heftige Männerstimmen von unten vernahm, fuhr Julia erschrocken hoch. Es hörte sich an, als würden Ross und Nathan streiten.
    Tatsächlich hatte Nathan ihn zu sich in sein Büro mit den Worten gebeten, kurz mit ihm reden zu wollen.
    »Aber nicht zu lange, ich habe eine Verabredung mit einigen der neuen Goldsucher.«
    Nathan machte eine einladende Handbewegung. »Es wird nicht lange dauern, setz dich bitte.«
    Ross nahm widerstrebend Platz und nickte, als Nathan ihm einen Whiskey anbot. »Ich wüsste nicht, was wir zu besprechen hätten. Wenn es um Julia geht – ich werde sie schnellstmöglich nach Hause holen.«
    »Sie kann so lange bleiben, wie es nötig ist, mein Haus wird ihr immer offen stehen.« Zögernd schenkte er den Whiskey ein. Stand es ihm eigentlich zu, sich in Ross’ Privatangelegenheiten einzumischen? Doch dann sah er wieder Julias trauriges Gesicht vor sich und gab sich einen Ruck. »Ich frage mich, wieso dein Sohn unehelich zur Welt kommen musste.«
    Verblüfft sah Ross auf. »Was geht es dich an? Ich habe Julia nicht darum gebeten, schwanger zu werden … jedenfalls noch nicht jetzt.«
    »Nach der passenden Zeit fragt die Natur nicht. Ross, gerade jetzt braucht Julia dich, und sie wartet schon so lange darauf, mit dir verheiratet zu sein.«
    Abrupt stellte Ross das Glas ab. »Sie

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