GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor
sieht alles sehr gekonnt aus. Zweifellos nach deinen genauen Anweisungen. Dieses Kleid soll aussehen, als trügst du nur noch Lumpen auf der Haut, aber bei näherer Betrachtung entdeckt man, daß alles mit einer Absicht geschah.« Innerlich mußte ich lächeln. Auch Sklavinnen schneidern sich mit viel Mühe solche Fetzen, die hier etwas Haut verbergen und sie an anderer Stelle enthüllen, sie arbeiten, bis sie Meisterwerke an Sinnlichkeit, Verwundbarkeit und Verlockung erschaffen haben. Mit solchen und anderen ausgefeilten Methoden gelingt es den schönen, mit dem Kragen versehenen kleinen Miststücken, verdienten Prügelstrafen zu entgehen und ihre Herren vor Leidenschaft und Begehren fast um den Verstand zu bringen.
»Ich gratuliere dir«, sagte ich. »Dieses Kleid mit seinem gezackten Saum, der gelegentlich deine Waden enthüllt, teils hier und teils da, ist dir gut gelungen. Es zeugt von Phantasie und ausgezeichnetem Geschmack.«
Publia gab einen leisen erfreuten Laut von sich.
»Natürlich bleibt die Frage bestehen, warum du dir solche Mühe gegeben hast.«
Sie erstarrte.
»Aber auf diese Frage findet sich bestimmt eine einfache Antwort. Läßt sich die Kleidung in der mühsamen Art der freien Frauen ausziehen oder schnell und aufreizend? Trägst du Unterwäsche, wie es die Angehörigen der untersten Kasten tun, oder nicht?«
Sie ballte die Fäuste.
»Also«, fuhr ich fort, »erheb dich auf die Knie und dreh dich um.«
Publia gehorchte wütend.
Doch ihre Wut verwandelte sich schnell in Angst und Unterwürfigkeit, als ich ihren Schleier anfaßte. Ich zog vorsichtig daran, und sie machte die Bewegung mit und fiel auf alle viere, um zu verhindern, daß ich ihn ihr wegnahm. »Nein«, sagte sie. »Bitte nimm mir nicht den Schleier ab.«
»Das werde ich auch nicht tun«, erwiderte ich.
Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
»Das wird Lady Claudia erledigen.«
Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
»Du hast sie doch sicher auch ohne Schleier gesehen.« Publia schluchzte. »Bleib auf allen vieren«, warnte ich sie. So konnte sie nichts tun. Auch nicht die Hände vors Gesicht schlagen.
»Nimm ihr den Schleier ab«, befahl ich Claudia. »Aber tu es vorsichtig.« Ich hatte meine Gründe, daß er nicht beschädigt wurde.
»Bitte, nein!« flehte Lady Publia. Der Schleier war mit einer Schnur befestigt, und Claudia löste ihn behutsam mit beiden Händen und nahm ihn sanft vom Gesicht der Gefangenen. »Sie ist wunderschön!« rief sie aus.
»Nicht schöner als du«, sagte ich.
»Ist das dein Ernst?« fragte Claudia.
»Ja.« Ich wandte mich Publia zu. »Auf die Knie.«
Sie verlor keine Zeit, sich in die kniende Haltung zu begeben, und schlug die Hände vors Gesicht.
»Die Hände herunter«, sagte ich.
»Ich habe meinen Schleier nicht!«
Es stimmte. Senkte sie die Hände, war ihr Gesicht entblößt, und ihre Lippen, der Mund und die schönen Züge in ihrer ganzen Sinnlichkeit waren den Blicken aller ausgesetzt. Ihr Gesicht war so nackt wie das einer Sklavin.
»Sofort!«
Sie senkte schluchzend die Hände. Ich hatte ihr den Schleier als Schild und Versteck verweigert, wie er den Sklavinnen verweigert wird.
»Hattest du nicht vor, dir den Schleier vor den Cosianern herunterzureißen?«
Publia warf mir nur einen wütenden Blick zu.
»Gut, und jetzt herunter mit den hübschen Lumpen.«
Aufgebracht schnallte sie den Gürtel auf. Er war stabil, aus flachem, seilähnlichem weißen Material geflochten, stark genug, den Geldbeutel zu halten. Dann faßte sie sich an den Kragen. Sie trug ein Wickelkleid, öffnete einen Haken und streifte es mit beiden Händen anmutig, trotzig und mühelos hinunter.
»Oh«, stieß Lady Claudia leise und bewundernd hervor.
Publia richtete sich gerade auf, erfreut.
»Hast du gesehen, wie sie das auf den Knien erledigte?« fragte ich Claudia. »Das Kleid ist so geschnitten. Du kannst dir sicher vorstellen, wie schwierig es wäre, ein normales Gewand der Verhüllung auf den Knien auszuziehen.«
»Sie ist so schön!«
Es stimmte. Lady Publia hatte wunderschöne Augen und prächtiges Haar, Bauch, Schenkel und Brüste waren herrlich anzusehen. Frauen sind so unbeschreiblich großartig, so begehrenswert!
»Dreh dich um und leg dich auf den Bauch«, befahl ich, »wie eben, die Arme an den Seiten, Handflächen nach oben.«
Sie gehorchte und nahm dieselbe Stellung ein wie eben, nur daß sie jetzt nackt war. Ich hob den Turban, den Schleier und ihre ›Lumpen‹ auf.
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