Handyman Jack - Story-Sammlung
sagte. Das sollte sie auch besser. Schließlich bezahlte er ihre Miete.
»Aber er sagt, er weiß, wo dein Auto ist.«
Aldos Hand schoss vor. »Her damit! Hallo?«
»Entschuldigen Sie, Mr D’Amico.« Die Stimme am anderen Ende klang sehr unterwürfig. »Es tut mir außerordentlich leid, was da heute in der Wäscherei passiert ist. Wenn ich gewusst hätte, dass es sich um jemanden wie Sie handelt, dann hätte ich keinen Arger gemacht. Aber das wusste ich nicht, müssen Sie wissen, aber ich werde nun mal so leicht wütend, und es tut mir wirklich sehr leid …«
»Wo ist der Wagen?«, fragte Aldo mit drohender Stimme.
»Ich habe ihn sicher abgestellt und ich will ihn zurückgeben, zusammen mit dem Geld und der – äh, der Wäsche und dem anderen Zeug im Kofferraum, wenn Sie wissen, was ich meine, und ich glaube, das tun Sie.«
Das kleine Arschloch hatte Angst. Gut. Er hatte eine solche Scheißangst, dass er alles zurückgeben wollte. Sogar noch besser. Aldo seufzte erleichtert auf.
»Wo ist der Wagen?«
»Ich sitze gerade darin. Wissen Sie, ich habe Sie über das Autotelefon angerufen. Aber ich werde ihn irgendwo abstellen und Ihnen sagen, wo Sie ihn abholen können.«
»Sie werden ihn nirgendwo abstellen! Jemand könnte ihn aufbrechen, bevor ich dahin komme, und dann wären Sie schuld daran! Wir treffen uns …«
»Oh nein! Ich lasse mich nicht abknallen!«
Doch, das wirst du, dachte Aldo und erinnerte sich daran, wie ihm der Kerl Joeys Knarre an den Kopf gehalten hatte.
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken«, sagte Aldo beschwichtigend. »Sie haben sich entschuldigt und Sie geben den Wagen zurück. Es war ein Versehen. Wir sind quitt. Außerdem gefällt es mir, wie schnell sie sind. Sie haben Joey wirklich alt aussehen lassen. Sie haben mir damit sogar einen Gefallen getan. Das hat mir gezeigt, wie schlecht es um meinen Personenschutz bestellt ist.«
»Tatsächlich?«
»Ja, ich könnte jemanden wie Sie gebrauchen. Was halten Sie davon, Joeys Stelle zu übernehmen?«
»Sie meinen als Ihr Leibwächter? Ich weiß nicht, Mr D’Amico.«
»Denken Sie darüber nach. Wir reden darüber, wenn wir uns heute Abend treffen. Wo soll das sein?«
»Hmm, wie wäre es mit dem Highwater Diner. Das ist an der …«
»Ich weiß, wo das ist.«
»Gut, daneben ist ein leer stehendes Fabrikgebäude. Wie wäre es, wenn wir uns da treffen?«
»Fein. Wie spät?«
»Halb elf.«
»Das ist aber ziemlich knapp …«
»Ich weiß. Aber so ist mir wohler dabei.«
»Wie gesagt, machen Sie sich keine Sorgen! Wenn Aldo D’Amico jemandem sein Wort gibt, dann ist das so sicher wie das Amen in der Kirche!«
Und ich verspreche dir, du Psycho, du bist schon so gut wie tot!
»Okay, aber nur für den Fall, dass wir uns nicht einigen können, werde ich eine Skimaske tragen. Ich schätze, Sie haben sich mein Gesicht in der Wäscherei nicht sonderlich gut eingeprägt und ich will Ihnen keine Gelegenheit geben, das doch noch zu tun.«
»Ganz wie Sie wollen. Wir sehen uns um zehn Uhr dreißig.«
Er legte auf und rief zu seiner Frau hinüber: »Maria! Hol Joey an den Apparat! Sag ihm, er soll sofort herkommen!«
Aldo ging zu seiner Ankleide und zog die kleine Jennings.22 er Automatik heraus. Er wog sie in der Hand. Klein, leicht und mit Hochgeschwindigkeitsmunition geladen. Perfekt für den Einsatz aus nächster Nähe. Und Aldo wollte ganz nah vor diesem Typen stehen, wenn er abdrückte.
Kurz vor zehn kletterte Jack auf das Dach des Highwater Diners und bezog seinen Beobachtungsposten gegenüber der alten Fabrikhalle. Er sah, wie Reilly und fünf seiner Jungs – also die ganze Bande – kurze Zeit später auftauchten. Sie betraten das Gebäude durch den Hintereingang. Zwei von ihnen schleppten sich mit großen Seesäcken ab. Offenbar wurden da schwere Geschütze aufgefahren. Kurze Zeit später kamen Aldo und drei seiner Handlanger. Sie bezogen Posten in der Seitenstraße unter Jack und außer Sicht von der anderen Seite.
Es schien, als habe niemand vor, zu spät zu kommen.
Exakt um halb elf schlenderte eine einsame Gestalt in einem dunklen Mantel, Jeans und etwas, das wie eine Strickmütze aussah, über den Bürgersteig vor dem Highwater Diner. Sie blieb einen Augenblick stehen, und starrte durch das Fenster hinein. Jack hoffte, dass George sich außer Sicht halten würde, wie er ihm gesagt hatte. Die dunkle Gestalt ging weiter. Auf Höhe der Fabrik schaute der Mann sich um und steuerte dann auf das Gebäude zu. Als er
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