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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zusammen. »Nein.«
    Lee lächelte sie breit an. »Das ist seltsam, aber es erleichtert mir die Sache ungemein.«
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Das ist mir klar, aber ich werde dafür sorgen, dass du es bald verstehst.« Er hob seine Hand und Isabel wich langsam vor ihm zurück. Geringschätzig verzog er den Mund. »Gehen wir weiter, ich will heute noch nach Hause.«
    Hieß das, er würde sie hier unten alleine lassen? Das erschien ihr fast noch schlimmer. Sie wollte nur noch raus, endlich wieder klar denken können und frische Luft atmen. Als sie weiter den Gang entlanggingen, nahmen die Kopfschmerzen zu. Wut, Verzweiflung und unmenschliche Schmerzen drangen auf sie ein. Isabel versuchte, sich davor zu verschließen, doch es gelang ihr nicht. Inzwischen schwankte sie und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Mit der Hand fuhr sie an der Wand entlang, um sich zu stützen. Lee kümmerte sich nicht weiter um sie, sondern ging zielstrebig auf eine weitere gesicherte Tür am Ende des Ganges zu.
    In der Hoffnung, endlich hier herauszukommen, folgte Isabel dem Verbrecher rasch. Doch anstatt zum Fahrstuhl zurückzukommen, stand sie nun in einem Labor. Die Erinnerungen an den Kellerraum in Stammheimers Haus brachen wieder über sie herein. Es waren die gleichen Gerüche – Blut und andere Körperflüssigkeiten, gemischt mit dem scharfen Duft von Desinfektionsmitteln, die ihre Übelkeit verstärkten. Sie blieb abrupt auf der Schwelle stehen, als sie die Käfige an der hinteren Wand sah. Ihre Hand ballte sich zur Faust, die Fingernägel gruben sich in ihre Handfläche.
    In den viel zu kleinen Käfigen lagen ein Löwe und ein Leopard. Der Atem stockte in ihrer Kehle, als sie auch zwei Berglöwen entdeckte. Isabel schloss die Augen und versuchte herauszufinden, ob es welche waren, die sie kannte, doch es war vergebens. Einer der Berglöwen regte sich und kroch zum Gitter. Isabel schlug eine Hand vor den Mund, als sie die Brandwunden sah, die selbst durch das Fell deutlich sichtbar waren. Für einen Moment versank sie in den goldbraunen Augen und wünschte, sie könnte diesem armen Wesen helfen. Es war eindeutig ein Wandler, aber die Gefühle, die sie empfing, waren so durcheinander, dass sie sich fragte, ob er selbst noch wusste, wer oder was er war.
    Wie von selbst trat sie vor den Käfig, schob ihre Hand durch die Gitterstäbe und legte sie auf die Pfote. Ein tiefer Seufzer drang aus dem Maul und für einen winzigen Augenblick beruhigte sich sein Geist, der Blick wurde klar. Isabel keuchte erschrocken auf, als sich eine Hand um ihre Schulter schloss und sie abrupt zurückriss. Sie hatte völlig vergessen, dass Lee mit ihr im Raum war. Wie hatte sie so gedankenlos sein können? Ihr Blick fiel auf den Berglöwen, der sich im Käfig aufgerichtet hatte, soweit es ging. Es ging eine solche Wut von ihm aus, dass sie instinktiv weiter zurückwich.
    Lee schüttelte sie. »Bist du lebensmüde? Hat man dir in der Schule nicht beigebracht, dass man seine Hand nicht in den Käfig eines Raubtiers hält?«
    Bevor Isabel antworten konnte, stieß der Berglöwe einen markerschütternden Schrei aus. Entsetzt schlug sie die Hände über ihre Ohren. Auch wenn sie gelesen hatte, dass Berglöwen nicht brüllten, sondern einen Laut ähnlich einem Frauenschrei ausstießen, war es doch etwas anderes, ihn zu hören, noch dazu in einem geschlossenen Raum. Der andere Berglöwe stimmte mit ein und die Lautstärke wurde unerträglich. Gleichzeitig stürmte die geballte Wut auf sie ein und der Schmerz in ihrem Kopf steigerte sich ins Unermessliche. Als sich auch die anderen beiden Raubkatzen beteiligten, wurde Isabel schwarz vor Augen und sie sackte in Lees Griff zusammen. Sie schaffte es nicht, die Bewusstlosigkeit zu bekämpfen. Mit einem rauen Laut sank sie zu Boden.
    Lee blickte auf die junge Frau herunter, die zu seinen Füßen zusammengebrochen war. Nachdenklich betrachtete er die Tiere, die in ihren Käfigen einen Heidenlärm veranstalteten. Irgendwas ging zwischen Isabel und den Wandlern vor, so viel war klar. Der Berglöwe war einer derjenigen, die den größten Widerstand gegen ihn und seine Wissenschaftler leisteten, doch er hatte die Berührung der jungen Frau nicht nur zugelassen, sondern sogar genossen. Erst als Lee sie weggezogen hatte, war der Berglöwenmann wütend geworden. Bisher hatte er sich noch nie verwandelt, egal, was sie auch versuchten. Wenn es ihnen nicht gelungen

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