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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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er, dachte ich, als ich ihm hinterhersah, wie er dem Haushofmeister zu einem Essen mit dem Fyrst folgte, vielleicht immer noch tut. Trotz ihrer eigenen privaten Audienzen mit dem Fyrst blickte Kanzlerin Berle dem Hauptmann missbilligend nach. Ganz offenbar gefiel es ihr nicht, dass Seine Gnaden einen niederen Hauptmann der Freston-Bergpatrouille, ganz gleich, wie seine Abstammung auch sein mochte, einer Gesandten des Königs von Iversterre vorzog. Dann kam mir ein anderer Gedanke, als mein Blick auf die grünen Augen des Hauptmanns fiel, als der unsere Kammer verließ. Es könnte auch sein, dass der Grund für die Gunst des Fyrst gar nichts mit irgendwelchen menschlichen Belangen zu tun hatte.
    Mochte der Hauptmann-Drache-Prinz auch bei unseren Essen fehlen, der Zauberer Wyln versäumte kein einziges. Er tauchte vor dem Frühstück auf und verließ uns erst nach meiner Nachtmeditation. In den folgenden Tagen arbeiteten Laurel und er zusammen, während sie mich mit einer Lektion nach der anderen quälten, durch die ich meine Gabe beherrschen sollte.
    »Noch einmal, Hase«, sagte Laurel, der meine umherschweifende Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. Wyln murmelte etwas davon, wie schade es wäre, bei einem solch schönen Wetter drinnen zu hocken, und schlug vor, dass wir die Lektion in einem der Terrassengärten der Burg abhalten sollten.
    Es war die Zeit um die Sommersonnenwende, und wir saßen auf Steinbänken um einen Steintisch herum. Die Sonne wärmte mit ihren Strahlen meinen Rücken. Um uns herum gab es einen wahren Dschungel aus Blumen, die gegen das Muster der gepflasterten Wege in dem Garten kämpften, und wir waren von hohen Bäumen umringt. Jeff war einstweilen von seinem Posten abgelöst worden, und Hauptmann Javes spielte mit Doyen Allwyn Schach. Die Ehrenwerte Esche, Basel und das Einhorn saßen unter einer hohen Eiche und schienen für den Moment wenig Interesse an meinen Aktivitäten zu haben. Der Wind frischte erneut auf, zupfte an der Feder, die ich auf Laurels Geheiß ständig trug, und erstarb dann.
    Auf Befehl des Faena legte ich meine hohlen Hände aneinander und konzentrierte mich darauf, sie mit demselben klingenden Läuten zu füllen, das ich empfunden hatte, als ich gegen den Dschinn-Sturm gekämpft hatte.
    »Kontrolliert es, Zweibaums’sohn«, sagte Wyln.
    Ich arbeitete daran, sämtliche Vibrationen außerhalb meiner Hände zu löschen.
    »Gut. Füllt sie, so gut Ihr könnt«, sagte Wyln.
    Meine Hände begannen zu singen, Ton legte sich über Ton, während ihre Ränder zu verschwimmen begannen.
    »Und jetzt lasst es frei«, befahl Wyln.
    Ich nahm meine Hände weg, und eine kleine, wirbelnde Kugel hing vor mir. Ein tiefer Akkord ertönte aus ihr, der in mir widerhallte. Ich lächelte, als der Wind meine Schultern liebkoste. Die Kugel sank und stieg dann wieder auf Augenhöhe.
    »Ausgezeichnet«, schnurrte Laurel.
    »Allerdings«, sagte Wyln. Er legte ebenfalls seine hohlen Hände aneinander, und im nächsten Moment schwebte eine knisternde Flammenkugel neben meiner in der Luft. Laurel lachte, doch statt seine Pfoten zusammenzulegen, beschrieb er mit einer ausgestreckten Kralle einen Kreis vor sich. Ich sah zu, wie sich die Kugel aufblähte, braungrün schillerte und vor Leben pulsierte, das in Sonnen, Monden und Jahreszeiten gemessen zu werden schien. Basels Geist erhob sich und kam auf seinen eleganten Hirschbeinen zu uns herüber. Er stupste seine durchscheinende Nase gegen die Kugel, und ich roch den fruchtbaren Duft von Erde und süßem Gras.
    Wyln betrachtete den Hirsch. »Es ist eigentümlich, dass die Geister Zweibaums’sohn Euch gegenüber den Vorzug geben, Laurel.«
    »Ja«, gab der Faena zu. »Das hat mich ebenfalls verblüfft.« Er sah zu, wie Basel mit der Erdkugel spielte. »Zuerst dachte ich, der Grund wäre, dass der Mondsoldat von demselben Mann ermordet wurde, der auch Hase gequält hat.«
    »Aber er ist ein Weißer Hirsch, der Herold der Lady Gaia«, meinte Wyln. »Er sollte sich viel mehr zu Eurem Aspekt hingezogen fühlen als ein normaler Geist.« Er beobachtete Basel noch länger. »Er fühlt sich zu Euch hingezogen, und doch hat er Zweibaums’sohn auserkoren.«
    »Trotz meines Aspektes, und obgleich ich ein Faena bin«, stimmte Laurel ihm zu. Er rutschte ein Stück auf der Bank zur Seite, damit er die Ehrenwerte Esche und das Einhorn sehen konnte. »Sie alle, selbst die Katzen, ja selbst die Ehrenwerte Esche, haben Hase auserkoren.«
    »Wurdet Ihr im Herbst

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