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Hände weg oder wir heiraten: Roman (German Edition)

Hände weg oder wir heiraten: Roman (German Edition)

Titel: Hände weg oder wir heiraten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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anständige Mahlzeit kriegte. Jetzt, nachdem Sven sich als aalglatter, widerlicher Doppelspieler und Lügner entpuppt hatte, würde Annabel bestimmt nicht mehr kochen. Nicht, solange er da war und vielleicht mitessen wollte. Was im Prinzip sein gutes Recht war, schließlich war es seine Küche.
    Himmel, war das alles verzwickt. Am besten schaute ich auf der Stelle nach einer anderen Wohnung, noch bevor ich irgendwas anderes tat. Es brachte niemandem was, wenn ich es länger hinauszögerte. Ich wollte keine Sekunde länger mit dem Typ unter einem Dach wohnen. Eine andere Wohnung musste her, ganz egal, was es kostete.
    Das brachte mich auf einen Gedanken. Ich ging zur Bank und schaute nach meinem Kontostand. Und war fassungslos. Serena war ein unvorstellbar heimtückisches Biest, aber sie hatte Wort gehalten! Sie musste gleich gestern Morgen noch zur Bank marschiert sein! Als ich die gigantische Summe auf meinem Auszug sah, hielt ich die Luft an, dann ließ ich ein unterdrücktes Stöhnen hören.
    Hinter mir stand ein Typ, der mich fürsorglich am Ellbogen fasste. »Ist Ihnen nicht gut? Wollen Sie sich hinlegen?«
    Er war Brillenträger, nicht allzu kahl und mindestens zwanzig Jahre älter als ich. Außerdem machte er ganz den Eindruck, ehrlich von mir hingerissen zu sein.
    Lag das an dem Zauber? War er im Begriff, mir zu Füßen zu sinken? Nein, wahrscheinlich war er bloß erstaunt, dass ich so viel Geld auf dem Konto hatte. Serena hatte mir nicht nur das Honorar überwiesen, sondern auch weitere Dreißigtausend. In der Betreffzeile stand Honorar und Anfangsauslagen.
    »Mir geht’s gut.« Ich stopfte den Auszug in meine Handtasche. »Alles in Ordnung.«
    Das war noch untertrieben. Die erste Hürde war genommen, das Geld war da. Jetzt musste ich meinem Vater nur noch die vereinbarte Summe überweisen, und er wäre aus dem Gröbsten raus. Ich ging in die Schalterhalle, um es sofort zu erledigen, doch als ich schon dabei war, den Überweisungsträger auszufüllen, besann ich mich. Meinem Vater war alles zuzutrauen. Unter anderem, dass er in der Zwischenzeit längst ein anderes Geschäft aufgetan hatte, das weit förderungswürdiger war. Vielleicht meinte er, es könne nichts schaden, mit dem Geld eine kleine Zwischenfinanzierung zu veranstalten, in der irrigen Ansicht, doppelt verdienen zu können. Allein bei dem Gedanken überlief mich ein eiskalter Schauer.
    Da gab es nur eins: Ich würde das Geld abheben und es Oleg in bar aushändigen. Gegen Quittung natürlich.
    Allerdings war ich nicht so leichtfertig, mutterseelenallein so viel Bargeld in der Handtasche herumzuschleppen. Ich beschloss, Pauline als Begleitung einzuspannen. Sie musste ja nicht wissen, wie viel es war und wofür ich es brauchte, ich wollte sie einfach nur in meiner Nähe haben.
    Bis zur Polizeidirektion waren es nur zehn Minuten zu Fuß, vielleicht hatte sie ja kurz Zeit für mich. Wenn nicht, würde ich notgedrungen wieder heimgehen, von dort war es sowieso nicht mehr weit bis nach Hause.
    Bis in die Störtebekerstraße, verbesserte ich mich sogleich in Gedanken. Mit Zuhause hatte diese Verräterhochburg nicht mehr viel zu tun.
    Pauline war da, aber sie saß nicht wie eine harmlose Polizeibedienstete an ihrem Schreibtisch, um Akten zu studieren, sondern sie war dabei, einen Typ zu Boden zu ringen, der einen Kopf größer und mindestens fünfzig Kilo schwerer war als sie. Er sah aus wie eine lebendige Dampframme in Leder. Auf dem Fußboden lag ein Motorradhelm, der wahrscheinlich bei dem Gerangel runtergefallen war.
    »Ich mach dich fertig«, sagte er. Es klang ziemlich betrunken, aber das ließ ihn nicht weniger gefährlich wirken. Im Gegenteil. Er legte beide Hände um Paulines Hals und drückte ihren Kopf nach hinten. Die Haare lösten sich aus ihrem Zopf und wirbelten herum, als der Kerl anfing, sie zu schütteln. Sie ächzte und stöhnte und die Augen drohten ihr aus dem Kopf zu treten.
    In panischem Entsetzen blickte ich mich um. Waren wir hier nicht bei der Polizei? Wo waren die anderen? Die Leute mit Uniformen und Pistolen, die Hüter von Recht und Ordnung?
    Sie standen locker nebeneinander an der Wand, zwei große, kräftige, kompetent wirkende Burschen in Erbsengrün. Sie grinsten breit und schlossen Wetten ab.
    »Ich erhöhe auf Fünfzig«, sagte der eine.
    »Das halte ich«, sagte der andere.
    Pauline war unterdessen blau angelaufen. Dem Motorradrocker, der sie würgte, schien das zu gefallen. »Gleich bist du alle«, verkündete

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