Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
tun hatte?
    Während er dastand und Panik in ihm hochstieg, schlug gleich neben ihm krachend eine Tür auf. Peeves, der Poltergeist, kam herausgeschossen.
    »Sieh an, es ist der putzige kleine Potter!«, gackerte Peeves und schlug Harry im Vorbeihüpfen die Brille von der Nase. »Was führt Potter im Schilde? Warum lümmelt Potter hier –«
    Mitten in einem Salto hielt Peeves inne. Kopfüber in der Luft hängend, erkannte er Justin und den Fast Kopflosen Nick. Er vollendete seinen Purzelbaum, und bevor Harry ihn aufhalten konnte, füllte er seine Lungen und brüllte:
    » ANGRIFF ! ANGRIFF ! WIEDER EIN ANGRIFF ! KEIN STERBLICHER ODER GEIST IST SICHER ! RENNT UM EUER LEBEN ! AAAANGRIFF !«
    Knall – knall – knall – den Gang entlang flog eine Tür nach der anderen auf und eine Flut von Schülern quoll heraus. Mehrere lange Minuten herrschte solches Durcheinander, dass Justins Körper Gefahr lief, ziemlich Schaden zu nehmen, und manche mitten im Kopflosen Nick standen. Von den andern gegen die Wand gedrückt, hörte Harry die Lehrer mit lauter Stimme Ruhe gebieten. Professor McGonagall kam herbeigeeilt, gefolgt von ihren Schülern, von denen einer immer noch schwarzweiß gestreiftes Haar hatte. Ein lauter Knall aus ihrem Zauberstab ließ Ruhe einkehren und sie wies alle zurück in die Klassenzimmer. Kaum hatte sich der Korridor etwas geleert, kam auch schon Ernie von den Hufflepuffs keuchend angerannt.
    »Auf frischer Tat ertappt!«, rief Ernie und deutete mit schneeweißem Gesicht und dramatischer Geste auf Harry.
    »Lass gut sein, Macmillan!«, sagte Professor McGonagall scharf.
    Über ihnen hüpfte Peeves auf und ab und wachte bösartig grinsend über das Schauspiel; wenn heilloses Durcheinander herrschte, war Peeves immer bester Laune. Während die Lehrer sich über Justin und den Fast Kopflosen Nick beugten, um sie zu untersuchen, schmetterte Peeves ein Liedchen:
    »Ach, Potter, du Schwein, was hast du getan.
    Du meuchelst die Schüler und freust dich daran –« »Das reicht, Peeves!«, blaffte ihn Professor McGonagall an, und Peeves schwebte rücklings, nicht ohne Harry die Zunge rauszustrecken, davon.
    Professor Flitwick und Professor Sinistra aus dem Fachbereich Astronomie trugen Justin in den Krankenflügel, doch niemand schien zu wissen, was man für den Fast Kopflosen Nick tun konnte. Professor McGonagall beschwor schließlich einen großen Fächer aus dem Nichts herauf und reichte ihn Ernie mit der Anweisung, den Fast Kopflosen Nick die Treppe hochzuwedeln. Und Ernie fächerte Nick vor sich her wie ein stummes schwarzes Hovercraft-Boot. Nun waren Harry und Professor McGonagall allein.
    »Hier lang, Potter«, sagte sie.
    »Professor«, sagte Harry sofort, »ich schwöre, ich habe es nicht –«
    »Das liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand, Potter«, sagte Professor McGonagall kurz angebunden.
    Schweigend bogen sie um eine Ecke und sie hielt vor einem großen und äußerst hässlichen steinernen Wasserspeier an.
    »Zitronenbrause!«, sagte sie. Das war offenbar ein Passwort, denn der Wasserspeier erwachte plötzlich zum Leben und hüpfte zur Seite. Die Wand hinter ihm teilte sich. Obwohl Harry Angst hatte vor dem, was ihn jetzt erwartete, musste er einfach staunen. Hinter der Wand war eine Wendeltreppe, die sich langsam nach oben bewegte wie eine Rolltreppe. Er und Professor McGonagall betraten die Treppe und die Wand hinter ihnen schloss sich mit einem dumpfen Geräusch. Sich im Kreise drehend, stiegen sie nach oben, höher und höher, bis Harry endlich, leicht schwindlig im Kopf, eine schimmernde Eichentür vor sich sehen konnte, mit einem bronzenen Türklopfer in Gestalt eines Greifen.
    Er wusste, wo sie ihn hinführte. Das musste der Ort sein, wo Dumbledore lebte.

 
Der Vielsaft-Trank
    Sie stiegen die letzte Stufe der steinernen Treppe empor und Professor McGonagall klopfte an die Tür. Geräuschlos öffnete sie sich und die beiden traten ein. Professor McGonagall gebot Harry zu warten und ließ ihn allein.
    Harry sah sich um. Eins war gewiss: Von allen Lehrerbüros, die Harry bisher gesehen hatte, war Dumbledores das bei weitem interessanteste. Wenn er vor Angst nicht fast vergangen wäre, man würde ihn von der Schule werfen, dann hätte er ganz gerne einmal hier herumgestöbert.
    Es war ein großer und schöner runder Raum, erfüllt mit merkwürdigen leisen Geräuschen. Auf den storchbeinigen Tischen standen merkwürdige silberne Instrumente, die surrten und kleine Rauchwolken ausstießen. An

Weitere Kostenlose Bücher