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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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fortschicken.«
    »Er wird noch heute nachmittag versetzt«, sagte der Admiral. »Gott schütze Admiral Nimitz«, sagte Kamejiro. »Das klingt seltsam«, meinte der Admiral. »Sind Sie ein Christ?«
    »Ich bin Buddhist. Aber meine Kinder sind Christen.« Als Kamejiro froh über die glückliche Lösung seines Problems aus dem Zimmer geführt wurde, zuckte der Admiral die Schultern und sagte: »Wir können diese kleinen Kerle schlagen, aber wir werden sie nie verstehen.« Reikochan sah Leutnant Jackson niemals wieder. Auf geheimen obersten Befehl flog er noch am selben Abend von Hawaii ab, versetzt nach Bougainville. Dort drang zwei Wochen später ein japanischer Stoßtrupp durch den Dschungel, griff das Hauptquartier an, in dem er Dienst tat, und bedrohte ihn mit Bajonetten.
    Da er nicht mit dem Gewehr umzugehen verstand, versuchte der junge Rechtsanwalt sie mit einem Stuhl abzuwehren. Aber einer der Japaner parierte seinen Schlag, stieß ihm sein Bajonett tief in die Brust und ließ ihn zu Tode verwundet im Staube
    liegen.
    Niemand sagte Reiko, daß ihr Rechtsanwalt gefallen war -wer hätte es ihr auch sagen sollen -, und sie nahm an, daß er nur mit ihr gespielt hatte, wie es Männer zuweilen tun, und daß er nun zu seinen anderen Pflichten zurückgekehrt sei. Als der Friseurladen ihres Vaters geschlossen werden mußte, weil die vorsichtigen japanischen Familien ihren Töchtern nicht erlaubten, für einen Mann zu arbeiten, der nicht einmal seine eigne Tochter vor der Schande einer Liebschaft mit einem Haole zu bewahren vermochte, nahm Reiko eine Stellung in einem anderen Friseurladen an. Wenn dann zuweilen ein Marineoffizier sich die Haare bei ihr schneiden ließ und sie das Wappen mit den Eisenbahnschienen auf seinem Hemd bemerkte, dann fühlte sie, wie ihr einen Augenblick lang schwach wurde. Wenn ein kecker Matrose nach ihren Beinen langen wollte, während sie ihm die Haare schnitt, dann stach sie ihn mit der Schere, wie der Vater es ihr beigebracht hatte, aber selbst dann noch war sie verwirrt von der großen Leidenschaft, die zwischen Mann und Frau entstehen kann. Die notgedrungene Schließung von Kamejiro Sakagawas Barbiergeschäft gereichte der Familie im Laufe der Zeit zum Segen, wenn es auch zunächst anders aussah, denn in den ersten Wochen konnte der mutige kleine Feuerwerker keine andere Arbeit finden als Rasen zu mähen, was er nur widerwillig tat. Dann schickte der Restaurantbesitzer Senaga aus Okinawa einen Boten zu Kamejiro und ließ ihm ausrichten, daß er einen Kellner in einem Restaurant brauchte, das in Waikiki eröffnet werden sollte, wo viele Soldaten und Matrosen hinkamen. Kamejiro fuhr den Boten an: »Wenn Senaga ein Freund gewesen wäre, hätte er nie zugelassen, daß sich ein japanisches Mädchen in seinem Restaurant mit einem Haole unterhält. Sag ihm: nein.« Aber seiner Frau gegenüber fluchte er: »Ich würde lieber Hungers sterben, als für einen Mann aus Okinawa arbeiten.« Dann erhielten die Sakagawas von völlig unerwarteter Seite finanzielle Hilfe, durch die sie zu einer der wohlhabenderen japanischen Familien in Hawaii wurden. Hierzu kam es, weil Hong Kong Anfang 1943 eine Ansprache gehalten hatte. Die zündende Rede, die zu der Anleihe führte, wurde gehalten, noch ehe die japanischen Jungen der Zwei-Zwei-Zwei zu den Helden der Inseln geworden waren. Als Hong Kong das Wort ergriff, war man den Japanern gegenüber noch immer mißtrauisch, und das Komitee der Weißen, die den Patriotismus anfachen wollten, um höhere Kriegsanleihen zu erwirken, baten ihn, in seiner Rede zu erklären, warum den Chinesen zu trauen war und den Japanern nicht. Da das patriotische Komitee sehr viele der ersten weißen Bürger Honolulus enthielt, fühlte sich Hong Kong durch die Einladung geschmeichelt und verwandte viel Zeit darauf, eine feurige Gegenüberstellung der chinesischen Tugenden und der japanischen Hinterhältigkeit zustande zu bringen. Als er dann auf der Rednertribüne stand, wurde er von der Menge berauscht. Er ließ sich hinreißen, von seinem Manuskript abzuweichen und seine Bemerkungen viel schärfer zu fassen, als er beabsichtigt hatte. »Die japanischen Kriegsherren haben China viele Jahre lang bedrückt«, rief er, »und wir erleben mit der tiefsten Genugtuung, wie die große amerikanische Armee die bösen Japaner von Plätzen vertreibt, die sie sich widerrechtlich angeeignet haben.« Er war überrascht von dem anhaltenden Applaus, der ihm aus der Massenversammlung entgegenscholl,

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