Haltlos
ihre Lungen. „Ein solches Versprechen wurde seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben!“
Abrexar lächelte freundlich. „Es hat auch seit Jahrhunderten keine Gefährten mehr gegeben.“
Lexia nickte. „Das ist richtig… Aber, so gern ich dir diese Sicherheit auch gewähren würde – ich selbst beherrsche diesen Zauber leider nicht.“
Das Lächeln des alten Schwarzen wurde breiter. „Ach, das ist kein Problem.“ Er deutete auf Hoggi und fuhr fort: „Mein alter, weißer Freund ist zufällig ein Meister auf diesem Gebiet und hat sicher nichts dagegen, uns zu Diensten zu sein, oder?“
Hoggi nickte eifrig und trat bereitwillig einen Schritt vor.
Innerlich verdrehte Lexia die Augen und dachte verzweifelt: „Auch wenn ich hier die offizielle Abgesandte des Großen Rates bin, so habe ich dennoch starke Zweifel, dass es im Sinne meiner Auftraggeberinnen ist, wenn ich hier ein solches Versprechen abgebe! … Aber ich kann Abrexar verstehen. An seiner Stelle würde ich das gleiche fordern.“
Sie blickte zu Tylarr, der langsam wieder zu Atem gekommen war und mit wachsendem Misstrauen verfolgte, ob sie auf die Forderung des alten schwarzen Meisters eingehen würde.
Die Goldene lachte innerlich verbittert: „Beim Rat rückversichern kann ich mich jedenfalls nicht, so viel ist schon mal klar. Der rote Aasgeier da wartet nur auf ein Zeichen von Unsicherheit oder Schwäche bei mir! Wenn ich jetzt nicht souverän bin, bestätige ich seine abfällige Meinung über mich. Und bei meinem nächsten Außeneinsatz haben die Roten dann gar keinen Respekt mehr vor mir… Außerdem sehe ich doch genau, dass die Soldaten nur darauf lauern, die Befehle des arroganten Pfaus auszuführen und Jaromir und Victoria zu töten. Egal wie mein Urteil lautet, sie finden bestimmt einen Vorwand, sich darüber hinweg zu setzen und wenn nicht sofort, dann in wenigen Wochen.“
Resigniert schloss Lexia ihre Augen und horchte tief in sich hinein. „Wir Goldenen sind die Hüterinnen von Recht, Wissen und Weisheit. Allein schon des Wissens wegen kann ich nicht zulassen, dass die ersten Gefährten seit mehreren Jahrhunderten einfach ausgelöscht werden… Es gibt schließlich so viel, was wir wieder lernen müssen. Ihren Tod zu riskieren wäre alles andere als weise.“
Lexia straffte sich und öffnete die Augen. Sie sah Abrexar ernst an: „Also gut. Ich bin einverstanden zum Schutze dieser Gefährten ein unbrechbares Versprechen abzugeben. Allerdings bestehe ich darauf, dass wir die genaue Formulierung zuvor gemeinsam festlegen. Schließlich wird der Zauber für all unsere Artgenossen bindend sein – da sollte uns besser kein Fehler unterlaufen!“
In dem alten Schwarzen breitete sich das Hochgefühl des Sieges aus, während der Anführer der Roten entgeistert aufstöhnte.
Während Abrexar, Hoggi und Lexia sich über die richtige Formulierung berieten, fragte Victoria Jaromir: „Was hat es denn mit diesem Versprechen auf sich? Ich habe noch nie davon gehört.“
Als Jaromir antwortete, hörte sie die Ehrfurcht in seiner Stimme. „Ein unbrechbares Versprechen ist ein Versprechen, das in Verbindung mit einem mächtigen Zauber abgegeben wird. So ein Versprechen kann entweder zwischen zwei Individuen abgegeben werden, oder – wie wir es jetzt vorhaben – für alle Drachen. Der Zauber sorgt dafür, dass jeder Drache gewarnt wird, bevor er Gefahr läuft, das Versprechen unbeabsichtigt zu brechen. Sollte ein Drache es dennoch bewusst brechen, so löst der Zauber die vorher vereinbarten Konsequenzen aus und die können sehr einschneidend sein, so dass ein solcher Fall nur selten eintritt.“
Victoria war fasziniert. „Das hört sich ja unglaublich an. Der Zauber muss aber sehr mächtig sein, wenn alle Drachen eingeschlossen werden sollen, oder?“
Jaromir nickte. „Das ist wahr und der gute, alte Hoggi wird wohl einiges seiner eigenen astralen Kraft opfern müssen, um ihn wirken zu können. Wenn das Versprechen aber erst mal abgegeben ist, dann sind wir WIRKLICH sicher für Dauer des Zaubers.“
Victoria blickte auf die drei Drachen, die intensiv über jedes Wort debattierten und wurde ganz aufgeregt. „Ob ich bei dem Zauber etwas spüre? Und ob ich etwas dabei sagen muss? Wie der Zauber wohl gewirkt wird? Werde ich die magische Struktur auch nur ansatzweise verstehen?“
Sie hörte Jaromirs amüsiertes Lachen in ihrem Kopf. „Du kannst wirklich nicht anders, oder? Immer ganz die Forscherin.“
Nach einer Viertelstunde waren sich die
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