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GK249 - Die Furie

GK249 - Die Furie

Titel: GK249 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein Haus und rund, aber es war kein Kreis. Noch war die Erscheinung nicht voll da, aber Sam Toombs und Bob Legger ahnten bereits jetzt, was sich aus diesem Flimmern herausschälte: ein Totenschädel war es, dessen Augenhöhlen so tief und groß waren, daß ein Mensch darin wohnen konnte. Die Konturen des Schädels wurden immer schärfer, und dann stand die Luft mit einem Mal still, flimmerte nicht mehr.
    Toombs hörte, wie sein Herz gegen die Rippen hämmerte.
    Eine rauhe Gänsehaut umspannte seinen Körper. Er zitterte wie Espenlaub. Sein Kopf flog hin und her. »Nein!« keuchte er verdattert. »O nein, das halte ich nicht aus! Das darf nicht wahr sein! Bob, sag mir, daß ich eine Halluzination habe!«
    Legger stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Er starrte den böse grinsenden Totenschädel an und preßte mühsam hervor: »Es ist keine Halluzination, Sam. Ich sehe dasselbe wie du.«
    »Nun siehst du, daß die Geschichten wahr sind, die man sich von diesem Wald erzählt!« zischte Toombs verzweifelt.
    »Ja! Ja!« knurrte Legger unwillig.
    »Laß uns abhauen!«
    Legger schluckte mühsam. Er machte einen zaghaften Schritt zurück, ohne den Blick von dem riesigen Totenschädel zu nehmen. »Vergiß die Pilze nicht!« raunte er dem Freund zu.
    »Ach, pfeif auf die Pilze! Unser Leben sollte uns jetzt wichtiger sein«, keuchte Toombs benommen.
    Ein markerschütterndes Knarren ließ die beiden Männer heftig zusammenzucken. Toombs konnte von sich nicht behaupten, ein frommer Mensch zu sein, doch in diesem Augenblick schlug er mit zitternder Hand das Kreuz und ächzte: »Möge uns der Himmel beistehen!«
    Das Knarren wurde so laut, daß es die Männer in den Ohren schmerzte. Weder Toombs noch Legger konnte sich erklären, wodurch es hervorgerufen wurde, aber wenig später wußten sie es.
    Der riesige bleiche Unterkiefer des Totenschädels klappte auf. Die großen weißen Zahnreihen entfernten sich voneinander. Gelblicher Schwefelbrodem kroch aus dem Totenmaul, das sich immer weiter auftat, als hätte es die Absicht, Toombs und Legger zu verschlingen.
    »Bob«, röchelte Toombs in namenloser Furcht, »wir… wir sind verloren!«
    Die Schwefeldämpfe breiteten sich über dem dunklen Waldboden aus. Sie glitten lautlos auf die beiden Männer zu. Nun war das Maul des Totenschädels so weit offen, daß ein Lastwagen hindurchfahren konnte. Das schreckliche Knarren verstummte. Eine bleierne Stille legte sich auf Toombs und Legger.
    Jedoch nur für wenige Sekunden.
    Ein Peitschenknall ließ die Männer jäh zusammenfahren.
    Sie blickten einander entsetzt an.
    Stampfende Hufe.
    Und wieder knallte die Peitsche. Klirrendes Zaumzeug. Knirschende Räder. Wildes Schnauben. All das kam aus dem weit aufgerissenen Totenmaul, das Toombs und Legger nun gebannt anglotzten. In der nächsten Sekunde schoß ein schwarzer Pferdewagen zwischen den blitzenden Zahnreihen hervor. Die Männer zweifelten an ihrem Verstand, als sie die skelettierten Pferde sahen, die mit wirbelnden Hufen aus dem Totenkopf jagten. Eine große, schmale Gestalt saß auf dem Kutschbock. Sie war in eine dunkle Mönchskutte gehüllt, deren Kapuze hochgeschlagen war. Eine abstoßende Totenfratze grinste daraus hervor, und in der knöchernen Hand hielt der Unhold eine lange Peitsche, die er immer wieder kraftvoll auf die skelettierten Pferderücken klatschen ließ.
    »Ho-ho!« brüllte der Unheimliche, daß Legger und Toombs der kalte Schauer über den Rücken lief. »Hoho!« Und die Knochenpferde rasten im Höllentempo dahin.
    »Das gibt es nicht! Das kann es unmöglich geben!« zischelte Toombs.
    Der Geisterwagen raste auf sie zu.
    »Schnell!« schrie Legger nervös. »Such dir einen Baum als Deckung!«
    Toombs rannte los.
    Legger spurtete auf einen dicken Baumstamm zu, aber Rufus ließ die beiden nicht entkommen. Er hatte sie längst entdeckt. Sie kannten sein streng gehütetes Geheimnis. Er mußte verhindern, daß sie es ausplaudem konnten. Er hätte sie töten können, dann hätten sie ganz sicher geschwiegen, aber das hätte ihm nicht halb so viel Spaß gemacht wie das andere…
    Mit dem nächsten und dem übernächsten Peitschenknall schuf der Dämon zwei glutrote Feuerhelme, die wie Geschosse hinter Legger und Toombs herflogen. Die Männer waren noch zu ihrer Deckung unterwegs, da vernahmen sie hinter sich ein bedrohliches Brausen.
    Toombs wandte sich entsetzt um.
    Er sah den Feuerhelm auf sich zuschießen und stieß einen verzweifelten Schrei aus.
    Der Helm erreichte

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