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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hausmutter.
    Doch Nanni wusste es besser. Sie hatte die Kleinen auf der Treppe miteinander tuscheln hören.
    „Geplatzte Mitternachtsparty“, erklärte sie. „Die Zweitklässlerinnen sind überzeugt, dass es in Lindenhof spukt. Als sie heute Nacht zur Party in den Zeichensaal wollten, sollen auf der Treppe nachtschwarze Hände über sie hergefallen sein – behaupten sie jedenfalls!“
    Jenny und Bobby prusteten los. „Schwarze Hände? Und was ist mit den schwarzen Füßen und den schwarzen Köpfen? Die müssten dann ja auch noch irgendwann auftauchen.“
    Suse dagegen wurde bleich. „Ich habe es doch gesagt! Aber mir glaubt ja keiner! Schwarze Hände, genau wie bei mir. Hilda, wir müssen etwas unternehmen! Du hast es versprochen.“
    Hilda holte tief Luft. „Und was sollen wir Frau Theobald sagen? Die Kleinen wollten eine Mitternachtsparty feiern und sind Gespenstern begegnet? Suse, schalt deinen Kopf ein. Da hat sich irgendwer mit den Zweitklässlern einen Scherz erlaubt.“
    „Jemand, der nicht eingeladen war“, überlegte Nanni. „Wisst ihr noch, wie Erika uns aufgelauert hat, als sie nicht zu Tessies Geburtstag eingeladen war?“
    Damit war das Thema vom Tisch. Doch Suse blieb dabei: Es ging etwas vor in Lindenhof. Auch wenn die anderen ihr kein Wort glaubten. Am liebsten hätte sie ihren Eltern von den unheimlichen Vorgängen berichtet und sich abholen lassen. Doch schließlich entschied sich Suse dagegen. Aber sie würde weiter auf der Hut sein, nahm sie sich vor.
    In Französisch gab es eine Überraschung für die Klasse. Mamsell kam herein und stellte einen verheißungsvollen kleinen Pappkarton aufs Lehrerpult. Sie schaute besorgt durch ihre dicken Brillengläser in die Runde.
    „Mes chères“, begann sie. „Wie ich weiß, nennen mich einige von euch Mamsell Fürschterlisch. Und leider habt ihr manchmal recht.“
    Die Mädchen warfen sich erstaunte Blicke zu. Was war denn mit ihrer Lehrerin los? Sie war doch hoffentlich nicht krank!?
    Mamsell hatte gestern den Vokabeltest korrigiert. Dabei war ihr Zorn gewachsen, von Blatt zu Blatt. Die Mädchen waren wirklich fürchterlich! Sie hatten nicht gelernt, was sie ihnen aufgegeben hatte. Das war impossible! Selbst ihre Lieblingsnichte Claudine beherrschte die Vokabeln nicht. Lediglich Petra hatte eine Zwei minus geschafft. Diese faulen Mädchen!
    Erzürnt ließ Mamsell den Rotstift über den Tests kreisen. Unerbittlich verteilte sie eine Sechs nach der anderen. Ah, Nanni, das liebe Mädchen, hatte immerhin eine Drei minus. Dieser Test sollte den Mädchen eine Lehre sein! In Kürze stand das Diktat an. Sie mussten endlich begreifen, dass sie mit Faulheit bei ihr nicht weiterkamen.
    Völlig erschöpft von der Korrektur der schrecklichen Tests gönnte sich Mamsell schließlich einen kleinen Plausch mit ihrer Freundin, Frau Walker.
    Die Kunstlehrerin traute ihren Ohren nicht, als sie hörte, welche Vokabeln in Mamsells Test vorkamen. Spitzenklöppelei! Ein veraltetes Handwerk mit lauter Wörtern, die selbst die Franzosen nicht richtig schreiben konnten. Sogar für die Sechstklässler wäre dieser Test zu schwer gewesen! Vorsichtig machte Frau Walker ihrer Freundin klar, was sie den Mädchen da zugemutet hatte.
    Zuerst war Mamsell verärgert über diese Zurechtweisung. Doch mit jedem Schluck des guten chinesischen Tees, den Frau Walker ihr einschenkte, und mit jedem köstlichen Ingwerkeks wuchs ihre Einsicht.
    Mamsell war kein Unmensch. Faulheit konnte sie nicht leiden. Doch nie im Leben wäre sie darauf gekommen, dass der Grund für die schlechten Arbeiten nicht die Faulheit der Mädchen war, sondern ihr eigener Fehler. Das schöne Thema Spitzenklöppelei war für die Mädchen weder schön noch nützlich. Und eben viel zu schwierig. Dabei hatten sie an diesem Wochenende doch sowieso schon schrecklich viel zu tun gehabt!
    Ziemlich geknickt war Mamsell nach diesem Gespräch in ihr Zimmer zurückgegangen. Und dann hatte sie sich zu einer wirklich großzügigen Geste entschlossen.
    Erst vergangene Woche hatte ihr Bruder ihr wieder eine Schachtel herrlicher Nougatpralinen geschickt. Und die hatte sie noch nicht einmal geöffnet. Mamsell musste eine schwere Entscheidung treffen.
    Nun nickte sie betrübt. „Leider habt ihr recht, wenn ihr mich Mamsell Fürschterlisch nennt“, wiederholte sie und fuhr fort: „Nachdem ihr euch so fleißig mit der Spitzenklöppelei gequält habt, habe ich heute eine kleine Überraschung für euch. Ein kleiner

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