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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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wieder auf die eine Tatsache hinweisen: »Du bist eine Japanerin.« Reiko erklärte ruhig: »Leutnant Jackson ist ein angesehener Mann. Er hat eine sehr viel bessere Stelle als irgendein Mann, den ich hier heiraten könnte. Er hat eine abgeschlossene Universitätsbildung und hat Geld auf der Bank. Seine Familie ist bekannt in Seattle. All diese Dinge kommen natürlich erst in zweiter Linie, aber ich erzähle sie euch, damit ihr wißt, was für ein außerordentlicher Mann er ist.«

Kamejiro hörte diesem eitlen Geschwätz voll Abscheu zu. Und als Reiko weitersprechen wollte, gab er ihr eine schallende Ohrfeige. »Es wäre demütigend«, schrie er. »Eine ewige Schande. Schon jetzt hat das Gerücht von deinem Verhalten den Laden ruiniert. Das Sakai-Mädchen ist gegangen. Und morgen geht die Hasegawa. Keine selbstbewußte japanische Familie wird noch mit uns verkehren nach dem, was du getan hast.« Reiko rieb ihre brennende Wange und sagte ruhig: »Vater, Hunderte von anständigen japanischen Mädchen haben sich schon in Amerikaner verliebt.«
    »Huren, alle miteinander!« brüllte Kamejiro.
    Ohne auf ihn zu hören, sagte Reiko: »Ich weiß es, weil das die Aufgabe von Leutnant Jackson ist. Er spricht mit Eltern wie euch. Und die Mädchen sollen einsehen, daß sie nicht... «
    »Aha!« schrie Kamejiro. »Das ist es also, was er tut! Morgen werde ich zu Admiral Nimitz gehen.«
    »Vater, ich warne dich. Wenn du das tust... «
    »Admiral Nimitz soll davon hören!« Der kleine Feuerwerker gelangte nicht zu Admiral Nimitz. Er wurde zunächst von einem Fähnrich aufgehalten, der so gefesselt von dem draufgängerischen Japaner war, daß er ihn zu einem Leutnant weiterschob, der ihn zum Geschwaderkommandanten schickte, und dieser wiederum stürmte in das Zimmer eines Vizeadmirals und rief: »Himmel, Jack! Hier draußen ist ein kleiner Japaner mit der verteufeltsten Geschichte, die du je gehört hast. Du mußt ihn dir anhören.«
    So unterbrach eine Gruppe von Kapitänen, Kommandanten und Admirälen ihre Arbeit, um Kamejiros lächerlichem Pidgin zuzuhören, in dem er sich bei der Marine beklagte, daß einer ihrer Offiziere seinen Barbierladen zerstört und seine Tochter ruiniert habe. »Ist sie guter Hoffnung?« fragte einer der
    Admiräle. »Was glauben Sie!« rief Kamejiro. »Besser Sie wissen, Reiko eine gute Wahine!«
    »Entschuldigen Sie, Herr Sakagawa. In unserer Sprache heißt ruiniert nun, eben ruiniert.«
    Als die Offiziere hörten, wer das Mädchen Reiko ruiniert hatte - oder was auch immer - brachen sie los. »Dieser verdammte Jackson!« rief einer. »Er soll doch diese Dinge gerade verhindern.«
    »Ich habe euch ja immer gesagt«, meinte ein anderer, »die Uniform allein macht aus einem Zivilisten noch keinen Offizier.«
    »Wir schweifen vom Thema ab«, sagte der Admiral. »Ich möchte das eine wissen, Herr Sakagawa. Der Junge hat einen guten Ruf, eine gute Stelle, ein gutes Einkommen und eine gute Familie zu Hause in Seattle... Nun, ich meine nur. Eure Tochter ist eine Friseurangestellte. Man sollte doch denken, daß Sie mit Freuden die Gelegenheit einer solchen Heirat für Ihre Tochter ergreifen würden.«
    Kamejiro, der mindestens fünfundzwanzig Zentimeter kleiner als jeder der Offiziere in diesem Zimmer war, starrte sie verwundert an. »Sie ist eine Japanerin!« sagte er zu dem Dolmetscher. »Es wäre eine Schande, wenn sie einen Weißen heiratete.«
    »Wieso?« fragte der Geschwaderkommandant. »Es würde der ganzen Familie Schande bringen... «
    »Was, zum Teufel, meinen Sie?« rief der Kommandant. »Seit wann ist es für Japse eine Schande, anständige Amerikaner zu heiraten?«
    »Ihre Brüder in Italien wären vor all ihren Kameraden gedemütigt«, sagte Kamejiro trotzig.
    »Was soll das nun wieder heißen?« fragte einer der Stabsoffiziere. »Hat sie Brüder in Italien?« »Meine vier Söhne kämpfen in Italien«, sagte Kamejiro demütig.
    Einer der Vizeadmirale erhob sich und trat zu dem kleinen Feuerwerker. »Sie haben vier Söhne bei der Zwei-Zwei-Zwei?«
    »Ja.«
    »Sie sind alle in Italien?«
    »Ja.«
    Ein langes Schweigen folgte. Schließlich sagte der Admiral: »Ich habe einen Sohn dort. Und ich sorge mich sehr um ihn.«
    »Ich sorge mich um meine Tochter«, antwortete der trotzige kleine Mann. »Und wenn sie den weißen Mann heiraten würde, könnten ihre vier Brüder die Schande nicht ertragen?«
    »Nein.«
    »Was verlangen Sie von Admiral Nimitz?«
    »Er soll Leutnant Jackson

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