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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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versicherte Greg ihr. »Solchen Typen kann man nicht trauen, sie würden sich ständig herumtreiben.«
    »Oh, das weiß ich.«
    »Er ist mit Daisy Schofield zusammen«, fuhr er fort. »Es war heute Morgen ein Bild von ihnen in der Zeitung.«
    Miranda trank einen Schluck Wein. Sie nickte brav über ihr Weinglas hinweg.
    »Das habe ich auch gesehen.«
    Eine Stunde später begann Mirandas Magen laut zu knurren. Zuvor war sie zu nervös zum Essen gewesen und nun hatte sie einen Bärenhunger.
    »Ich habe einen Tisch im L’Etoile reserviert«, erklärte Greg. »Für halb zehn.«
    »Du sagst einfach immer das Richtige.« Sie hätte ihn küssen mögen. Dies war eindeutig ein großer Schritt weg von warmem Bier und durchweichter Pizza.
    Nicht, dass sie allzu materialistisch war, aber das zeigte, dass sie ihm wichtig war, dachte Miranda hastig, während sie zusah, wie Greg zur Bar ging, um die Rechnung zu bezahlen. Tatsächlich verlief der Abend so gut, dass sie sich auch mit Pizza begnügt hätte.
    Ich habe jemanden getroffen, den ich wirklich mag, dachte sie freudig, und er mag mich auch wirklich.
    »Verdammt.« Greg kam stirnrunzelnd wieder. »Meine Kreditkarte ist abgelaufen.«
    »Oh!« Miranda griff nach ihrer Tasche und suchte nach ihrer Geldbörse. »Ich habe hier irgendwo etwas Geld …«
    »Ist in Ordnung, ich hatte genug Bargeld, um die Rechnung zu bezahlen.« Er bedeutete ihr, ihre Börse wegzustecken. »Wir müssen nur einen kleinen Umweg machen. Die neue Karte liegt zu Hause. Ich muss sie holen, bevor wir ins Restaurant fahren.«

15
    Pamela Greening, die nicht gerade erpicht darauf war, wegen Herumlungerns verhaftet zu werden, war die letzten zweieinhalb Stunden die Milligan Road auf und ab gegangen und hatte im Detail geplant, was sie ihrem missratenen Schwiegersohn an den Kopf werfen würde, wenn sie ihn endlich vor sich hätte.
    Sie war am anderen Ende der Straße, ein paar Meter vom Haus entfernt, als sie ein vertrautes Auto entdeckte, das sich näherte.
    O ja, das war eindeutig sein weißer Rover, der unter der Straßenlaterne vor der Nummer zweiundvierzig hielt.
    Sie zog sich ihren Mantel noch fester um die Taille und marschierte zielbewusst aufs Auto zu.
    »Zwei Sekunden«, versicherte Greg Miranda, als er ausstieg, »ich weiß genau, wo sie liegt.«
    »Keine Sorge, ich laufe nicht weg.« Miranda winkte ihm hinterher und drehte die Lautstärke der Stereoanlage auf, während U2 sich in »Sunday Bloody Sunday« stürzte. Das war himmlisch, sie hatten sogar denselben Musikgeschmack. Man stelle sich nur vor, wie schrecklich es wäre, man träfe jemanden, der so perfekt war wie Greg, man verstünde sich wunderbar und musste dann entdecken, dass, während man selber U2 liebte, er auf Des O’Connor abfuhr.
    Miranda schloss die Augen und lauschte der lauten Musik. Sie sah und hörte die Frau mittleren Alters in dem eng geschnürten Mantel nicht, die das Wort »Hure!« vor dem geschlossenen Autofenster zischte, bevor sie zum Haus hochstürmte.
    In der Küche starrte Greg ungläubig auf die hastig gekritzelte Nachricht, die Adrian hinterlassen hatte.
     
    Warnung! Deine Schwiegermutter hat dich gesucht und
    sie
kommt später nochmal.
Wenn dir deine Eier lieb
    sind, versteck das Brotmesser!
    Alles Gute, Ade.
     
    PS : Wenn du sie umbringst und ihre Leiche loswerden
    willst, benutze die schwarzen Mülleimer unter der
    Spüle.
     
    Adrian hatte gut Witze reißen, dachte Greg, sie war ja nicht seine Schwiegermutter. Dann wurde ihm heiß und kalt; wenn Miranda mit ihm gekommen wäre, hätte sie die verdammte Nachricht gesehen.
    Er zerknüllte die Gasrechnung zu einem Ball und warf sie in den Müll.
    Er mochte Miranda sehr, zu sehr, um bei ihrer ersten Verabredung alles zu verpatzen. Er würde ihr sicher nicht erzählen, dass er verheiratet und seine Frau schwanger war. Nicht, dass das seine Schuld war, dachte Greg mit erneutem Zorn, doch Mädchen konnten in solchen Dingen komisch sein.
    Das war’s also mit dem Aufräumen des Schlafzimmers und dem Wechseln der Laken. Jetzt konnte er es auf keinen Fall riskieren, Miranda nachher noch zu einem Nachttrunk einzuladen.
    Das plötzliche Schrillen der Türglocke ließ ihn zusammenfahren. Herrgott, wer war das?
    Miranda?
    Oder die teuflische Schwiegermutter?
    Greg wurde übel, aber er musste hingehen.
    Er betete, dass es Miranda wäre, und öffnete die Tür.
    Sein Kopf wirbelte zurück, als Pamela Greening ihm ins Gesicht schlug.
    »Deshalb also bist du auf und davon, ja?«

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