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Heiliger Zorn

Heiliger Zorn

Titel: Heiliger Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stärke. Ich lag mit dem Rücken an ihrem schlanken, muskulösen Körper, dann drehte auch ich den Kopf und zog mit den Händen ihre Schenkel auseinander. Ich schlang einen Arm um ihre Hüfte, führte ihre Möse zu meinem Mund und bearbeitete sie mit der Zunge. Der Hunger kehrte noch einmal zurück, wie ein Wutausbruch. Mein Bauch fühlte sich an, als wäre er voller funkensprühender Drähte. Am anderen Ende des Bettes gab sie erstickte Laute von sich, bis sie sich herumwälzte und auf den Ellbogen und gespreizten Knien über mir hockte. Ihre Hüften und Schenkel schlugen gegen mich, ihr Mund bearbeitete meine Eichel und ihre Hand pumpte am Schaft.
    Diesmal war es lange, gemächlich und benommen. Ohne chemische Unterstützung kannten wir uns nicht gut genug, um zu einem wirklich synchronisierten Orgasmus zu kommen, aber die Envoy-Konditionierung oder vielleicht etwas anderes glich diesen Mangel aus. Als ich mich schließlich in ihre Kehle ergoss, geschah es mit solcher Gewalt, dass ich mich unter ihrem Körper auf dem Bett aufbäumte, und im Reflex schlang ich beide Arme fest um ihre Hüften. Ich zog sie zu mir herunter, mit hektischer Zunge, sodass sie meinen immer noch zuckenden und tropfenden Schwanz ausspuckte und im eigenen Höhepunkt aufschrie, bis sie zitternd auf mir zusammenbrach.
    Aber nicht viel später rollte sie sich von mir herunter, hockte sich im Schneidersitz hin und betrachtete mich mit ernster Miene, als wäre ich ein Problem, das sie nicht lösen konnte.
    »Ich glaube, das dürfte genug gewesen sein«, sagte sie. »Wir sollten lieber zurückgehen.«
     
    Als ich später mit Sierra Tres und Jack Soul Brasil am Strand stand und beobachtete, wie sich die letzten Strahlen der untergehenden Sonne in hellem Kupferrot an der Kante eines aufgehenden Marikanon brachen, fragte ich mich, ob ich irgendwo einen Fehler begangen hatte. Ich konnte nicht mehr klar genug denken, um mir sicher zu sein. Wir hatten alle körperlichen Feedbackdämpfer aktiviert, als wir in die Virtualität gegangen waren, und obwohl ich mich sexuell mit Virginia Vidaura abreagiert hatte, war mein realer Körper immer noch voller unentladener Hormone. Zumindest auf einer Ebene war es, als wäre es nie geschehen.
    Ich blickte verstohlen zu Brasil hinüber und kam erneut ins Grübeln. Brasil, der keine erkennbare Reaktion gezeigt hatte, als Vidaura und ich im Abstand von wenigen Minuten in das Kartenkonstrukt zurückgekehrt waren, wenn auch auf verschiedenen Seiten des Archipels. Brasil, der mit dem gleichen beständigen, gutmütigen und eleganten Fleiß gearbeitet hatte, bis der Überfall und der anschließende Rückzug in trockenen Tüchern war. Der lässig eine Hand auf Vidauras Rücken gelegt und mich angelächelt hatte, bevor die beiden aus der Virtualität verschwunden waren, mit einer Koordination, die Bände sprach.
    »Du kriegst dein Geld auf jeden Fall zurück«, sagte ich zu ihm.
    Brasil zuckte ungeduldig. »Das weiß ich, Tak. Wegen des Geldes mache ich mir keine Sorgen. Wir hätten deine Schulden bei Segesvar mit einer einfachen Bezahlung ausgeglichen, wenn du danach gefragt hättest. Wir können es immer noch tun – du könntest es als Entschädigung für das betrachten, was du uns gebracht hast, wenn du magst.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich steif. »Ich betrachte es als Darlehen. Ich werde euch das Geld zurückzahlen, sobald sich die Dinge ein wenig beruhigt haben.«
    Ein unterdrücktes Schnaufen von Sierra Tres. Ich wandte mich ihr zu.
    »Habe ich etwas Amüsantes gesagt?«
    »Ja. Sich vorzustellen, dass sich die Dinge in absehbarer Zeit beruhigen könnten.«
    Wir sahen zu, wie die Nacht über das Meer herankroch. Am dunklen Ende des Horizonts schob sich Daikoku auf Marikanon am Westhimmel zu. Ein Stück weiter am Strand errichteten Brasils Leute ein Lagerfeuer. Lachen ertönte vom wachsenden Haufen aus Treibholz, und Körper alberten in vagen Silhouetten herum. Trotz aller Bedenken, die Tres oder ich haben mochten, sickerte eine tiefe Ruhe in den Abend, so weich und kühl wie der Sand unter unseren Füßen. Nach den hektischen Stunden in der Virtualität schien es nichts mehr zu geben, das unbedingt gesagt oder getan werden musste – bis morgen. Und im Augenblick war morgen etwas, das sich noch auf der anderen Seite des Planeten bewegte, wie eine Welle, die aus der Tiefe heranrollte und sich langsam aufbaute. Ich dachte, wenn ich Koi wäre, würde ich glauben, spüren zu können, wie die Geschichte gerade den

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