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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sich Dunkelheit über ihr Leben gesenkt, und es dauerte jahrelang, bis sie sich wieder ans Licht empor gekämpft hatte. Wenn Todd sie jetzt verließ, würde sie sich nie wieder davon erholen.
    „Dich verlassen?“ sagte er entgeistert.
    Du lieber Himmel, sie hatte ihren Gedanken laut ausgesprochen! Vor Scham wäre sie am liebsten im Boden versunken.
    „Ich bin nicht zurückgekommen, um dir zu sagen, dass ich dich verlassen will“, sagte er, „sondern um dich zu fragen, ob du mich nach diesem Wochenende noch einmal wiedersehen willst. Es lag nicht in meiner Absicht, die Dinge derartig zu überstürzen. Ich fürchtete, ich hätte dich überrumpelt und damit meine Chancen bei dir verspielt.“
    „Deine Chancen verspielt? Aber nein, niemals! Oh, Todd, ich bin ja so froh, dass du hier bist!“ Sie warf sich geradezu in seine Arme. Sein Gesicht mit Küssen bedeckend, murmelte sie: „Natürlich will ich dich wiedersehen, immer wieder und wieder.“
    „Ich weiß nicht, ob ich ein so guter Fang bin“, meinte Todd zwischen zwei Küssen.
    „Aber ich weiß es.“ Sie küsste ihn, bis sie beide außer Atem waren. „Als Erstes wirst du lernen müssen, dass es keinen Sinn hat, mir zu widersprechen“, erklärte sie, nachdem sie Luft geschöpft hatte. Dabei leuchtete ihr das Glück aus den Augen.
    „Aber vielleicht ist es zu früh …“ Todd hielt sie noch immer in den Armen. Zärtlich strich er ihr übers Haar.
    „Wenn du mich fragst, ist es vierzehn Jahre zu spät.“
    „Oh, Donnalee, das ist alles so verrückt.“ Er ließ sie los und trat zwei Schritt von ihr zurück, als wolle er kehrtmachen und das Weite suchen.
    „Ja, aber wunderbar verrückt! Jetzt, wo ich dich wiedergefunden habe, will ich dich nicht noch einmal verlieren. Lass uns die Tatsache akzeptieren, dass wir füreinander bestimmt sind.“ Sie fasste ihn bei der Hand und führte ihn ins Haus. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, schob sie ihn auf die Couch, um sich prompt auf seinem Schoß niederzulassen und ihm die Arme um den Nacken zu schlingen. „Mir scheint, du musst überzeugt werden. Was meinst du? Wie lange wird es wohl dauern?“
    Todd lächelte mutwillig. „Wie wär’s mit vierzig oder fünfzig Jahren?“

27. KAPITEL
    I n der Oper
    Steve wunderte sich immer wieder, wie ruhig es im Haus war, nachdem die Kinder zu Mary Lynn zurückgekehrt waren. Nur gestern, am Sonntag, hatte er sich ein wenig einsam gefühlt. Doch seine bedrückte Stimmung war schnell wieder verflogen.
    Er liebte seine Kinder heiß und innig, und er hatte die zwei Wochen mit ihnen sehr genossen. Doch im vergangenen Jahr hatte er auch das Alleinsein schätzen gelernt. Inzwischen gefiel ihm die Stille, die ihn nach der Trennung von seiner Familie fast um den Verstand gebracht hätte. Er hatte die tiefgreifenden Veränderungen in seinem Leben akzeptiert und sich dem mitunter seltsam anmutenden neuen Lebensrhythmus, wie zum Beispiel seine Kinder nur an den Wochenenden zu sehen, angepasst.
    Vor dem geöffneten Kühlschrank stehend, überlegte er, was er sich zum Abendessen brutzeln konnte. Kochen war nicht unbedingt seine Lieblingsbeschäftigung. Flüchtig überlegte er, was Hallie wohl essen mochte. In den letzten vierzehn Tagen hatte sie entweder für ihn und die Kinder gekocht oder war zum Essen zu ihnen herübergekommen. Dabei war es ihm zur Gewohnheit geworden, sich auf ihre Vorschläge zu verlassen.
    Steve warf einen Blick aus dem Fenster. Nur interessehalber, sagte er sich, um zu schauen, ob sie zu Hause war. Als er ihr Auto sah, hob sich seine Stimmung. So weit, so gut. Jetzt nahm er ihr Küchenfenster ins Visier, selbst wenn ihm nicht ganz wohl dabei war und er sich ein bisschen wie ein Voyeur vorkam.
    Ja, Hallie war in ihrer Küche. Sie stand am Telefon. An die Wand gelehnt, hatte sie sich die Telefonschnur ums Handgelenk gewunden. Sie schien erregt zu sein. Einen Moment später legte sie auf und griff dann sofort wieder nach dem Hörer.
    Sein Telefon klingelte. Er fuhr herum, ging zu seinem Apparat und nahm ab. „Hi, Hallie“, sagte er und kam sich dabei ziemlich clever vor.
    „Du glaubst nicht, was passiert ist!“ sprudelte sie aufgebracht hervor. „Arnold hat gerade angerufen und unsere Verabredung für heute Abend abgesagt. Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass er mich im Stich lässt, diese miese Ratte. Und immer auf die letzte Minute. Es ist wirklich die Höhe!“
    Steve verstand nicht, wieso Hallie sich überhaupt noch mit dem Mann traf. Obwohl ihr

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