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Herbstfraß

Herbstfraß

Titel: Herbstfraß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Eingebung folgend tippe ich ihm auf die Schulter. Überrascht dreht er sich um.
    „Ja?“
    Aus meiner Jackentasche ziehe ich ein Foto hervor.
    „Kennen Sie diese Frau?“, frage ich und halte ihm Louisas Bewerbungsfoto unter die Nase, das ich mir genau für einen solchen Moment aus ihrer Akte mitgenommen habe.
    „Nein, tut mir leid. Die Dame kenne ich nicht.“
    „Wollen Sie sie kennenlernen?“
    „Robin!“, ruft Bo hinter mir empört und packt mich am Arm. „Entschuldigen Sie. Er ist nicht ganz zurechnungsfähig“, sagt er in Richtung des Fertigessen-Essers.
    „Dot, was wird das? Und wieso schleppst du Louisas Foto mit dir herum?“ Energisch zerrt mich Bo mit sich zum Wolf hinüber. Mein attraktives Opfer lacht hinter uns her.
    „Weil sie einen neuen Kerl wollte. Und er ist der Richtige für Isa. Ich spür das.“ Wieso muss ich mich eigentlich rechtfertigen?
    „Die Süße sucht sich ihren Mann selbst aus.“
    „Ja genau. Und du vermöbelst ihn anschließend.“
    Bo zieht es vor lieber nicht zu antworten und wuchtet Mineralwasser und Katzenfutter in den Wolf. Jemand tippt jetzt mir auf die Schulter. Der Fertigessen-Mann steht vor mir.
    „Darf ich das Foto noch einmal sehen?“ Er lächelt und es wirkt sehr sympathisch. Erneut ziehe ich das Foto aus der Tasche und reiche es ihm. Bo sieht kopfschüttelnd von mir zu dem Fremden und wieder zurück zu mir.
    „Sie ist wirklich hübsch.“
    Ich bekomme das Foto zurück.
    „Das ist sie. Sie heißt Louisa.“
    „Ich bin Oliver Mahlberg.“ Er streckt mir die Hand entgegen, die ich daraufhin schüttele.
    „Robin Berger. Das ist mein Partner Bo Amundsen. Louisa ist unsere Angestellte. Sie sind sicherlich Single, richtig?“
    „Das Fertigessen hat mich verraten?“
    Ich nicke. Je länger ich den Typen betrachte, desto besser gefällt er mir.
    „Verkuppeln Sie öfters Ihre Angestellten auf einem Parkplatz?“
    „Eigentlich wollte ich Sie bereits in der Drogerieabteilung anspringen, aber Sie waren zu schnell aus dem Supermarkt heraus. Ich habe mir gedacht, dass Sie gut zu Louisa passen würden.“
    „Sie kennen mich doch gar nicht.“
    „Ich habe den siebten Sinn. Überlegen Sie es sich. Hier haben Sie meine Karte. Louisa können Sie bei uns im Büro finden.“
    Oliver Mahlberg wirft einen Blick auf die Visitenkarte. „Detektive?“
    Bo nickt schweigend. Er weiß offensichtlich nicht, was er von meiner Aktion halten soll.
    „Okay. Ich denke darüber nach. Jedenfalls vielen Dank, dass ich in Ihren Augen Gnade gefunden habe.“ Mit einem Grinsen und einem kurzen Winken lässt uns Oliver Mahlberg stehen. Kopfschüttelnd schaut mich Bo an.
    „Robin, du bist verrückter als ein mauserndes Huhn auf Ecstasy.“
     
     
    21:04 Uhr
    Bos Hände kneten mit genau dem richtigen Druck Nacken und den Rücken durch. Ich liege bäuchlings im Bett und bin dank des Rotweins angenehm angeschickert. Ein ziemlich steifer Körperteil bohrt sich in die Matratze, sodass das Liegen langsam unbequem wird. Andererseits fühlt sich die Massage ausgesprochen gut an … Warme Lippen streicheln meine Schulter, dann spüre ich Bos Zähne, die sanft an der Haut knabbern. Ich brumme wohlig und strecke mich ein wenig mehr aus. Bos Hände sind nämlich am Hintern angekommen. Vergeblich versuche ich die Beine zu spreizen, damit er auch dazwischen langen kann, wo es bereits hitzig pulsiert und mittlerweile beachtlich hart ist. Jegliche Bemühungen sind allerdings sinnlos, weil Bo auf meinen Beinen sitzt. Seine Fingerkuppen berühren mich kaum, als sie über meinen Hintern streichen. Allein der Hauch dieser Berührung ist ausreichend, um mir vor Wohlbehagen einen Ganzkörpernoppenanzug zu bescheren.
    „Hmmm …“ Ich seufze genießerisch.
     
     
    21:09 Uhr
    „Das gefällt dir, richtig?“
    Das Gebrüll seines Opfers hallt durch den ganzen Bunker. Er sitzt auf den Beinen des Jungen und hält dessen heftig zuckenden Fuß mit einer Hand fest umklammert. Sein Master Cutlery ritzt bedächtig den ersten Schrägstrich eines M in die schmutzige Sohle. Der Fuß ist vom Blut rutschig geworden und beinahe wäre er ihm aus den Fingern geglitten, als der Junge ihn wegzuziehen versucht. Sorgfältig schneidet er die zweite Linie in das bebende Fleisch. Er hat die Buchstaben zu groß angesetzt. Allerdings hätte er für Feinarbeit ein anderes Messer verwenden müssen. Dieses ist mit einer Klingenlänge von fast achtundzwanzig Zentimetern etwas unhandlich. Lediglich RA und das M würden auf die Fußsohle

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