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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Ballen puterroten Stoffs mit einem braunweißen Muster. Dieser Artikel zog Pastor Hale an und veranlaßte ihn, ein Handelsabkommen vorzuschlagen, das den Grund zu dem Vermögen Janders legte.
    »Sie haben hier viele Ballen guten Stoff, Herr Kapitän«, sagte Abner. »Ich habe immer davon geträumt, daß meine Gemeinde einmal anständig angezogen in ihre Kirche einziehen sollte. Aber die Leute haben kein Geld. Würden Sie ihnen Kredit geben?«
    Kapitän Janders zupfte an seinem Bart, der noch immer sein Gesicht umrahmte, und sagte: »Pastor Hale, vor langer Zeit haben Sie mich gelehrt, die Bibel zu verehren. Ich muß mich an die Sprüche Salomos, Kapitel 22, Vers 26, halten: >Sei nicht bei denen, die ihre Hand verhaften und für Schuld Bürge werden.< So sagt der Herr, und mir soll es recht sein. Bargeld! Bargeld! Das ist die Devise dieses Unternehmens.«
    »Ich weiß, daß Bargeld eine gute Devise ist«, begann Abner.
    »Die Devise des Herrn«, wiederholte Janders.
    Abner sagte: »Aber es muß doch nicht immer Geld sein, oder, Kapitän Janders?«
    Janders sagte: »Nun - wenn irgend etwas umgesetzt werden könnte... «
    Abner sagte: »Eine Menge Walfänger kommen jetzt in diese Gewässer. Gibt es etwas, womit meine Eingeborenen sie versehen könnten?«
    Janders erwiderte:    »Warum sprechen sie von Ihren
    Eingeborenen?«
    Abner antwortete: »Sie gehören der Kirche an. Was könnten sie ihnen bringen?«
    Janders überlegte: »Die Walfänger fragen immer nach Tapa-Stoff zum Kalfatern. Und ich könnte schon eine Menge Olona-Taue brauchen.«
    Abner schlug vor: »Wenn ich Sie regelmäßig mit Tapa und Olona versehen könnte, würden Sie dann den Stoff dafür geben?«
    So besiegelte Janders das Abkommen, das ihm den Grundstock seines Vermögens verschaffte; denn bald sollten die Walfänger in die Straße von Lahaina strömen - zweiundvierzig im Jahre 1825, einunddreißig im folgenden Jahr -, und wenn die Schiffe vor Anker lagen, versorgte Kapitän Janders sie mit Produkten, die ihm Pastor Hales Eingeborene gebracht hatten: Tapa, Olona-Taue, Schweine, wildes Rindvieh. Einmal protestierte Kelolo. »Makua Hale, du hast mich bekämpft, als ich die Männer in die Berge nahm, um Sandelholz zu sammeln. Für mich haben sie nur drei Wochen gearbeitet. Für dich arbeiten sie andauernd.« Aber Abner erklärte dem arglosen Mann: »Sie arbeiten nicht für mich, Kelolo, sie arbeiten für Gott.« In einer Sache setzte Abner seinen Willen durch: Er erreichte, daß seine Pfarrgemeinde bei Eröffnung der Kirche anständig angezogen war. An dem Sonntag, als die Kirche eingeweiht wurde, bewegten sich seltsame Prozessionen aus dem ganzen Umkreis, angetan mit den ungewohnten Kostbarkeiten aus Kapitän Janders' Laden, durch den Staub. Die Alii boten natürlich einen gediegenen Anblick. Die Männer trugen Frack und Zylinder und die Frauen sauber zusammengenähte Kleider aus reichen, schweren KantonStoffen. Aber die einfachen Leute, die verfolgen konnten, wie die Alii vom Lendenschurz zum Frack übergingen, hatten die Eigenart der westlichen Kleidung noch nicht erkannt. Die Frauen schienen es leichter gehabt zu haben: steife hohe Kragen auf einem Schultern und Brust eng umschließenden Oberteil, von dem der Stoff in reichen Falten herabhing, und dazu lange Ärmel, die die unschickliche Nacktheit der Handgelenke verdeckte. Dieser Aufzug war zwar sehr praktisch, aber auch von äußerster Häßlichkeit, und daß schöne Frauen sich ihm unterwarfen, war kaum verständlich. Zu dem Kleid kam ein breitrandiger Hut aus geflochtenen Zuckerrohrblättern mit künstlichen Blumen, denn frische Blumen waren in der Kirche nicht erlaubt, da sie der Eitelkeit Vorschub gaben und die Gemeinde ablenkten. Die Männer standen vor schwierigeren Problemen, denn jeder fühlte sich verpflichtet, irgend etwas aus Janders Laden auf seinem Leib zu tragen. Der erste, der nach den Alii die Kirche betrat, trug ein Paar Schuhe, einen BombayHut und sonst nichts. Der zweite hatte das Hemd mit der Hose verwechselt, benutzte die Ärmel als Hosenbeine und hatte den Kragen um die Taille mit Olona-Schnur befestigt. Als Abner diese lächerlich bekleideten Gläubigen sah, wollte er sie nach Hause schicken; aber sie waren so begierig, die neue Kirche zu betreten, daß er es ihnen schließlich nicht verwehren konnte.
    Dann folgten zwei Brüder, denen Janders einen KantonAnzug verkauft hatte. Einer trug den Rock und sonst nichts. Sein Bruder die Hosen und weiße Handschuhe. Danach kam ein

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