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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Zauberstab immer noch in der Hand, und Onkel Vernons kleine Augen huschten zu ihm hinüber, bevor er ein gequältes »Wiedersehen« hervorbrachte.
    »Bis dann«, sagte Harry und setzte einen Fuß in die grünen Flammen; sie fühlten sich angenehm an wie ein warmer Hauch. In diesem Augenblick jedoch ertönte ein fürchterliches Würgen hinter ihm und Tante Petunia begann zu schreien.
    Harry wirbelte herum. Dudley stand nicht mehr hinter seinen Eltern. Er kniete neben dem Kaffeetischchen und würgte und kaute an einem ellenlangen rötlichen und schleimigen Ding, das ihm aus dem Mund quoll. Eine verdutzte Sekunde später sah Harry, dass das ellenlange Ding Dudleys Zunge war – und dass ein grellbuntes Toffee-Papier vor ihm auf dem Boden lag.
    Tante Petunia warf sich neben Dudley zu Boden, packte die Spitze seiner geschwollenen Zunge und versuchte sie aus Dudleys Mund zu ziehen; natürlich schrie und würgte und spuckte Dudley jetzt noch heftiger und versuchte sie abzuwehren. Onkel Vernon bellte ein paar Worte und fuchtelte mit den Armen, so dass Mr Weasley laut rufen musste, um sich Gehör zu verschaffen.
    »Keine Sorge, ich kann ihm helfen!«, rief er und ging mit ausgestrecktem Zauberstab auf Dudley zu, doch Tante Petunia begann noch lauter zu kreischen und warf sich auf Dudley, um ihn vor Mr Weasley zu schützen.
    »Nein, so was!«, sagte Mr Weasley verzweifelt. »Das lässt sich ganz einfach erklären – es war die Toffeebohne – mein Sohn Fred – ein richtiger Scherzbold – aber es ist nur ein Schwellwürgzauber – hoffe ich wenigstens – bitte, ich bring ihn wieder auf die Beine –«
    Doch die Dursleys ließen sich davon keineswegs beruhigen. In wachsender Panik packte Tante Petunia unter hysterischem Schluchzen Dudleys Zunge, wie wild entschlossen, sie herauszureißen. Dudley schien durch das, was seine Mutter und seine Zunge ihm antaten, dem Ersticken nahe, und Onkel Vernon, der die Fassung völlig verloren hatte, packte eine Porzellanfigur vom Beistelltisch und schleuderte sie mit aller Kraft gegen Mr Weasley. Der duckte sich, und das Schmuckstück zersplitterte in dem Sprengloch, das vom Kamin übrig war.
    »Nun aber wirklich!«, sagte Mr Weasley zornig und fuchtelte mit seinem Zauberstab. »Ich will ja nur helfen!«
    Wie ein verletztes Nilpferd trompetend packte Onkel Vernon eine weitere Nippesfigur.
    »Harry, geh! Verschwinde!«, rief Mr Weasley, den Zauberstab auf Mr Dursley gerichtet. »Ich erledige das schon!«
    Harry wollte sich den Spaß eigentlich nicht entgehen lassen, doch Onkel Vernons zweites Schmuckstück surrte nur knapp an seinem linken Ohr vorbei, und daraufhin schien es ihm das Beste, die Sache Mr Weasley zu überlassen. Er trat ins Feuer, warf einen Blick über die Schulter und sagte: »Zum Fuchsbau!«; nur noch verschwommen nahm er wahr, dass Mr Weasley mit Hilfe des Zauberstabs eine dritte Porzellanfigur aus Onkel Vernons Hand fliegen ließ, dass Tante Petunia immer noch schreiend auf Dudley lag und Dudleys Zunge aus dem Mund hing wie ein großer schleimiger Python. Doch schon begann Harry sich rasend schnell um sich selbst zu drehen und das Wohnzimmer der Dursleys verschwand in den jäh aufzüngelnden Flammen.

 
Weasleys Zauberhafte Zauberscherze
    Harry, die Arme fest an sich gepresst, rotierte so rasend schnell um sich selbst, dass er nur ab und zu verschwommen einen Kamin vorbeifliegen sah. Allmählich wurde ihm übel und er schloss die Augen. Endlich spürte er den Wirbel nachlassen, er streckte die Hände aus und konnte sich gerade noch festhalten, sonst wäre er vor dem Küchenkamin der Weasleys auf die Nase geklatscht.
    »Hat er angebissen?«, fragte Fred gespannt und reichte Harry die Hand, um ihm auf die Beine zu helfen.
    »Jaah«, sagte Harry und richtete sich auf. »Was war das denn?«
    »Würgzungen-Toffee«, strahlte Fred. »Haben George und ich selber erfunden, und den ganzen Sommer schon suchen wir jemanden, an dem wir es ausprobieren könnten …«
    In der kleinen Küche brach schallendes Gelächter aus; Harry schaute sich um und sah Ron und George an dem polierten Holztisch sitzen, zusammen mit zwei anderen Rothaarigen, die Harry noch nie gesehen hatte. Doch wusste er sofort, wer sie waren: Bill und Charlie, die beiden ältesten Weasley-Brüder.
    »Wie geht’s, Harry?«, sagte der eine, der ihm am nächsten saß, und streckte seine große Hand aus. Als Harry sie schüttelte, spürte er Schwielen und Blasen an den Fingern. Das musste Charlie sein, der in Rumänien

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