Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
weggelaufen?«, fragte Rick.
»Es hat damit zu tun, dass er schwul ist. Mehr kann ich im Moment nicht sagen, aber ich erzähle euch alles unter sechs Augen, okay?«
»Kannst du uns ein paar Minuten Zeit geben, damit wir darüber reden können? Wir rufen dich gleich zurück.«
»Mehr kann ich nicht verlangen, Rick. Soweit wir wissen, hat er übrigens keine größeren Probleme als jeder andere 14-Jährige.«
»Der zufällig schwul ist.«
»Ja, das auch. Wie auch immer. Ich hoffe, ihr sagt ja.«
Wir verabschiedeten uns und legten auf.
»Was meinst du?«, fragte ich Rick.
»In meinem Herzen ist noch Platz.«
»Was ist mit dir?«, fragte ich Justin.
»Wenn es einen anderen unglücklichen Jungen gibt, der hier glücklich werden kann, dann sag ich: bringt ihn her. In meinem Bett ist noch Platz.«
Wir wussten, dass er uns nur necken wollte und es war ziemlich süß.
»Ja genau, Romeo«, sagte Rick. »Was würde Jason sagen, wenn er das jetzt gehört hätte.«
»Er hätte gesagt: bringt ihn her.«
»Also soll er ihn her bringen?«, fragte ich.
»Ja«, stimmte Rick zu.
Ich rief Tyrone an und erzählte ihm von unserer Entscheidung. Er sagte, dass er Brian in einer halben Stunde vorbei bringen würde.
»Jus, hast du heute Morgen geduscht?«, fragte ich, nachdem ich aufgelegt hatte.
»Nein, du etwa?«
»Ja, das habe ich. Und auch rasiert. Geh und mache bitte beides.«
»Warum? Niemand hier rasiert sich abends, es sei denn sie gehen aus.«
»Du wirst es heute aber tun«, sagte ich. »Nun mach schon, sonst mache ich es für dich.«
»Du solltest deine Drohungen nicht immer wie Versprechen klingen lassen, Kevin.«
Rick und ich lachten.
»Verschwinde.«
»Ja, Sir«, sagte Justin und ging.
»Ja, Sir? Ich glaube, David und Alex färben langsam auf ihn ab«, sagte Rick.
»Ich weiß. Und findest du es nicht auch toll?«
Zwanzig Minuten später kam Justin wieder ins Wohnzimmer. Er trug eine ziemlich enge Jeans und seine Cowboy Stiefel. Auch das Shirt, das er trug, war hübsch.
»Verdammt, du siehst gut aus«, sagte Rick. »Hast du ein Date? Wer ist sie?«
»Lass mich in Ruhe«, sagte Justin.
Er grinste aber.
»Du siehst wirklich gut aus«, stimmte ich zu. »Und du riechst gut. Ist es das Parfum, das dir Jason geschenkt hat?«
»Ja«, antwortete Justin. »Ich habe davon auch ein bisschen was an meinen Eiern. Er mag es, wenn ich das tue.«
Rick brüllte vor lachen. Alle Jungs ärgerten mich mit so etwas und ich hatte den Verdacht, dass Rick sie dazu ermutigte.
»Danke, Jus. Ich habe mir schon immer Sorgen darum gemacht, wie deine Eier riechen«, sagte ich.
Rick lachte immer noch und auch Justin konnte jetzt nicht mehr ernst bleiben.
»In Wahrheit mag er es nicht, wenn ich das mache, weil sie dann komisch schmecken«, legte Justin nach.
»Vielen Dank, Justin. Es reicht jetzt.«
Rick war kurz davor, keine Luft mehr zu bekommen.
»Es gibt in diesem Haus eine Verschwörung gegen mich«, behauptete ich.
Rick gab mir einen kurzen Kuss, aber dann klopfte es an der Tür. Ich ging öffnen und es war Tyrone. Ich bat ihn herein und wir gingen ins Wohnzimmer. Er stellte uns Brian Mathews vor. Er war ein gut aussehender Junge, der fast so groß war wie David und Alex. Er war schlank und hatte braune Haare, die kurz geschnitten und im Gegensatz zu unseren Jungs ordentlich gekämmt waren. Darüber hinaus hatte er braune Augen und den ersten Ansatz eines Bartes, was weniger ein Ausdruck von Mode war, sondern wahrscheinlich der Tatsache geschuldet war, dass er sich noch nicht rasierte. Wir begrüßten ihn mit einem Handschlag. Ich konnte keine sichtbaren Piercings oder Tattoos entdecken, was aber auch keine Rolle gespielt hätte.
»Schön, dass du hier bist«, sagte Rick.
»Willkommen, Brian«, sagte ich. »Das ist Justin Davis, unser Sohn.«
Justin schenkte Brian ein wundervolles Lächeln, als er ihm die Hand gab.
»Du bist an einem guten Ort, Kumpel.«
»Warum zeigst du Brian nicht sein Zimmer?«, fragte Rick.
»Welches?«, wollte Justin wissen.
»Bring ihn erst einmal in meinem Zimmer unter.«
»Wo wird Jeff dann schlafen?«
»Weiß ich noch nicht, aber wir finden eine Lösung.«
Justin und Brian gingen nach oben.
»Soll er mit dir schlafen?«, fragte Tyrone misstrauisch.
»Natürlich nicht«, versicherte Rick. »Ich schlafe mit ihm«, sagte er und zeigte auf mich.
»Wer ist Jeff?«
»Er ist der Freund von Alex‘ Bruder. Er kommt seit Clays Tod jedes Wochenende zu uns nach Hause.«
»Wer ist
Weitere Kostenlose Bücher