Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
Draco, schnell!«, sagte der Mann mit dem brutalen Gesicht wütend.
    Aber Malfoys Hand zitterte so stark, dass er kaum zielen konnte.
    »Ich tu es«, knurrte Greyback und ging mit ausgestreckten Händen und gefletschten Zähnen auf Dumbledore zu.
    »Ich sagte nein!«, rief der Mann mit den brutalen Zügen; es gab einen Lichtblitz, und der Werwolf wurde aus dem Weg gesprengt; er schlug gegen die Brustwehr und richtete sich taumelnd und mit wütendem Blick auf. Harrys Herz pochte so heftig, dass es unmöglich schien, dass niemand ihn hören konnte, wie er gefangen durch Dumbledores Zauber dastand – wenn er sich nur bewegen könnte, dann könnte er unter seinem Tarnumhang hervor einen Fluch losschicken –
    »Draco, tu es, oder geh beiseite, damit einer von uns –«, kreischte die Frau, doch genau in diesem Moment sprang die Tür zum Turm erneut auf und da stand Snape, den Zauberstab in der Hand, und seine schwarzen Augen huschten über die Szene, von Dumbledore, der an der Mauer zusammengesackt war, über die vier Todesser mitsamt dem wütenden Werwolf bis zu Malfoy.
    »Wir haben ein Problem, Snape«, sagte der schwerfällige Amycus, Augen und Zauberstab gleichermaßen auf Dumbledore gerichtet, »der Junge ist offenbar nicht fähig –«
    Doch noch jemand hatte Snapes Namen ausgesprochen, ganz leise.
    »Severus …«
    Dieser Laut jagte Harry mehr Angst ein als alles, was er den ganzen Abend über erlebt hatte. Es war das erste Mal, dass Dumbledore flehte.
    Snape sagte nichts, sondern trat vor und stieß Malfoy grob aus dem Weg. Die drei Todesser wichen wortlos zurück. Selbst der Werwolf wirkte eingeschüchtert.
    Snape starrte Dumbledore einen Moment lang an, und Abscheu und Hass zeichneten sich auf den harten Zügen seines Gesichts ab.
    »Severus … bitte …«
    Snape hob seinen Zauberstab und richtete ihn direkt auf Dumbledore.
    »Avada Kedavra!«
    Ein Strahl grünen Lichts schoss aus der Spitze von Snapes Zauberstab und traf Dumbledore mitten in die Brust. Harrys Entsetzensschrei kam nie über seine Lippen; er war gezwungen, stumm und reglos mit anzusehen, wie Dumbledore in die Luft geschleudert wurde: Für den Bruchteil einer Sekunde schien er unter dem leuchtenden Totenkopf in der Schwebe zu bleiben, dann fiel er langsam, wie eine große Stoffpuppe, rücklings über die Zinnen und verschwand.

 
Die Flucht des Prinzen
    Harry war, als würde auch er durch die Luft geschleudert; es war nicht geschehen … es konnte nicht geschehen sein …
    »Raus hier, schnell«, sagte Snape.
    Er packte Malfoy am Genick und drängte ihn vor den anderen durch die Tür; Greyback und die beiden untersetzten Geschwister folgten ihnen, Bruder wie Schwester aufgeregt keuchend. Als sie durch die Tür verschwanden, spürte Harry, dass er sich wieder bewegen konnte; jetzt war es nicht Magie, die ihn wie gelähmt an die Mauer bannte, sondern Grauen und Entsetzen. Gerade als der Todesser mit dem brutalen Gesicht als Letzter den Turm verließ, warf Harry den Tarnumhang ab.
    »Petrificus Totalus!«
    Der Todesser knickte ein, als hätte ihn etwas Schweres im Rücken getroffen, und fiel steif wie eine Wachsfigur zu Boden, doch kaum war er aufgeschlagen, stieg Harry schon über ihn hinweg und jagte die dunkle Treppe hinab.
    Panische Angst zerrte an Harry … er musste zu Dumbledore und er musste Snape kriegen … irgendwie hing beides zusammen … er konnte das Geschehene rückgängig machen, wenn er beide zusammen hatte … Dumbledore konnte nicht gestorben sein …
    Er übersprang die letzten zehn Stufen der Wendeltreppe und blieb mit erhobenem Zauberstab stehen, wo er gelandet war: Der spärlich beleuchtete Korridor war voller Staub; die halbe Decke schien eingestürzt zu sein, und vor ihm tobte ein Kampf, doch während er noch herauszufinden versuchte, wer gegen wen kämpfte, hörte er die verhasste Stimme rufen: »Es ist vorbei, Zeit zu gehen!«, und sah Snape am anderen Ende des Korridors um die Ecke verschwinden; er und Malfoy schienen sich unversehrt einen Weg durch das Kampfgetümmel gebahnt zu haben. Als Harry ihnen hinterherstürmte, löste sich einer der Kämpfer aus dem Durcheinander und schoss auf ihn zu: Es war Greyback, der Werwolf. Ehe Harry seinen Zauberstab heben konnte, hatte er sich auf ihn gestürzt: Harry fiel hintenüber, schmutziges, verfilztes Haar im Gesicht, Schweiß- und Blutgestank in Nase und Mund, heißen, gierigen Atem an der Kehle –
    »Petrificus Totalus!«
    Harry spürte, wie Greyback über ihm

Weitere Kostenlose Bücher