Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
darauf zu achten, daß diese Zeichen von niemandem zerstört würden.
    Er gab einen entsprechenden Befehl an seine Männer weiter.
    Dann warf er einen kurzen Blick auf das weibliche Skelett. Ich hatte, nachdem ich mit Alvarez telefoniert hatte, noch schnell in unserem Hotel nach Miß Jessica West gefragt, doch man hatte mir erklärt, daß niemand wisse, wo sie sich befinde.
    Somit war für mich alles klar.
    Ab sofort war es keine Vermutung mehr, sondern bereits eine Tatsache: der Ghoul hatte sich in der vergangenen Nacht Jessica West geholt.
    Manuel Alvarez begab sich mit mir aus der Mühle. »Haben Sie das Mädchen gekannt, Mr. Ballard?« fragte er auf englisch.
    »Ja. Sie ließ mich wissen, daß ich bei ihr Chancen hätte.«
    »Haben Sie von diesem Angebot Gebrauch gemacht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Gefiel sie Ihnen nicht?«
    »Doch. Aber ich bin so gut wie verlobt, und ich halte nichts von Männern, die Treue erwarten, aber selbst untreu sind.«
    »Ihre Einstellung gefällt mir, Mr. Ballard«, sagte Capitano Alvarez anerkennend. »Heutzutage gibt es nicht mehr allzu viele Männer mit so gesunden Ansichten. Vermutlich ist daran die Antibabypille schuld.«
    Er musterte mich eingehend, und er bat mich, ihm einen kurzen Abriß meines Werdegangs zu geben. Ich erzählte ihm, daß auch ich einmal Polizeibeamter gewesen war.
    Wenn ich an diese Dienstzeit zurückdachte, kam sie mir schrecklich weit weg vor. Das Dorf, in dem ich Polizeiinspektor gewesen war, war von sieben furchtbaren Hexen heimgesucht worden.
    Alle hundert Jahre waren sie über unser Dorf hergefallen, hatten Angst und Schrecken verbreitet und hatten gemordet und gebrandschatzt.
    Und immer war unter ihren Opfern ein Ballard gewesen, denn einer meiner Vorfahren - sein Name war ebenfalls Anthony Ballard gewesen - hatte das Amt des Scharfrichters ausgeübt und hatte in dieser Funktion die sieben Hexen vom Leben zum Tod befördert.
    Doch alle hundert Jahre erfüllte sich ihr Fluch - und als es wieder einmal soweit war, sollte es mir an den Kragen gehen.
    Verbissen stellte ich mich den Hexen. Ich kämpfte heroisch gegen sie, und ich löschte ihren glühenden Lebensstein mit meinem Blut.
    Damit waren sie vernichtet. Ich brach ein Stück von dem Magischen Stein ab und ließ ihn in Gold fassen. Und die magischen Kräfte, die zuvor das Böse verstärkt hatten, verstärkten nunmehr das Gute in mir und hatten eine verheerende Wirkung auf alles Böse.
    Capitano Alvarez hörte mir aufmerksam zu und betrachtete dabei meinen Magischen Ring. Als ich geendet hatte, sprach er von Lance Selby, der ihm von mir erzählt hatte und der behauptet hatte, der Mord an Tippi Norman wäre kein Fall für die Polizei, sondern ein Fall für Tony Ballard, den Dämon enjäger.
    Manuel Alvarez wollte wissen, ob ich bereits etwas unternommen hätte, um die Spur des Ghouls zu finden.
    Ich berichtete von meinen Aktivitäten.
    Als ich erwähnte, daß sich der Dämon Lance Selby geholt habe, blickte mich der Capitano erstaunt an.
    »Gekidnappt?«
    »Mein Freund Mr. Silver und ich haben alles versucht, um den Ghoul zu kriegen und ihm Selby wieder abzujagen, aber wir hatten leider kein Glück damit«, sagte ich.
    Ich sprach von der Geröllawine, mit der uns der Dämon fertigmachen wollte. Manuel Alvarez riß seine dunklen Augen auf.
    »Haben Sie die Entführung der Polizei gemeldet. Mr. Ballard?«
    »Nein.« antwortete ich.
    »Warum nicht?«
    »Weil die Polizei nichts für Lance Selby tun kann. Sie wissen, wer unser Gegner ist. Mit herkömmlichen Waffen kann man den nicht schlagen, Capitano…«
    Alvarez wies mit dem Daumen über die Schulter. »Befürchten Sie nicht, daß Ihr Freund inzwischen bereits so aussieht wie Jessica West, Mr. Ballard?«
    »Ich glaube, Lance Selby ist noch am Leben, Capitano.«
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Der Ghoul ist nicht über Selby hergefallen, weil ihn sein Hunger dazu getrieben hat. Seinen Hunger hat er später gestillt… Der Dämon hat sich Lance Selby geholt, weil dieser mein Freund ist. Das Höllenbiest ist aber nicht an Selby, sondern an mir interessiert. Lance dient ihm lediglich als Faustpfand. Ich schätze, daß der Ghoul sich demnächst mit mir in Verbindung setzen wird. Da er Lance hat, kann er mich unter Druck setzen. Er weiß wahrscheinlich, daß es keine Forderung gibt, die ich nicht erfüllen würde, um das Leben meines Freundes zu retten.«
    »Angenommen, Sie wüßten, daß der Ghoul Sie in eine Falle zu locken beabsichtigt. Würden Sie trotzdem

Weitere Kostenlose Bücher