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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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dabei, die Seiten zu verbessern, auf die von Anzeigen verlinkt wurde. Unsere AdWords-Vertreter akquirierten keine Kunden, sie zeigten nur denjenigen, die wir bereits hatten, wie sie mehr Geld für sich selbst und Google verdienen konnten. Zu dem Zeitpunkt, als Sheryl 2008 ging (um Chief Operating Officer bei Facebook zu werden), war die AdWords-Truppe von 4 auf 4000 Menschen angewachsen, von denen die meisten in Indien und Dublin saßen.
    Durch die Gewinnung von AOL hatte Google zweifelsohne die Überlegenheit unserer Anzeigen-Ranking-Technologie bewiesen und den Wert, eine klare Trennung zwischen Anzeigen und Suchergebnissen beizubehalten. Deshalb überraschte alle, mich eingeschlossen, das, was als Nächstes geschah.
    Wir befolgen die Regeln und machen einen Fehltritt
    »Ist das neu?«, fragte KeyMaster, ein Kommentator auf dem WorldWebmaster Bulletin Board. »Normalerweise sind die Anzeigen an der Spitze der Ergebnisseite oder in einem Kasten auf der rechten Seite. Jetzt sehe ich Anzeigen zwischen den Suchergebnissen.« 92 KeyMaster hatte recht. Bei einigen Usern brachte eine Google-Suche am 9. Mai 2002 einen bezahlten Eintrag, eingebettet in unsere vermutlich objektiven Ergebnisse. Der bezahlte Eintrag wurde durch den Hinweis »Sponsored Link« gekennzeichnet, aber es war das erste Mal, dass Google Anzeigen direkt zusammen mit regulären Ergebnissen angezeigt hatte. Das war eigentlich eine Form von bezahlter Platzierung, genau das Vorgehen, gegen das Google so vehement gewettert hatte, wenn andere davon profitierten.
    Um 4 Uhr morgens versicherte ein Google-Techniker, der das Pseudonym von Matt Cutts »GoogleGuy« benutzte, der Gruppe: »Das ist ein Fehler. Unser neues Anzeigen-Verteilungsprogramm hat einen Fehler. Das ist fast behoben und sollte bald ganz erledigt sein.«
    Nicht alle waren überzeugt. Ein Kommentator namens 4crest antwortete: »Es gibt nirgendwo anders etwas Vergleichbares, womit es verwechselt worden sein könnte, … war es ein Fehler oder ein Test? Oder ist das etwas, das bald bei einer anderen Suchmaschine angeboten wird?«
    Mehrere andere Kommentatoren übernahmen die Idee, dass Google eine Schnittstelle für AOL testete und das irgendwie auf Google selbst gelandet war. Sie lagen nicht weit daneben, aber es ging bei dem Test nicht um AOL. Es ging um Yahoo.
    Während unser Kampf bei AOL vorrangig gegen Overture geführt wurde, um die Anzeigen zu liefern, hatten wir auch Inktomi verdrängt, die Suchergebnisse für AOL zu liefern. Inktomi war nicht bereit, uns den gesamten Suchmarkt zu überlassen. Bevor wir AOL gewonnen hatten, hatten wir ihnen Yahoo abgejagt und wollten Yahoo zurückgewinnen, wenn der Vertrag im Juni zur Erneuerung anstand.
    Zu Sergeys tiefer Enttäuschung war ich nicht erfolgreich gewesen, unabhängige Kennzahlen zu finden, die bewiesen, dass der Datenverkehr eines Partners stieg, wenn die Google-Suche hinzugefügt wurde. Ohne Daten, um die Behauptung von Inktomi zu widerlegen, dass wir Yahoo User abspenstig machen würden, mussten wir nach anderen Wegen suchen, um unseren Wert aufzuzeigen. Vielleicht konnten wir ja eine einzigartige neue Quelle für Umsatz liefern. Inktomi bot keine Anzeigen. 93 Overture lieferte keine objektiven Suchergebnisse. Google könnte beides auf potenziell lukrative Art liefern. Der Overture-Vertrag untersagte Yahoo, Anzeigen von Google dort zu veröffentlichen, wo Anzeigen von Overture erschienen, ließ jedoch eine Lücke für unsere Anzeigen, als bezahlte Platzierung zwischen den Suchergebnissen zu erscheinen. Die Ironie außer Acht lassend, planten wir, Yahoo zu zeigen, wie das funktionieren könnte. Wir testeten ein Pay-for-Placement-AdWords auf Seiten, die unseren kostenlosen Suchservice nutzten.
    Wir ließen zu, dass freie Suchseiten eine Google-Suchbox auf ihrer Seite integrierten, aber sie konnten keine Anzeigen mit den Google-Ergebnissen verknüpfen. Das konnten nur wir. Wir lieferten ihnen kostenfrei einen Suchservice und im Austausch behielten wir den Umsatz, der durch ihre User generiert wurde. Sehr strittig, aber das Ausrollen des neuen Pay-for-Placement könnte zum Test anstehen, also entschieden Larry und Sergey, die Anzeigen mitten in der Nacht eine halbe Stunde lang einem Prozent der User zu zeigen – gerade lang genug, um einige Daten zu sammeln, wie viel Umsatz sie generieren könnten.
    Wir machten keine Zusagen, tatsächlich so ein System einzuführen, und es war völlig ausgeschlossen, das jemals auf unserer eigenen

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